Pheu Thai will Sondersitzung zur Drogenplage

Der Vorsitzende der Pheu-Thai-Partei Cholnan Srikaew. Foto: The Nation
Der Vorsitzende der Pheu-Thai-Partei Cholnan Srikaew. Foto: The Nation

BANGKOK: Die Oppositionsführer wollen eine außerordentliche Parlamentssitzung für die Durchführung einer Dringlichkeitsdebatte über Drogenmissbrauch und -handel beantragen.

Die Opposition reagiert mit diesem Vorstoß auf das brutale Massaker in einer Kindertagesstätte in der Nordostprovinz Nong Bua Lamphu vom vergangenen Donnerstag (6. Oktober 2022) mit mehr als 36 Toten. Die Tat wurde von einem Ex-Polizisten begangen, der wegen Drogendelikten vom Dienst suspendiert wurde.


Alle Berichte zum Amoklauf von Nong Bua Lamphu finden Sie in unserem Dossier!


Die Führer der Oppositionsparteien traten am Montag virtuell für die Beantragung einer Sondersitzung des Parlaments zur Erörterung der thailändischen Drogenproblematik zusammen. Das Parlament befindet sich derzeit in der Pause.

Virtuelle Sitzung der Oppositionsführer am Montag. Foto: The Nation
Virtuelle Sitzung der Oppositionsführer am Montag. Foto: The Nation

Vor Beginn der Sitzung bat der Vorsitzende der Pheu-Thai-Partei Cholnan Srikaew die Teilnehmer zum Einlegen einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer von Nong Bua Lamphu.

Anschließend diskutierten die Oppositionsführer über die Methamphetamin-Drogenplage in Thailand, die ihrer Meinung nach dringend angegangen werden muss. Sie vereinbarten deshalb einen Antrag für die Einberufung einer parlamentarischen Sondersitzung bei Parlamentspräsident Chuan Leekpai einreichen.

Die Oppositionsführer erklärten, dass die Zahl der Oppositionsabgeordneten ausreichen könnte, um das Quorum von einem Drittel der Mitglieder beider Kammern, d.h. 243 Abgeordnete, zu erreichen, um den Antrag auf eine Sondersitzung zu stellen.

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Guenter Scharf 11.10.22 20:40
Herstellung von Amphetaminen: einfach oder?
@Dieter Kowalski, 11.10.22, 09:40 und @michael von wob, 11.10.22, Sooo schwierig ist die Herstellung von Amphetaminen doch nicht. Klar chemische (Grund-)Kenntnisse sollte man haben. Und ob die Zutaten in Thailand leicht zu beschaffen sind, weiß ich nicht. Aber nichts ist unmöglich.
Und ein kleines Labor lässt sich immer einrichten. Dann bloß noch sorgfältig mit den Reststoffen umgehen. Die sind ja schon gefährlich.
Dieter Kowalski 11.10.22 12:24
@ von Wob
Offenbar ist es dass doch, und das echte Leben mit dieser wirklich guten Serie zu vergleichen ist kindisch.

Wikipedia:
In Thailand sind Tabletten mit einem Gemisch aus Methamphetamin und Koffein verbreitet, die thailändisch ยาบ้า, RTGS Ya Ba, auch Yaba oder Yaabaa geschrieben, genannt werden. Diese Droge wurde zunächst als Ya Ma, „Pferdedroge“, vermarktet. Die heute übliche Bezeichnung Ya Ba, die seit 1996 auf Vorschlag des damaligen thailändischen Gesundheitsministers verwendet wird, bedeutet hingegen „verrückte Droge“ oder „Droge des Wahnsinns“. Ya Ba hat Heroin als meist benutzte Droge in Thailand abgelöst. Es wird meist in Laboren im Grenzgebiet von Myanmar und Thailand hergestellt.
michael von wob 11.10.22 10:00
@ Dieter Kowalski
Es ist nicht einfach Amphetamine herzustellen. Komplizierte Verfahren, Zutaten die schwer zu besorgen sind und gutausgebildete Chemiker muß man erstmal finden die bereit sind dafür lebenslang in den Knast zu gehen wenn das Labor auffliegt. Hinzu kommt noch die kriminelle Logistik . Ihre Behauptung beweist daß sie von dem Thema keine Ahnung haben. Ich empfehle die Serie Breaking Bad anzuschauen .
Dieter Kowalski 11.10.22 09:40
So lange man an jeder Ecke dieses Dreckszeug um ein paar Baht erstehen kann, wird sich an der Situation nichts ändern. Im Gegensatz zu den klassischen Drogen, kann man dieses Zeugs auch in jedem winzigen Labor zusammenrühren, d.h. es muss nicht unbedingt ins Land geschmuggelt werden. Da viele beamtete Protagonisten den Tango korrupti perfekt beherrschen, bzw. sogar selbst in dem Geschäft mitmischen, wird es kaum möglich sein, dieses Problem ernsthaft anzugehen.
Meiner bescheidenen Meinung nach, müsste man eher versuchen den Menschen perspektiven im Leben aufzuzeigen, und vor Allem den durchschnittlichen Lebensstandard zu heben (die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf), damit man aus Tristesse nicht auf solche Drogen (und den allseits beliebten Sorgenkiller Lao Kao) zurückgreift.