Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Samstag

Foto: Pixabay
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William und Kate sagen Besuch auf Kakaofarm in Belize nach Protest ab

LONDON/INDIAN CREEK: Der britische Prinz William (39) und seine Frau Herzogin Kate (40) haben gleich zum Auftakt ihrer Reise in die Karibik einen Besuch wegen Protesten absagen müssen. Wie der Kensington-Palast am Samstag bestätigte, wurde wegen «sensiblen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Gemeinschaft in Indian Creek» der geplante Besuch auf einer Kakaoplantage im mittelamerikanischen Belize «an einen anderen Ort verlegt».

Medienberichten zufolge hatten Bewohner des Dorfes am Freitag gegen den für Sonntag geplanten Besuch demonstriert. Auf Bildern waren Menschen mit Plakaten zu sehen, auf denen unter anderem stand: «Prinz William, verlasse unser Land.» Der Protest richtete sich den Berichten zufolge dagegen, dass für den Besuch eine Kakaofarm ausgesucht worden war, die Verbindungen zu Flora and Fauna International (FFI) hat.

Zwischen der Naturschutzorganisation, deren Schirmherrschaft William übernommen hat, und der lokalen indigenen Bevölkerung herrscht ein Landkonflikt. «Sie müssen verstehen, dass dies Teil des kolonialen Erbes ist», sagte Ortsvorsteher Mateo Chub dem lokalen TV-Sender Channel 5. Auch gab es laut den Berichten Ärger darüber, dass der Hubschrauber der Royals ohne Absprache mit der Gemeinde auf dem lokalen Fußballplatz landen sollte.

William und Kate reisen seit Samstag im Auftrag von Queen Elizabeth II. (95) anlässlich deren 70. Thronjubiläums durch mehrere Länder Mittelamerikas und der Karibik. Der geplante Besuch auf der Kakaoplantage in Belize am Sonntag wäre eines der ersten Events der achttägigen Reise gewesen, die das Paar auch auf die Bahamas und nach Jamaika führen soll. Der Karibikstaat Barbados hatte sich vor knapp vier Monaten von der britischen Krone losgesagt und zu einer Republik erklärt.


Berlusconi feiert «symbolische Hochzeit» mit Lebensgefährtin

MONZA: Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi und seine 53 Jahre jüngere Lebensgefährtin Marta Fascina haben am Samstag eine «symbolische Hochzeit» gefeiert. Ein Sprecher von Berlusconis Partei Forza Italia bestätigte das Fest am Samstag. Für die Feier in einer Villa nahe der norditalienischen Stadt Monza luden der 85 Jahre alte Norditaliener und seine 32 Jahre alte Partnerin etwa 60 Gäste ein, wie mehrere Medien berichteten. Unter den geladenen Leuten waren demnach Berlusconis Bruder, vier seiner fünf Kinder und Parteifreunde seiner mitregierenden Forza Italia.

Der zweifach geschiedene Berlusconi und die Forza-Italia-Abgeordnete sollen seit mehr als zwei Jahren ein Paar sein. Mit dem Fest wollten sie ihre Beziehung feiern, es sei aber keine standesamtliche oder kirchliche Trauung gewesen, hieß es in den Berichten weiter.

Berlusconi ist vielen noch wegen seiner «Bunga-Bunga-Partys» bekannt. Der mehrfach verurteilte Politiker und Unternehmer sorgt immer wieder für Schlagzeilen, wie zuletzt Anfang dieses Jahres mit seiner Kandidatur für das Amt des italienischen Staatspräsidenten. Vor der Wahl zog er sich allerdings aus dem Rennen zurück. Am Ende wurde Sergio Mattarella für eine zweite Amtszeit gewählt.


Nach Kunstsammlung-Kontroverse: neue Bührle-Untersuchung in Zürich

ZÜRICH: Die Aktivitäten des umstrittenen Schweizer Waffenfabrikanten und Kunstsammlers Emil Bührle, der mit Nazi-Deutschland Geschäfte machte, kommen mehr als 65 Jahre nach seinem Tod nun unter die Lupe. Das Stadtparlament von Zürich hat am Samstag zwei Forschungsaufträge erteilt, zu einer Spinnerei in der Schweiz und einer Maschinenfabrik in Deutschland. Untersucht werden soll, ob er seine Kunstsammlung teils mit Profiten aus Zwangsarbeit aufgebaut hat.

Der in Pforzheim geborene Unternehmer kam in den 1920er Jahren in die Schweiz und wurde später eingebürgert. Er steht im Fokus der Öffentlichkeit, seit das Kunsthaus in Zürich im Herbst seine in eine Stiftung eingebrachte Kunstsammlung in einem Neubau präsentiert. Sie enthält mehr als 200 Werke unter anderem von Auguste Renoir, Claude Monet und Paul Cézanne. Historiker haben Zweifel, dass die Stiftung einwandfrei geklärt hat, ob sich unter den Werken nicht Fluchtgut befindet. Damit werden Kunstwerke bezeichnet, die vor den Nazis in Deutschland Flüchtende in ihrer Not billig verkaufen mussten, um ihre Flucht zu finanzieren. Das Kunsthaus hat nach Aufbranden der Kontroverse den Leihvertrag mit der Stiftung überarbeitet und sich das Recht auf eigene weitere Erforschung der Herkunft der Werke gesichert.

Das Stadtparlament will Bührles Wirken in Zusammenhang mit der von ihm mitgegründeten Maschinenfabrik Ikaria GmbH in Velten bei Berlin prüfen lassen. Dort wurden vor allem Jüdinnen sowie Sinti und Roma aus Osteuropa gezwungen, Flügelkanonen herzustellen. Die Kanonen hatte Bührles Schweizer Firma entwickelt, und sie erhielt für jede verkaufte Kanone Provision. Mit dem Geld soll Bührle Werke für seine Kunstsammlung gekauft haben. Der zweite Forschungsauftrag dreht sich um eine Spinnerei in Bührles Besitz in Dietfurt in der Schweiz. Dort sollen unter Aufsicht von Ordensschwestern 300 noch nicht volljährige Frauen aus Fürsorgeeinrichtungen zur Arbeit gezwungen worden sein.

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