«Misserfolg» im Anti-Drogen-Krieg

Foto: epa/Rolex Dela Pena
Foto: epa/Rolex Dela Pena

MANILA (dpa) - Die philippinische Vizepräsidentin Leni Robredo hat die Maßnahmen der Regierung im sogenannten Anti-Drogen-Krieg kritisiert.

Trotz der «unerbittlichen und teuren» Kampagne seien in dem südostasiatischen Land noch immer große Mengen an illegalen Drogen im Umlauf, hieß es am Montag in einem Bericht über ihre kurze Amtszeit als Co-Vorsitzende der Anti-Drogen-Kommission ICAD. Die Behörden hätten in den vergangenen dreieinhalb Jahren nur etwa ein Prozent davon beschlagnahmt - ein «enormer Misserfolg», schrieb sie in ihrem Bericht.

Als Vorsitzende der größten Oppositionspartei des Landes hatte Robredo wiederholt das harte Vorgehen von Präsident Rodrigo Duterte im Kampf gegen illegalen Drogenhandel kritisiert. Im vergangenen November hatte Duterte die Vizepräsidentin zur Co-Vorsitzenden der Anti-Drogen-Kommission ernannt. Knapp drei Wochen später entließ er sie wieder - mit der Begründung, sie habe ihre Position nur dafür genutzt, die Maßnahmen der Regierung zu beanstanden.

Seit dem Beginn von Dutertes Amtszeit im Juni 2016 sind im Anti-Drogen-Krieg nach offiziellen Zahlen mehr als 6600 Menschen von Sicherheitskräften getötet worden. Menschenrechtler vermuten, dass es rund viermal so viele Tote sind.

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Ingo Kerp 07.01.20 13:39
6600 Menschen, offizielle Zahl, sind bisher von Sicherheitskräften getoetet worden. Da die ganze Aktion ein totaler Mißerfolg ist, wie man liest, bleibt nur übrig, die restliche Bevoelkerung auch noch zu eliminieren. Eine andere Moeglichkeit wäre, die Regierung auszutauschen und einen Drogen-Weg zu suchen, wie er in einigen europ. Staaten gegangen wird. Da bleibt nur tot auf der Straße liegen, wer es sich selbst zugefügt hat.