Neues aus dem Ausland am Sonntag

Foto: Rüegsegger
Foto: Rüegsegger

Umstrittenes Gesetz zu Ruanda wieder im britischen Unterhaus

LONDON: Im Streit über Abschiebungen irregulärer Migranten nach Ruanda diskutiert das britische Parlament erneut über ein umstrittenes Gesetz zu dem Vorhaben. Es wird erwartet, dass das Unterhaus die Einwände des Oberhauses mit Regierungsmehrheit verwerfen wird. Danach dürfte das sogenannte Pingpong zwischen den beiden Kammern weitergehen. Der konservative Premierminister Rishi Sunak hofft trotzdem darauf, dass das Gesetz in dieser Woche vom Parlament angenommen wird.

Die Regierung will Migrantinnen und Migranten, die ohne die notwendigen Papiere in Großbritannien ankommen, umgehend nach Ruanda abschieben. Dabei soll keine Rücksicht auf persönliche Umstände genommen werden. Das oberste Gericht in London hatte das Vorhaben als rechtswidrig abgelehnt. Daher will die Regierung nun das ostafrikanische Land per Gesetz zum sicheren Drittstaat erklären und damit Einwände vor britischen Gerichten verhindern.

Premier Sunak steht in seiner Konservativen Partei unter erheblichem Druck, gegen die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Migration vorzugehen. Seiner Meinung nach dient das Gesetz der Abschreckung. Gegner des Vorhabens, die darin einem Bruch internationaler Vereinbarungen zum Asylschutz sehen, sind der Ansicht, dass bei hohen Kosten für die Steuerzahler nur wenige irreguläre Migranten abgeschoben würden.


Braunbär verletzt zwei Wanderer in der Slowakei

BRATISLAVA: Ein Braunbär hat am Sonntag in der Slowakei zwei Wanderer angegriffen und verletzt. Die beiden Männer hätten sich im Landschaftsschutzgebiet Polana in der Mittelslowakei außerhalb bewohnten Gebiets von einem markierten Wanderweg entfernt, sagte eine Sprecherin der staatlichen Naturschutz-Organisation SOPSR der Nachrichtenagentur TASR. «Sie wurden mit Verletzungen im Gesicht sowie an Armen und Beinen per Hubschrauber ins Krankenhaus Banska Bystrica geflogen», teilte die Sprecherin mit.

Der Rettungsdienst konkretisierte anschließend auf Facebook, beide Verletzte im Alter von 49 und 39 Jahren seien während des Hubschraubertransports bei vollem Bewusstsein gewesen. Das Krankenhaus teilte TASR später mit, der ältere von beiden habe ein Polytrauma, also mehrere schwere Verletzungen zugleich, erlitten. Er müsse vor allem im Gesichtsbereich operiert werden. Der jüngere sei mit einer weniger schweren Schulterverletzung davongekommen.

Nach offizieller Zählung gibt es in der Slowakei rund 1.100 bis 1.200 frei lebende Bären. Wegen zuletzt gehäufter Zwischenfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, sind Rufe lauter geworden, ihre Zahl durch gezielte Abschüsse zu reduzieren.


Konferenz in Paris sucht Hilfsgelder und Friedensperspektive für Sudan

PARIS: Ein Jahr nach Beginn des Konflikts im Sudan organisieren Frankreich und Deutschland am Montag in Paris (9.00 Uhr) mit weiteren Partnern eine Hilfskonferenz für das umkämpfte Land im Nordosten Afrikas. Neben Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihrem französischen Amtskollegen Stéphane Séjourné ist auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bei dem Treffen dabei. Bei der internationalen Geberkonferenz wird es um dringend benötigte Gelder und Perspektiven für eine Beendigung des Konflikts gehen.

Der blutige Machtkampf zwischen dem sudanesischen De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem ehemaligen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo hat die größte Flüchtlingsbewegung weltweit ausgelöst. Nach Angaben des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen sind mehr als 8,6 Millionen Menschen innerhalb des Sudans und in den Nachbarstaaten auf der Flucht, andere Schätzungen gehen von mehr als neun Millionen Flüchtlingen aus. Der Konflikt hat zu einer dramatischen Verschlechterung der humanitären Lage im Sudan geführt, eine Hungersnot droht in mehreren Regionen.

Das Pariser Treffen beginnt mit politischen Beratungen, zu denen mehr als 20 Minister insbesondere auch aus Nachbarländern des Sudans erwartet werden sowie Vertreter wichtiger internationaler Organisationen. Am humanitären Teil der Konferenz beteiligt sind alle Nachbarländer des Sudans, alle großen internationalen Geldgeber im humanitären Bereich, alle EU-Länder sowie weitere Organisationen.


17 Verletzte bei Busunfall mit Fußballfans in England

PONTEFRACT: Auf dem Rückweg von einem Fußballspiel ist ein Bus mit 40 Fans in England mit einem Auto zusammengestoßen und umgestürzt. 17 Menschen seien verletzt worden, davon 7 schwer, teilte die Polizei West Yorkshire am Sonntag mit. Bei den Businsassen handelt es sich um Anhänger des nordostenglischen Clubs South Shields FC, die von einer Partie in Tamworth nahe Birmingham zurückkehrten.

«Unsere Gedanken sind bei den Fans, die auf dem Heimweg vom heutigen Spiel in einen Unfall verwickelt waren», schrieb der Sechstligist bei X (früher Twitter). «Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine weiteren Einzelheiten vor, wir hoffen jedoch, dass alle in Sicherheit sind und sich erholen.»

Genauere Angaben zum Unfall am Samstagabend gab es zunächst nicht. Womöglich sei noch ein weiteres Auto verwickelt gewesen, hieß es in der Polizeimitteilung. Die Schnellstraße A1 bei Pontefract war in Richtung Norden teilweise stundenlang gesperrt.


Erdbeben der Stärke 3,7 bei Neapel - Sorge unter Anwohnern

NEAPEL: Die Umgebung der süditalienischen Großstadt Neapel mit dem Vesuv ist am Sonntagvormittag von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 3,7 an und verortete, wie bereits oft in den vergangenen Monaten, das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Die Feuerwehr meldete keine stärkeren Schäden.

Das Erdbeben und darauffolgende schwächere Erdstöße waren jedoch in mehreren Gebieten Neapels und der Umgebung deutlich zu spüren gewesen. Viele Menschen seien verängstigt gewesen und aus Sorge auf die Straßen gelaufen, berichteten mehrere Medien.

Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in der Region Kampanien im Süden Italiens, werden seit geraumer Zeit von vielen kleinen Erdbeben heimgesucht. Meistens sind es allerdings kleine und kaum spürbare Erschütterungen, die die Erdkruste in dem Areal schwächen. Immer wieder warnen Forscher vor diesem Phänomen. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft.


Neues aus dem Ausland am Sonntag

Zur Lage im Nahen und Mittleren Osten gibt Außenministerin Annalena Baerbock heute im Anschluss an die Sitzung des Krisenstabes der Bundesregierung in Berlin, um ca. 12.15 Uhr ein kurzes Pressestatement ab. Ort: Auswärtiges Amt, Pressefoyer

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Mindestens 29 Tote nach starken Regenfällen in Pakistan

ISLAMABAD: In Pakistan sind bei für diese Jahreszeit ungewöhnlich starken Regenfällen mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigten Sprecher der Rettungsbehörden vor Ort der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Die Opfer seien in mehreren Provinzen des Landes zu beklagen, wo es in den vergangenen Tagen zu Gewittern und heftigen Niederschlägen gekommen war. In den kommenden Tagen sind laut der meteorologischen Abteilung in dem Land weitere Unwetter zu befürchten.

Gewöhnlich kommt es in dem südasiatischen Land nicht zu derart starken Regenfällen und Überflutungen um diese Jahreszeit. Extreme Wetterereignisse sind in Pakistan jedoch auf dem Vormarsch. Experten machen den Klimawandel dafür verantwortlich. Im Sommer 2022 kam es in Pakistan zu Rekordfluten, die zeitweise ein Drittel des Landes unter Wasser setzten und nach offiziellen Angaben mehr als 1700 Menschen das Leben kosteten.

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