Tampons und Binden gratis an Neuseelands Schulen

​«Period Poverty»  

Foto: Freepik
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WELLINGTON: Neuseeland will ab Juni an allen Schulen kostenlos Tampons und Binden zur Verfügung stellen. Der Hintergrund: In ärmeren Regionen des Pazifikstaats waren Mädchen teilweise nicht zur Schule gekommen, weil ihre Familien sich den Kauf von Menstruationsprodukten nicht leisten konnten.

Viele hätten aus lauter Not auf andere Hilfsmittel wie waschbare Stoffstücke oder Toilettenpapier zurückgegriffen, berichtete das neuseeländische Fernsehen. Insgesamt will die Regierung bis 2024 rund 25 Millionen neuseeländische Dollar (15 Millionen Euro) für das Programm zur Verfügung stellen.

Eine von zwölf Schülerinnen versäume Schätzungen zufolge während ihrer Periode zeitweise den Unterricht, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Menschen aus aller Welt lobten die Initiative von Arderns Regierung in sozialen Netzwerken unter Hashtags wie #tampons und #pads.

Einer Umfrage der Hilfsorganisation «The Period Place» zufolge glauben 73 Prozent der Neuseeländer, dass der Zugang zu Menstruationsartikeln ein Menschenrecht sei. 57 Prozent meinten, «Period Poverty» (Periodenarmut) sei ein großes Problem im Land.

Ein Pilotprojekt in der Region Waikato auf der Nordinsel sei bereits sehr erfolgreich verlaufen, hieß es. Die Schulkrankenschwester Shelley Bowe vom Fairfield College sagte, der Andrang sei riesig gewesen. «Ich bekomme fast wöchentlich eine E-Mail, in der mir mitgeteilt wird, dass der Vorrat fast aufgebraucht ist und das Lager wieder aufgestockt werden muss.»

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