Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Samstag

Foto: Pixabay
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Roskilde-Festival mit Zeltaufbau begonnen

KOPENHAGEN: Nach zwei Jahren der lästigen Corona-Absagen hat das große Musikfestival im dänischen Roskilde begonnen. Am Samstagnachmittag öffnete in der Stadt gut 30 Kilometer westlich von Kopenhagen das Camping-Gelände, auf dem in den kommenden Tagen Abertausende Festival-Besucher ihr Zelt aufschlagen werden. «Willkommen zurück! Wir freuen uns, euch nach drei Jahren wieder zu begrüßen», schrieben die Veranstalter am Samstag auf ihrer Facebook-Seite.

Ab Sonntag sind erste Musik-Events, Kunstveranstaltungen und andere Aktivitäten auf dem Gelände geplant. Die großen Musikbühnen öffnen allerdings erst am Mittwoch - dann wird unter anderen Post Malone aus den USA die orangene Hauptbühne einnehmen. Am Donnerstag ist auch die britische Sängerin Dua Lipa am Start, außerdem zählen The Strokes und der US-Rapper Tyler, the Creator zu den Headlinern.

Das Roskilde-Festival gilt als größtes Musikfestival Skandinaviens. Die Veranstalter erwarten in diesem Jahr über 130.000 Gäste. Zwei Jahre lang mussten die Däninnen und Dänen wegen der Pandemie auf die 50. Auflage warten. Da in Dänemark seit langem keine Corona-Maßnahmen mehr gelten, kann das Festival komplett beschränkungsfrei ablaufen. Es geht bis zum 2. Juli und ist restlos ausverkauft. Auf einer dänischen Kleinanzeigen-Webseite und in den sozialen Medien boten Nutzerinnen und Nutzer bis zuletzt aber noch Tickets an, die sie nach den Absagen der beiden Vorjahre behalten hatten und die ihre Gültigkeit bewahrt haben.


Greta Thunberg zur Klimakrise: «Wir nähern uns dem Abgrund»

GLASTONBURY: Bei einem Überraschungsauftritt auf dem berühmten Glastonbury-Festival in England hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg energisch zu mehr Engagement fürs Klima aufgerufen. «Wir nähern uns dem Abgrund», sagte die 19-Jährige am Samstagnachmittag auf der Hauptbühne, wo später Ex-Beatle Paul McCartney auftreten sollte. Sie rate allen, denen Greenwashing noch nicht die Sinne vernebelt habe, dringend, sich zu behaupten. «Lasst nicht zu, dass wir uns noch einen Zentimeter näher an den Abgrund bewegen. Denn genau da stehen wir jetzt», sagte sie der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge.

Die schwedische Initiatorin der Bewegung Fridays for Future wirft regelmäßig Politik und Wirtschaft vor, mit wohlklingenden Absichtserklärungen ihr fehlendes oder zu langsames Handeln beim Klimaschutz vertuschen zu wollen.

Bislang reichen die Maßnahmen der Staaten bei weitem nicht aus, um das vereinbarte Pariser Klimaziel, die Erderhitzung bei maximal 1,5 Grad zu stoppen, zu erreichen. Klimaforscher sind sich einig, dass nur so die katastrophalsten Folgen des Klimawandels verhindert werden können.


Bachmann-Preis wird in Klagenfurt verliehen

KLAGENFURT: Nach dreitägigem Wettlesen wird am Sonntagmittag der Ingeborg-Bachmann-Preis im österreichischen Klagenfurt verliehen. Der deutschsprachige Literaturwettstreit fand nach zwei virtuellen Ausgaben erstmals seit Beginn der Pandemie wieder mit Autorinnen und Autoren vor Ort statt.

Der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis und die weiteren Preise werden nach einem neuen Punktesystem vergeben, das die bisherige öffentliche Abstimmung unter den Jurymitgliedern ersetzt. Voriges Jahr gewann die aus dem Iran stammende und in Graz lebende Nava Ebrahimi. Der Preis erinnert an die in Klagenfurt geborene Literatin Ingeborg Bachmann (1926-1973).


Juan S. Guse steigt in Favoritenkreis für Bachmann-Preis auf

KLAGENFURT: Am Tag vor der Bekanntgabe des Ingeborg-Bachmann-Preises zählt der deutsche Autor Juan S. Guse zu den Favoriten. Bei dem deutschsprachigen Literaturwettbewerb im österreichischen Klagenfurt überzeugte Guse am Samstag mit einer fantasiereichen Geschichte über eine unbekannte Zivilisation, die im Taunus entdeckt wird und dort unbemerkt von der Welt den Frankfurter Flughafen inklusive Duty-Free-Shop nachgebaut hat. «Ich verstehe nicht ganz, was da passiert», sagte Jurorin Vea Kaiser, zeigte sich aber dennoch «irrsinnig begeistert» vom Text des in Seligenstadt geborenen und in Hannover lebenden Schriftstellers und Soziologen.

Am Sonntag wird der mit 25.000 Euro dotierte Preis vergeben, der an die in Klagenfurt geborene Literatin Ingeborg Bachmann (1926-1973) erinnert. Zusätzlich werden einige weitere Preise verliehen. Während des dreitägigen Wettlesens fanden unter anderem die aus Slowenien stammende Ana Malwan mit ihrer fein gesponnenen Erzählung «Wechselkröte» und die Österreicherin Barbara Zeman mit «Sand» breite Zustimmung mit starken Erzählungen über Frauen an existenziellen Wendepunkten.

Am Samstag las neben Guse noch die deutsche Autorin Leona Stahlmann ihren Romanauszug «Dieses ganze vermeidbare Wunder», in dem die Klimakrise verarbeitet wird. Clemens Bruno Gatzmagas Text «Schulze» beschrieb einen alternden Machtmenschen, während sich Elias Hirschl als letzter Wettleser in «Staublunge» auf die Spur der neuen Startup- und Gig-Economy machte.


Patriarch Kirill rutscht bei Gottesdienst aus - «Gesetze der Physik»

NOWOROSSIJSK: Der Moskauer Patriarch Kirill ist bei einem live im Fernsehen übertragenen Gottesdienst in Südrussland ausgerutscht und gestürzt. Der 75-Jährige konnte die Messe anschließend fortsetzen. Er sei auf dem weihwassernassen Boden ausgerutscht. «Dank Gottes Gnade ohne Folgen», sagte Kirill am Samstag anschließend laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Sein Sturz sei «auf die Gesetze der Physik» zurückzuführen. «Der Boden ist wunderschön, in ihm kann man sich spiegeln, so glitzernd und glatt ist er. Aber wenn Wasser darauf kommt, selbst wenn es Weihwasser ist, so arbeiten die Gesetze der Physik», daher sei er unglücklich «geschlittert», so Kirill.

Die Messe war der Einweihung einer Kirche im südrussischen Hafen und Flottenstützpunkt Noworossijsk gewidmet.

Kirill gilt als einer der wichtigsten Unterstützer des Kriegskurses von Präsident Wladimir Putin (69) gegen die Ukraine. In den sozialen Netzwerken, in denen das Video seines Sturzes schnell Verbreitung fand, war daher auch Kritik und Schadenfreude zu vernehmen.

Der oppositionelle Telegram-Kanal «Solowjiny Pomjot» kommentierte: «Der Herr hat Russland ein Zeichen gegeben, dass es eine Sünde ist, für den Genozid zu beten.»


Kate in Aktion beim Militär: Royals veröffentlichen Trainingsfotos

PIRBRIGHT/LONDON: Eine Herzogin in Tarnfarben: Zum Tag der Streitkräfte haben die britischen Royals Fotos von Herzogin Kate beim Militärtraining veröffentlicht. «William und ich möchten den mutigen Männern und Frauen Tribut zollen, für das, was sie heute und in der Vergangenheit geopfert haben, um Großbritannien zu schützen», schrieb die 40-Jährige in einem Statement auf Twitter.

Auf den dazu veröffentlichten Fotos ist die Ehefrau von Prinz William (40) teilweise in militärischer Tarnkleidung sowie mit Schutzhelm zu sehen, wie sie an einem Training der Streitkräfte auf einem Ausbildungsplatz im südenglischen Pirbright teilnimmt. Die Fotos, die an alte Aufnahmen der 1997 verunglückten Prinzessin Diana auf einem Panzer erinnern, sollen im vergangenen November entstanden sein.

«Es war großartig, aus erster Hand die vielen verschiedenen und wichtigen Rollen kennenzulernen, in denen das Militär tagein, tagaus tätig ist, um uns alle zu schützen», fügte die Herzogin von Cambridge, wie Kate mit offiziellem Titel heißt, hinzu. Sie freue sich darauf, bald noch mehr über die Royal Navy und die Royal Air Force zu lernen.


Keine Installation, aber Musik auf Dach von Metropolitan Museum

NEW YORK: Keine Kunst-Installation, aber Musik: Aufgrund von Problemen in den Lieferketten hat das New Yorker Metropolitan Museum eine für den Sommer angekündigte Installation der US-Künstlerin Lauren Halsey auf das kommende Jahr verschoben. Die Dachterrasse, auf der die Installation geplant war, solle aber nun jeden Freitag und Samstag über den Sommer zum «elektronischen Musikclub» werden, teilte das Museum mit. Verschiedene Musiker und DJs würden jeweils rund drei Stunden lang Musik auflegen, dazu gebe es eine Bar.

Eigentlich läd das Museum seit rund zehn Jahren jeden Sommer einen Künstler dazu ein, ein Werk speziell für seine Dachterrasse mit spektakulärem Blick auf Manhattan und den Central Park zu entwerfen. Im vergangenen Jahr hatte der US-Künstler Alex Da Corte einen großen blauen Vogel vor der Skyline Manhattans schaukeln lassen.


Kostja Ullmann versucht Energie zu sparen: Sitze rum und tue nichts

BERLIN: Der Schauspieler Kostja Ullmann reduziert nach eigenen Worten seinen Energieverbrauch, wo er kann. «Generell spare ich sehr viel Energie, weil ich mich nicht bewege, wenn ich nicht drehe. Ich sitze dann viel rum und tue gar nichts», sagte der 38-Jährige am Rande des Deutschen Filmpreises. Er fahre auch ein Elektro-Auto und bemühe sich insbesondere, Inlandsflüge zu vermeiden. «Ich glaube, jeder sollte seinen Teil beitragen - auch wenn er noch so klein ist», sagte Ullmann. Sich jedoch komplett einzuschränken, sei schwierig.

Zuletzt wurde der Netflix-Film «Paradise» (Arbeitstitel) abgedreht, in dem Ullmann zu sehen sein wird. Der Streamingdienst Netflix habe sein Sehverhalten extrem verändert, sagte der Schauspieler aus Hamburg. «Den Luxus zu haben, dann das zu gucken, wann man will», fasste er es zusammen. Dennoch gehe er immer noch gern ins Kino und finde es toll, dass Streaming und Kino nebeneinander existierten, sagte Ullmann.


Münchner Staatsballett-Chef Hilaire: Krieg wirft um Jahrzehnte zurück

MÜNCHEN: Der Ukraine-Krieg wirkt sich aus Sicht des neuen Direktors des Bayerischen Staatsballetts auch auf die Tanzwelt gravierend aus. «Der Krieg wirft uns um Jahrzehnte zurück», sagte Laurent Hilaire in einem Interview dem «Spiegel». «Das ist vor allem für russische Compagnien tragisch. In den vergangenen Jahren gab es einen regen Austausch, Choreographen aus der ganzen Welt gingen zum Arbeiten nach Russland. Das ist nun vorbei.» Niemand aus dem Westen wolle mehr mit russischen Compagnien arbeiten - und sie seien im Westen unerwünscht. «Es muss sich wie ein Gefängnis anfühlen.»

Dass viele russische Künstler nun nicht mehr engagiert werden, findet Hilaire falsch. «Wenn sich ein russischer Künstler noch nie politisch geäußert hat, ergibt es für mich keinen Sinn, jetzt nicht mehr mit ihm zusammen zu arbeiten», sagte er im «Spiegel»-Interview. «Wir können doch nicht alle rausschmeißen, bloß weil sie russisch sind.»

Der Franzose Hilaire (59) war bis vor kurzem in Moskau künstlerischer Direktor des Stanislawski-Balletts, kündigte aber kurz nach Beginn des Überfalls auf die Ukraine. «Russlands Politik widerspricht momentan allen Werten, an die ich glaube. Menschenrechte, Demokratie, freie Meinungsäußerung», sagte er dem «Spiegel». Als er Russland verließ, ahnte er nicht, dass in München bald ein Posten für ihn freiwerden würde, den wiederum noch bis Anfang April der Russe Igor Zelensky innehatte, bevor er ihn «aus persönlichen Gründen» abgab.


«Wicked»-Autor Schwartz: «War während Pandemie sehr unmotiviert»

NEW YORK: Der Broadway-Autor Stephen Schwartz (74), der vor allem für seine Arbeit an dem Erfolgsmusical «Wicked» berühmt ist, hat während der Pandemie unter Motivationsproblemen gelitten. «Ich war extrem unmotiviert und habe immer gedacht: «Ich habe so viel Zeit gerade, ich sollte etwas schreiben» - aber ich konnte mich einfach nicht überwinden», sagte Schwartz der Deutschen Presse-Agentur in New York. «Freunde von mir haben die Zeit gut genutzt, ich nicht.»

Zudem habe er seine Theaterbesuche während der Pandemie extrem vermisst, sagte Schwartz weiter. «Es hat mich überrascht, wie sehr ich es vermisst habe, und wie unglaublich dankbar ich war, es wieder zu haben.» Inzwischen gehe er wieder fast wöchentlich ins Theater, meist an den Broadway in New York.

Derzeit arbeitet Schwartz an einer Verfilmung von «Wicked», bei der unter anderem US-Sängerin Ariana Grande mitspielen und Jon M. Chu Regie führen soll. «Wicked» erzählt die Geschichte der ungleichen Hexen Elphaba und Glinda, die sich beide in den Prinzen Fiyero verlieben. Das Musical nach dem Buch von Gregory Maguire ist die Vorgeschichte zum «Zauberer von Oz». 2003 feierte das Stück Premiere am New Yorker Broadway und ist seitdem auch in vielen anderen Ländern weltweit aufgeführt worden, in Deutschland unter anderem in Stuttgart und Oberhausen.

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