Neue Bußgelder werden drei Monate nicht vollstreckt

Foto: The Nation
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BANGKOK: Die Verkehrspolizei wird die neuen hohen Bußgelder gegen Verkehrssünder drei Monate lang nicht vollstrecken, während eine öffentliche Aufklärungskampagne über das neue Verkehrsgesetz und die neuen Bußgeldsätze durchgeführt wird, teilte ein hoher Polizeibeamter am Montag der Presse mit.

Generalmajor Preecha Charoensahayanon, stellvertretender Direktor des Verkehrsmanagementzentrums der Königlich Thailändischen Polizei, sagte, obwohl das neue Verkehrsgesetz am Montag in Kraft getreten sei, habe er die Verkehrspolizei landesweit zur weiteren Anwendung der alten Bußgeldsätze für drei Monate angewiesen. In diesem Zeitraum werde die Verkehrspolizei die Verkehrssünder über die neuen, höheren Strafen aufklären, die dem Schutz der Autofahrer vor Verkehrsunfällen dienen sollen, erklärte Generalmajor Preecha.

Obwohl die Höchststrafe für Geschwindigkeitsübertretungen und Ampelverstöße bei 4.000 Baht liege, werde die Polizei während des dreimonatigen Zeitraums weiter eine Geldstrafe von 500 Baht verhängen, erläuterte Generalmajor Preecha.

„Dies wird den Autofahrern genügend Zeit geben, sich an das neue Verkehrsrecht zu gewöhnen“, betonte er. Nach der dreimonatigen Aufklärungsphase würden die Bußgelder für Verstöße gegen die Sicherheit von Fußgängern, wie z. B. die Missachtung des Zebrastreifens, Rotlichtverstöße, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurts oder das Nichttragen eines Sturzhelms bei Motorradfahrern, stufenweise angehoben, führte Generalmajor Preecha fort.

Die gestaffelten Bußgelder würden bei 500 Baht beginnen und beim zweiten Verstoß gegen dasselbe Vergehen auf 1.000 Baht steigen.

Die Polizei wird die Zahl der Verstöße für jede Art von Vergehen im Online-Polizei-Ticket-Management-System erfassen. Das System ermittelt die Bußgeldsätze bei landesweiten Verstößen.

Generalmajor Preecha fügte hinzu, dass Aufzeichnungen über Trunkenheit am Steuer vor dem 5. September 2022 nicht im neuen Bußgeldsystem berücksichtigt würden, die Polizei aber ab Montag mit der Zählung der Trunkenheitsfahrten beginnen werde.

Die neuen Bußgeldsätze für Verkehrsverstöße umfassen:

  • 5.000 bis 10.000 Baht und/ oder eine dreimonatige Haftstrafe für illegale Straßenrennen.
  • 10.000 bis 20.000 Baht und/ oder sechs Monate Haft für die Veranstaltung von illegalen Straßenrennen.
  • 2.000 Baht bei Missachtung der Gurtpflicht. Passagiere müssen auf allen Plätzen Sicherheitsgurte anlegen.
  • 5.000 bis 20.000 Baht und/ oder ein Jahr Haft für das erstmalige Fahren unter Alkoholeinfluss.
  • 50.000 bis 100.000 Baht und zwei Jahre Freiheitsentzug bei wiederholter Trunkenheitsfahrt innerhalb von zwei Jahren.
  • 4.000 Baht bei Geschwindigkeitsverstößen.
  • 4.000 Baht bei Rotlichtverstößen.
  • 4.000 Baht für das Nichtanhalten für Fußgänger an Zebrastreifen.
  • 2.000 Baht für das Fahren gegen den Verkehrsfluss.
  • 2.000 Baht Parkverstößen.
  • 2.000 Baht bei Missachtung der Helmpflicht (Motorrad).
  • 5.000 bis 20.000 Baht und/ oder ein Jahr Freiheitsentzug für rücksichtsloses Fahren und Gefährdung des Lebens anderer.
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Christian Starke 06.09.22 17:50
Bußgeld ausgesetzt
Einen Zebra Streifen über mehrspurige Straßen zu bauen, halte ich sowieso für Wahnsinn.
Habe auch beobachtet, das solche Querungen so gut wie nie, oder nur von lebensmüden Fußgängern genutzt werden.
Ingo Kerp 06.09.22 15:50
Die Gesetze moegen richtig und sinnvoll sein, das Problem ist das auf dem Land sie keiner kennt und keiner kontrolliert. Eine kurze Rundumfrage in kleinem Rahmen in der Familie und Freundeskreis wurde mit Abwinken beantwortet. Kommentar: gilt nur in Bangkok und Tourihochburgen.
Hartmut 06.09.22 13:00
@ eschim alex 06.09.22 08:50
Ganz Deiner Meinung, selber schon genauso erlebt, zum Glück sind die 3 Mädels stehen geblieben.
Hartmut Wirth 06.09.22 11:40
Neue Verkehrsüberwachung
Es ist zu hoffen (denn die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt), dass die Polizei "hart" durchgreift.
Aber solange der Suizidmopedfahrer glaubt, er müsse einen auf der Seite "überholen", wo der "Blinker" es anzeigt, solange wird es nichts bringen. (ob das landesweit so ist, ist mir nicht geläufig)
Guenter Scharf 06.09.22 11:30
Lieben Farangs das thailändische Verkehrschaos?
@Michael, 06.09.22, 10:10 und @Andreas Hamm, 06.09.22, 09:10: Gibt's da Anhänger der Thai-Fahrweise? Alles soll so bleiben wie es war/ist?
1) Ja, die Polizei muss mehr kontrollieren. Nur wer erwischt wird und eine Strafe erhält, wird (hoffentlich) lernen und seinen Fahrstuhl ändern.
2) Ob sich trotz höherer Bußgelder nichts ändert, bleibt abzuwarten. Probieren geht über studieren.
3) Was ist wenn der Fahrer (oder die Fahrerin) nicht zahlen kann? Es gibt doch in 5 Fällen Gefängnisstrafe als Alternative zum Bußgeld.
Christian Freder 06.09.22 11:20
Zebrastreifen!
Am besten nur mit eingeschalteter Alarmblinkanlage vor dem Zebrastreifen anhalten.
Sonst Geld gespart, aber Leben verloren!
Andreas Hamm 06.09.22 09:10
Die ganze Reform ist das Papier nicht wert auf dem sie steht. Seither wurde das Gesetz nicht angewandt und eingehalten. Daran ändern auch die höheren Bußgelder nichts. Solange die Polizei dem ganzen Treiben nur tatenlos zusieht ändert da sich nichts. Und was ist wenn der Fahrer nicht zahlen kann?
Same, same like now. Mai pen rai. 55555
leschim alex 06.09.22 08:50
Das mit dem "Anhalten vor Zebrastreifen" .....
..... möchte ich sehen. Wenn ICH anhalte um wartende Fußgänger vorbei zu lassen, wird mir mit ziemlicher Sicherheit ein hinter mir fahrendes Auto hinten reinsausen und / oder die Fußgänger werden, nachdem sie vor meinem Auto vorbeigegangen sind, von einem Fahrzeug auf der anderen Spur umgenietet.
Norbert Schettler 06.09.22 07:10
Das neue Verkehrsrecht
Aha, nicht nur die Preise sind neu, die Autofahrer (bei Mopeds anscheinend zwecklos) sollen sich in 3 Monaten dran gewöhnt haben. Woran? Die "StVO" gilt doch hier schon länger.
Da halte ich es vorerst mal mit dem alten Spruch von Rudi Carrell: "Lass Dich überraschen".