Power-Früchte gegen Corona

Die Abwehrkräfte mit Vitamin C stärken – In Thailand ein Kinderspiel

So schmeckt Corona! Foto: galitskaya
So schmeckt Corona! Foto: galitskaya

THAILAND: In Corona-Zeiten kann man sein Immunsystem gar nicht genug boosten. Denn wie auch bei anderen Virus-Krankheiten ist es wichtig, dass die Abwehr steht. Sprich: Man sollte jetzt seinen Körper mit den nötigen Powerstoffen versorgen, z.B. mit einer Extraportion Vitaminen. In Thailand nichts leichter als das: Die Obstsaison ist im vollen Schwung und verwöhnt die Gaumen mit den aromatischsten Früchten, die das Paradies zu bieten hat. Die tropischen Gesundheits-Booster sind in der vorherrschenden Erntesaison nicht nur sündhaft lecker, sondern auch wesentlich billiger im Preis.

Auch wenn Corona Thailand um die Hochsaison gebracht hat und sogar das traditionelle Neujahrsfest Songkran platzen ließ, gibt es eine Zeit des Jahres, die sich von dem ungebändigten Virus ganz bestimmt nicht infizieren lässt: Die Obstsaison. Die fruchtbare Ostküste vom Golf von Thailand zwischen Rayong, Chanthaburi und Trat präsentiert sich alle Jahre wieder, von Mai bis Juli, als tropisches Schlaraffenland voller reifer Früchtchen. Ob Drachenfrucht, Durian, Litschi, Mango, Mangostane, Papaya oder Rambutan – sie alle wollen jetzt behutsam per Hand gepflückt werden und im Mund landen. Der perfekte Zeitpunkt, um sein Immunsystem zu stärken und gegen das Virus anzuessen!

Den Tag mit einem erfrischenden Bad im Pool beginnen und sich mit tropischen Früchten vom Hotelpersonal verwöhnen lassen, wird gewiss schon bald wieder in Thailand möglich sein. Foto: Yevhenii Adobe Stock
Den Tag mit einem erfrischenden Bad im Pool beginnen und sich mit tropischen Früchten vom Hotelpersonal verwöhnen lassen, wird gewiss schon bald wieder in Thailand möglich sein. Foto: Yevhenii Adobe Stock

Die Obstsaison, wenn die Gärten und Plantagen an der Ostküste fast aus allen Nähten platzen, ist eine Zeit des Überflusses, von der besonders die Verbraucher profitieren. Denn ist das sonnengereifte Obst erstmal geerntet, muss es schnell an den Mann gebracht werden, damit es nicht verdirbt. Und da Nachschub in Hülle und Fülle bereitsteht, schlägt sich dies erfreulicherweise auch im Preis nieder. In diesem Jahr sogar so extrem wie nie zuvor, da Farmer von qualitativ hochwertigem Edelobst wie Durian, Mango oder Pomelo zunehmend auf ihren Früchten sitzenbleiben, da geschlossene Grenzen und Einfuhrbeschränkungen in der aktuellen Corona-Krise den Export und Handel behindern.

Powerstoff fürs Immunsystem

Beste Voraussetzungen also, um sein Immunsystem im Kampf gegen Corona mit einer Extraportion Vitaminen zu stärken, die den Abwehrkräften richtig Power gegen fiese Viren geben. die fiesen Viren. Gelegenheit, sich mit tropischen Powerstoffen einzudecken, erhält man in Thailand praktischerweise auf allen Märkten, die besonders jetzt zur vorherrschenden Erntesaison eine unglaubliche Auswahl an exotischen Früchten bieten und wohl die meisten Obstabteilungen in heimischen Supermärkten bescheiden und trist erscheinen lassen. Vielerorts verkaufen Einheimische auch vor ihren Wohnhäusern Früchte direkt aus dem eigenen Garten.

Must-have in Corona-Zeiten

Vitamin C ist in der Virus-Zeit ein echtes Must-have, denn eine ausreichende Aufnahme soll das Immunsystem stärken und die Anfälligkeit für Viruserkrankungen verringern. Es schützt die Abwehrzellen vor schädlichen freien Radikalen, steigert die Antikörper-Produktion und stimuliert die Vermehrung von T-Lymphozyten (weiße Blutkörperchen), die infizierte Zellen eliminieren können.

• Die Guave – von den Einheimischen „Farang“ genannt – punktet nicht nur mit ihrem angenehmen süß-säuerlichen Aroma sowie erfrischenden Wirkung an heißen Tropentagen, sondern gilt mit 273 Milligramm pro 100 Gramm als eine echte Vitamin-C-Bombe! Sie ist ein hervorragender Nährstofflieferant und mit nur knapp 34 Kilokalorien auch für die schlanke Linie geeignet. Thais essen Guaven gerne zusammen mit Dips wie „Prik Kab Kleua“ oder „Nam Pla Wan“.

• Mit einem Vitamin-C-Gehalt von 84 Milligramm pro 100 Gramm gehört auf jeden Fall auch Longan auf die Liste der thailändischen Früchte, die man in Corona-Zeiten ruhig mal etwas öfter genießen kann. Sie wird hierzulande auch als Heilmittel gegen Ängste, zur Stärkung des Herzens und gegen Schlafstörungen verwendet. Außerdem soll sie das Gedächtnis verbessern. Longan hat nicht nur einen hohen Anteil an Vitamin-C und Vi­tamin-A, sondern ist auch reich an Antioxidantien und Mineralstoffen.

Fliegende Händler haben alles an Vitaminen im Angebot, was man zur Stärkung seiner Abwehrkräfte benötigt. Foto: R+R / Adobe Stock
Fliegende Händler haben alles an Vitaminen im Angebot, was man zur Stärkung seiner Abwehrkräfte benötigt. Foto: R+R / Adobe Stock

• Mit nur einer Frucht den kompletten Vitamin C-Bedarf decken? Mit der Papaya – von den Thais „Malakor“ genannt – ist das kein Problem: Die im gereiften Zustand mild-süße Tropenfrucht enthält satte 80 Milligramm pro 100 Gramm und kann sich auch als Kalium-Lieferant sehen lassen. Erwähnenswert ist die Sorte „Kaik Tam“. Sie ist kugeliger und im reifen Zustand grün mit gelben Flecken. Das kulinarische Herz der Einheimischen schlägt jedoch für die unreife grüne Frucht: Sie wird zum heißgeliebten Papaya-Salat „Som Tam“ verarbeitet – das ungeschlagene Nationalgericht aus den ländlichen Tiefen des thailändischen Nordostens – dem Isaan.

Ananas ist herrlich fruchtig und eine gesunde Erfrischung an heißen Tropentagen. Foto: samurai / Adobe Stock
Ananas ist herrlich fruchtig und eine gesunde Erfrischung an heißen Tropentagen. Foto: samurai / Adobe Stock

Ananas – von den Einheimischen „Sapparot“ genannt – ist sehr gesund und sowohl bei Einheimischen als auch Ausländern wegen ihres herrlich fruchtigen, süß-säuerlichen Geschmacks beliebt, der mild auf der Zunge zergeht. In Thailand wird sie nicht nur roh gegessen, sondern auch als fruchtige Zutat in vielen Gerichten der klassischen Thai-Küche wie dem fermentierten Fischgericht „Khem Mak Nat“ verwendet. Mit einem Vitamin-C-Gehalt von 47,8 Milligramm pro 100 Gramm gilt sie zu Recht als Powerstoff für die Abwehrkräfte und ist reich an Enzymen sowie Mineralstoffen und enthält kein Cholesterin. Weitere enthaltene Vitamine: Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B6 und Vitamin E. An der Ostküste, aber auch auf Phuket, werden vorwiegend die beiden Sorten „Phuket“ und „Phu Lae“ angebaut. Letztere ist eine Baby-Ananas.

Die „Königin der Früchte“ ist für Westler wegen ihres gewöhnungsbedürftigen Geruchs ein wahrer Exot. Foto: Jahner
Die „Königin der Früchte“ ist für Westler wegen ihres gewöhnungsbedürftigen Geruchs ein wahrer Exot. Foto: Jahner

• Auch der Vitamin-C-Gehalt von Durian kann sich sehen lassen: Rund 42 Milligramm pro 100 Milligramm decken immerhin gute 40 Prozent des täglichen Durchschnittsbedarfs (100 mg). Doch bei ihr scheiden sich die Geister. Von Ausländern oft abwertend als Stinkfrucht bezeichnet, stellt sie für die Einheimischen hingegen die „Königin der Früchte“ dar. Während Thais bei ihrem Anblick in einen regelrechten Heißhunger verfallen, neigt der strenge Geruch dazu, Europäer in die Flucht zu schlagen. So verglich Sir James Scott 1882 das Aroma der Durian mit „Knoblauchpudding über einem Londoner Abwasserkanal.“

• Jedermanns Lieblings ist die Mango. Auch diese Frucht hat einen beachtlichen Vitamin-C-Anteil von 39 Milligramm pro 100 Gramm. Zusätzlich sorgen B-Vitamine, Vitamin E und besonders ihre geringe Konzentration von Säuren dafür, dass sie in deutschsprachigen Ländern zu den beliebtesten Tropenfrüchten gehört. Zudem gilt sie als ein Sinnbild für Exotik.

Schlaraffenland: Selbst auf kleinen lokalen Thai-Märkten ist das Angebot an tropischen Früchten überwältigend. Foto: Nadezhda Zaitceva / Adobe Stock
Schlaraffenland: Selbst auf kleinen lokalen Thai-Märkten ist das Angebot an tropischen Früchten überwältigend. Foto: Nadezhda Zaitceva / Adobe Stock

In Thailand unterscheidet man Mangos nach ihrem Reifegrad: Für grüne, unreife Mangos („Mamuang Dib“) braucht man besonders in ländlichen Gebieten nicht auf den Markt zu gehen: Sie wachsen praktischerweise fast überall – an wilden Bäumen am Straßenrand oder auch vermehrt an Flussläufen. Ohnehin hat fast jede thailändische Familie einen Mangobaum im Garten. Falls man sie doch mal auf dem Markt kaufen sollte, aufgepasst – denn grüne Mango ist nicht gleich grüne Mango! Während sich die grüne „Kiao Sa Woei“ durch ein süßes Aroma auszeichnet, schmeckt die grüne „Raat“ überwiegend sauer. Sie wird vorwiegend von Einheimischen favorisiert. Bei westlichen Ausländern hingegen erfreut sich besonders die gelbe, reife Mango („Mamuang Suk“) wegen ihres süßen und saftigen Geschmacks großer Beliebtheit. So zählt süße Mango mit Klebreis und gesüßter Kokosnussmilch – „Khao Neow Ma Muang“ – unter ausländischen Urlaubern zu den beliebtesten Thai-Desserts. Die reife Mango „Ma Muang Preaow“ ist wiederum ziemlich sauer. Sie wird von Einheimischen am liebsten zusammen mit einem scharfen Chili-Dip genossen.

• Die Cantaloupe-Melone ist eine Varietät der Zuckermelone und hat einen Vitamin-C-Gehalt von 36,7 Milligramm pro 100 Gramm. Botanisch wird sie jedoch in die Gattung der Gurken eingeordnet. In Thailand werden zwei verschiedene Sorten angebaut: Während die erste eine gelbe wulstige Oberfläche mit Längsrillen und grünem Fleisch sowie angenehmen süßen Duft aufweist, hat die zweite eine glatte hell-gelb-grüne Schale mit hellem orange-goldenem Fleisch und ist geschmackvoller.

Zimtapfel (Cherimoya) – von Thais „Noi Na“ genannt – weist einen Vitamin-C-Gehalt von 25 Milligramm pro 100 Gramm auf. Sein helles Fruchtfleisch lässt sich wunderbar auslöffeln und zeichnet sich durch ein sahnig-süßes Aroma aus. Die Cherimoya gehört zu den wohlschmeckendsten Obstsorten Thailands und mundet eisgekühlt am besten. Reife Früchte werden oft zusammen mit Kokosmilch genossen, aus dem Fruchtfleisch lassen sich gemischt mit Wasser leckere Getränke kreieren.

Wunderhelfer in der Viren-Abwehr

Praktisch, erfrischend und gesund: Frucht-Shakes sind sowohl bei Touristen als auch Einheimischen beliebt. Foto: sbo.ow-j / Adobe Stock
Praktisch, erfrischend und gesund: Frucht-Shakes sind sowohl bei Touristen als auch Einheimischen beliebt. Foto: sbo.ow-j / Adobe Stock

Auch außerhalb des Obstgartens gibt es in Thailand einige Lebensmittel, die wirkliche Wunderhelfer fürs Immunsys­tem sind. Diese drei Kandidaten hier liefern schnell und zuverlässig das beste Material für deine körpereigene Viren-Abwehr:

Knoblauch vertreibt nicht nur Vampire, sondern geht noch unbarmherziger mit Krankheitserregern um, denn die Power-Knolle wirkt antibakteriell und antiviral. Umso besser, dass sie reichlich in thailändischen Gerichten enthalten ist.

Edamame bzw. die grünen Schoten der Sojabohne sind besonders wertvoll, da sie reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten, die im Körper entzündungshemmend wirken und somit prima Viruskrankheiten vorbeugen. Eine gute Handvoll pro Tag reicht schon aus!

Shiitake-Pilze pushen das Immunsystem und stärken die Abwehrkräfte, das ist wissenschaftlich erwiesen. Dabei reichen selbst kleine Portionen: Bei den Probanden einer wissenschaftlichen Studie der University of Florida waren es lediglich 113 Gramm pro Tag, die eine nachweisliche Wirkung brachten.

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Ling 24.05.20 15:29
Power-Früchte gegen Corona
Der Titel ist unpassend, da er vermittelt, dass Früchte gegen Corona helfen.