Queen: Das Coronavirus wird uns nicht bezwingen

Boris Johnson vertreibt sich Zeit im Spital

Foto: epa/NEIL HALL
Foto: epa/NEIL HALL

WINDSOR: Die britische Königin Elizabeth II. hat sich am Samstag erstmals mit einer Osterbotschaft an die Öffentlichkeit gewandt. «Ostern ist nicht abgesagt, tatsächlich brauchen wir Ostern so sehr wie eh und je», sagte die Monarchin in einer Audiobotschaft, die auf dem Twitter-Account der Königsfamilie veröffentlicht wurde.

Die Geschichte über die Auferstehung Christi vom Tod könne nun Hoffnung geben, so die beinahe 94-Jährige. «Wir wissen, dass uns das Coronavirus nicht bezwingen wird. So düster der Tod sein kann - vor allem für Trauernde - Licht und Leben sind größer.» Sie wünsche allen, gleich welchen Glaubens und welcher Konfession ein gesegnetes Ostern, sagte die Queen.

Es ist bereits das zweite Mal, dass sich die Königin innerhalb kurzer Zeit mit einer Botschaft an die Öffentlichkeit wendet. Bereits an Palmsonntag hatte sie ihren Landsleuten in einer Ansprache im Fernsehen Mut gemacht. Dass sie sich nun erneut zu Wort meldet, wird als Zeichen dafür gewertet, dass sie die Krise als sehr schwerwiegend empfindet.

Zudem fehlt wegen der Covid-19-Erkrankung von Premierminister Boris Johnson derzeit auch eine starke Führungspersönlichkeit an der Spitze der britischen Regierung. Der Premier ist zwar auf dem Weg der Besserung, könnte aber nach Einschätzung britischer Medien noch wochenlang ausfallen.

Die Queen und 98 Jahre alter Mann, Prinz Philip, hatten sich bereits Mitte März nach Schloss Windsor zurückgezogen. Das Paar gilt wegen seines hohen Alters als besonders gefährdet durch die Lungenkrankheit Covid-19.


Boris Johnson vertreibt sich Zeit mit «Herr der Ringe» und Sudoku

LONDON: Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach Angaben der Regierung in London auch am Samstag «gute Fortschritte» bei der Genesung von seiner Covid-19-Erkrankung gemacht. Keine guten Nachrichten gab es hingegen vom Gesundheitsministerium: Am Samstag wurden 917 neue Todesfälle gemeldet.

Wie die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, erhielt Johnson im Krankenhaus täglich Briefe und Baby-Ultraschallbilder von seiner schwangeren Verlobten Carrie Symonds sowie Tausende Karten mit Genesungswünschen.

Er habe zudem einen Tablet-Computer, mit dem er sich Filme wie «Kevin - Allein zu Haus» und «Herr der Ringe» anschauen könne, berichtete PA weiter. Außerdem vertreibe er sich die Zeit mit Sudoku-Rätseln. Am Freitag hatte der Regierungssitz Downing Street mitgeteilt, Johnson könne mit Unterbrechungen schon wieder kleinere Strecken gehen.

Der 55 Jahre alte Politiker hatte drei Tage auf der Intensivstation des St. Thomas' Hospital in London verbracht, nachdem sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte. Am Donnerstag wurde er wieder auf eine normale Station verlegt. Johnson sei «extrem guter Dinge», aber noch in der frühen Phase seiner Genesung und werde weiterhin genau beobachtet, hatte es in einer Mitteilung geheißen.

Johnson wird derzeit von Außenminister Dominic Raab vertreten. Die Kompetenzen des Premierministers hat Raab aber nicht. Großbritanniens ungeschriebene Verfassung sieht keine klare Regelung für den Fall vor, dass der Regierungschef ausfällt. Es wird damit gerechnet, dass Johnson noch mehrere Wochen fehlen könnte.

Dem Land steht in der Coronavirus-Pandemie das Schlimmste allerdings wohl noch bevor. Einschließlich der am Samstag gemeldeten Fälle stieg die Zahl der Toten auf 9875. Nicht eingerechnet sind dabei bislang die Sterbefälle in Pflegeheimen. Die Zahl der positiv getesteten Personen in Großbritannien stieg auf knapp 79.000.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.