Philippinen bieten Hilfe bei Flüchtlingsdrama an

Foto: epa/Zikri Maulana
Foto: epa/Zikri Maulana

MANILA: Die Philippinen haben Hilfe für die Bootsflüchtlinge auf dem Meer vor Malaysia und Indonesien angeboten. «Wir tun, was nötig ist», sagte Präsidentensprecher Herminio Columa am Dienstag. «Wir haben Verpflichtungen, Asylsuchenden zu helfen», sagte ein Sprecher des Außenministeriums.

Vor den Küsten Thailands, Malaysias und Indonesiens treiben nach Angaben von Menschenrechtlern Tausende Flüchtlinge unter elenden Bedingungen auf völlig überfüllten Fischerbooten. Kein Land will sie aufnehmen. Es handelt sich überwiegend um muslimische Rohingya aus Myanmar, die in ihrer Heimat verfolgt werden, sowie einige wenige Menschen aus Bangladesch.

Mehr als 1.500 sind vergangene Woche teils stark geschwächt in Indonesien und Malaysia an Land gekommen. Seitdem halten Küstenwachen die Boote auf Abstand.

Welche Hilfe die Philippinen ins Auge fassen, sagten die Sprecher nicht. Das Land hat in den 70er Jahren Tausende Bootsflüchtlinge aufgenommen, die vor den Kommunisten aus Südvietnam geflüchtet waren. Im 2. Weltkrieg nahmen die mehrheitlich katholischen Philippinen 1.500 jüdische Flüchtlinge auf. Gut zehn Prozent der 100 Millionen Philippiner sind Muslime; einige Provinzen haben überwiegend muslimische Bevölkerung.

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Mil Meloni 20.05.15 14:33
"Am Dienstag boten die Philippinen Flüchtlingshilfe an"
Die Frage lautet jetzt, ob diese Flüchtlinge aus Myanmar überhaupt auf die Philippinen wollen. Einige Flüchtlinge haben es bereits abgelehnt in Indonesien anzulegen, weil sie lieber nach Malaysia oder nach Australien wollten.
Das wichtigste Exportprodukt der Philippinen sind immer noch die eigenen Menschen. Für Wirtschaftsmigranten ist das daher eher kein geeigneter Ort.
Bleibt dennoch die Frage, wo man diese Leute ansiedeln würde. Am ehesten wohl in Mindanao, dem muslimischen Teil der Philippinen. Vielleicht hat man im "Palasyo ng Malakanyang" in Manila diesen Landesteil bereits abgeschrieben.