Nordkorea meldet Test von Marschflugkörpern

Manöver in Südkorea

Nordkoreas Führer Kim Jong Un inspiziert die KPA-Flottille. Foto: epa/Kcna Editorial Use Only
Nordkoreas Führer Kim Jong Un inspiziert die KPA-Flottille. Foto: epa/Kcna Editorial Use Only

SEOUL: Nordkorea stößt sich an den gemeinsamen Militärübungen der USA mit Südkorea. Vor Beginn neuer Manöver in Südkorea berichten nordkoreanische Medien über einen Waffentest.

Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge zur Abschreckung ihrer Feinde militärische Lenkflugkörper ins Meer abgefeuert. Machthaber Kim Jong Un habe beim Besuch eines Schiffsgeschwaders der Marine im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) den Test der «strategischen Marschflugkörper» überwacht, berichteten die Staatsmedien am Montag. Die Abschüsse von einem Patrouillenschiff aus waren demnach erfolgreich. Der Generalstab in Südkorea bezeichnete die Angaben des abgeschotteten Nachbarlands als «übertrieben und abweichend von den Fakten». Details wurden nicht genannt.

Nordkorea veröffentlichte die Berichte über Kims Inspektion vor dem Beginn neuer Truppenübungen der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte. Die beiden Länder begannen am Montag wie geplant ihr gemeinsames elftägiges Sommermanöver «Ulchi Freedom Shield» (UFS), wie südkoreanische Sender berichteten. Die Übungen richten sich vor allem gegen Bedrohungen durch Nordkoreas Raketen- und Atomwaffenprogramme.

Parallel dazu begann in Südkorea eine landesweite Zivilschutzübung, an der laut Regierungsangaben 580.000 Bedienstete von etwa 4000 Behörden und öffentlichen Institutionen teilnehmen. Die viertägige Übung soll demnach die Bereitschaft für den Katastrophenfall einschließlich eines Kriegs verbessern.

Pjöngjang wirft den USA und Südkorea regelmäßig vor, mit ihren Übungen einen Angriff vorzubereiten - was von Seoul und Washington bestritten wird. Nordkorea sieht beide Länder als Feinde.

Wann genau der jüngste Waffentest erfolgte, wurde in den nordkoreanischen Medien nicht erwähnt. Die Übung sollte den Berichten zufolge dazu dienen, die Gefechtsfunktion des Schiffs zu bestätigen und die Marinesoldaten dazu befähigen, «eine Angriffsmission in einem aktuellen Krieg» auszuführen. Eine wichtige Aufgabe der eigenen Marine sei es, «die Kriegsabsicht der Feinde zu frustrieren».

Nordkorea ist durch UN-Beschlüsse die Erprobung von ballistischen Raketen verboten, die - je nach Bauart - auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern unterliegen nicht den Sanktionen gegen Pjöngjang. Solche Waffen können aber ebenfalls für den Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe genutzt werden. Nordkorea hat nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr wieder mehrfach Raketen und Lenkflugkörper getestet.

Bei einem Dreier-Gipfeltreffen hatten sich die USA, Japan und Südkorea am Freitag im amerikanischen Camp David unter anderem darauf geeinigt, die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich deutlich zu verstärken. Nach dem Treffen mit US-Präsident Joe Biden und dem japanischen Regierungschef Fumio Kishida äußerte Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol am Montag bei einem Kabinettstreffen in Seoul seine Hoffnung, dass die trilaterale Kooperation «das Risiko nordkoreanischer Provokationen» reduzieren werde.

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Urs Widmer 22.08.23 13:40
Herr Jong-un ist wieder am Spielen und verdreckt mit seinem Raketenschrott die Meere.