Ölpest 2022: Fischer reichen Sammelklage ein

Foto: National News Bureau Of Thailand
Foto: National News Bureau Of Thailand

RAYONG: Eine Gruppe von vierzehn Personen aus den Fischereigemeinden und Kleinbetrieben von Rayong hat eine Sammelklage gegen die Star Petroleum Refining Company (SPRC) eingereicht, um Wiedergutmachung für einen schweren Ölunfall im Jahr 2022 zu erlangen, der ihrer Meinung nach ihre Lebensweise zerstört hat.

Am 25. Januar 2022 gelangten mindestens 50.000 Liter Rohöl in den Golf von Thailand und an die Küste von Rayong, was Berichten zufolge über 2.600 örtliche Fischer betroffen hat. Das Fischereibüro der Provinz Rayong meldete eine starke Dezimierung der Fischbestände in dem Gebiet, was dazu führte, dass ein Großteil der lokalen Fänge unverkäuflich wurde und die Einkommen der Fischer drastisch sanken.

In Begleitung von Somchai Armeen, Vorsitzender einer Untergruppe für Umweltfälle beim Lawyers Council of Thailand, reichten die Kläger ihre Klage beim Zivilgericht ein und forderten von SPRC eine Entschädigung in Höhe von 4,2 Millionen Baht. Sie behaupten, dass der Ölteppich viele Mitglieder ihrer Gemeinde gezwungen hat, den Fischfang aufzugeben oder in weiter entfernten Gewässern nach Fisch zu suchen, wodurch sich ihre traditionelle Lebensgrundlage erheblich verändert hat. In der Klage werden auch fünf weitere Unternehmen wegen Verstößen gegen Umweltschutzgesetze angeklagt.

Die Vertreter gehören einer Gemeinschaft an, die als „Pak Nam Ban Rao“ bekannt ist und über 800 Mitglieder zählt. Ein positives Gerichtsurteil, das am 17. Mai 2024 geprüft werden soll, könnte einen Präzedenzfall schaffen, der weitere Entschädigungsforderungen in Höhe von rund 240 Millionen Baht gegen das Unternehmen möglich macht.

Zusätzlich zu den rechtlichen Schritten haben die betroffenen Gruppen an die Regierung appelliert, sie bei der Wiederherstellung des lokalen marinen Ökosystems zu unterstützen, um die weitreichenden ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Ölteppichs zu verdeutlichen.

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Rainer Hasler 03.04.24 08:30
Wo bleiben die Forderungen des Staates?
Wenn ein Land wie hier Thailand geschädigt wird, müssten doch eigentlich staatliche Stellen dafür kämpfen, dass der Schaden durch den Verursacher entschädigt wird. Es handelt sich ja neben privaten Schäden auch um Schäden des nationalen Eigentums von Grund und Boden. Mit den errungenen Entschädigungen müssten dann die geschädigten Privatpersonen entschädigt werden. So stelle ich mir das zumindest vor…