Österreich kontrolliert ab Mitternacht Grenze zu Deutschland

Foto: epa/Lukas Barth-tuttas
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WIEN: Die Abschottung der einzelnen europäischen Länder schreitet weiter voran. Nachdem Deutschland seit Montag die Grenze zu Österreich kontrolliert, zieht die Alpenrepublik nun nach.

Österreich kontrolliert ab Donnerstag, 00.00 Uhr, aufgrund der Ausbreitung des neuen Coronavirus die Grenze zu Deutschland. Das teilte das österreichische Innenministerium am Mittwoch in Wien mit. Demnach dürfen nur noch Personen einreisen, die ein ärztliches Zeugnis vorlegen und so nachweisen können, dass sie nicht mit Sars-CoV-2 infiziert sind. Österreichischen Staatsbürgern sowie Menschen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in der Alpenrepublik ist die Einreise auch ohne ein solches Zeugnis gestattet - sie müssen sich dann aber für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Die Durchreise durch Österreich bleibt ohne Zwischenstopp erlaubt, auch der Güterverkehr und die Pendler sollen die Grenze weiter passieren können. Ob an der Grenze auch Fieber gemessen wird, wird laut einem Sprecher des Gesundheitsministeriums im Einzelfall entschieden.

Laut Innenministerium werden am Freitag kleine Grenzübergänge geschlossen und der Verkehr so auf die größeren Übergänge geleitet. Ähnlich geht Österreich bereits an den Grenzen zu Italien und der Schweiz vor. Die Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze sind vorerst bis zum 7. April, 24.00 Uhr, geplant. «Wir müssen in dieser Situation alles unternehmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Menschen in unserem Land zu schützen», sagte Österreichs Innenminister Karl Nehammer laut Mitteilung.

Deutschland hat an den Übergängen zu Österreich und anderen Ländern bereits am Montag mit Grenzkontrollen begonnen. Damit soll eine rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verhindert und die Zahl der Infizierten und Toten kleingehalten werden. An einigen Grenzübergängen bildeten sich aufgrund der Kontrollen vor allem am Montag lange Staus.

Auch Österreich kontrolliert bereits einen großen Teil seiner Grenze. Besonders angespannt war die Situation am Mittwoch an der Grenze zu Ungarn, wo zahlreiche Menschen aus Rumänien, Bulgarien, Serbien und der Ukraine auf die Einreise warteten. Am Grenzübergang Nickelsdorf bildete sich zeitweise ein Stau von über 50 Kilometern Länge. Gegen Mittag öffnete Ungarn die Grenze, damit die Bulgaren, Rumänen und Serben das Land durchqueren und in ihre Heimatländer reisen können.

Österreich setzt mit den Grenzkontrollen zu Deutschland seine Strategie der drastischen Maßnahmen fort, um die Verbreitung des Virus Sars-Cov-2 einzudämmen. Aufgrund der Schließung zahlreicher Geschäfte und der klaren Aufforderung, nur für Einkäufe oder die Arbeit das Haus zu verlassen, ist das öffentliche Leben in Österreich derzeit stark eingeschränkt.

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