13 Tote nach schweren Gefechten mit Militanten

Islamischer Staat macht Israel für den Angriff auf die Botschaft in Damaskus verantwortlich und kündigt Gegenmaßnahmen an. Foto: epa/Abedin Taherkenareh
Islamischer Staat macht Israel für den Angriff auf die Botschaft in Damaskus verantwortlich und kündigt Gegenmaßnahmen an. Foto: epa/Abedin Taherkenareh

TEHERAN: Im Südosten des Irans haben Militante einen Großangriff auf Stützpunkte der Revolutionsgarden (IRGC) verübt. 18 Angreifer und 10 Sicherheitskräfte seien getötet worden, hieß es in einer Erklärung der Revolutionsgarden am Donnerstag, die Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna verbreitete. Zuerst war in iranischen Medien noch die Rede von elf Toten unter den Sicherheitskräften. Die Angriffe erfolgten demnach in der Nacht auf Militäreinrichtungen in den Städten Rask und Tschahbahar der Provinz Sistan und Belutschistan. Die Rede war von einem «vereitelten Terrorangriff».

Auf Videos des staatlichen Rundfunks waren Schusswechsel bei Straßengefechten zu sehen. Sicherheitskräfte hätten die Städte am Donnerstagmorgen jedoch wieder unter Kontrolle gebracht, berichteten iranische Medien weiter. Staatsmedien zufolge sollen die Angreifer sich zwischenzeitlich auch in Wohngebieten verschanzt und Geiseln genommen haben. In den sozialen Medien wurde auch nach Tagesanbruch noch über Gefechte mit schwerem Geschütz berichtet.

Die militante Gruppe Dschaisch al-Adl reklamierte den Angriff für sich. Sie kämpft nach eigenen Angaben für Unabhängigkeit im Südosten des Irans. Bereits vor wenigen Monaten war die Stadt Rask Schauplatz von Gefechten zwischen der Gruppe und Irans Sicherheitskräften. Auf ihrem Telegram-Kanal gab Dschaisch al-Adl an, mindestens sechs Militäreinrichtungen angegriffen zu haben. Sie rief die Bewohner der Region auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Unabhängig überprüfen ließen sich die Informationen aus der Provinz nicht. Dschaisch al-Adl, eine sunnitische Rebellengruppe, hat ihre Angriffe im vergangenen Jahr verstärkt. Die meisten Bewohner der Provinz folgen der sunnitischen Strömung des Islam, im Gegensatz zur schiitischen Staatsreligion. Die USA und der Iran haben die Gruppe als Terrororganisation eingestuft. In einer Mitteilung schrieben die Revolutionswächter: «Wir warnen die Feinde innerhalb und außerhalb der Region, Terrorgruppen und bewaffnete Banden, angeheuert von Geheimdiensten.»

Mitte Januar hatten Irans Revolutionswächter Stellungen der militanten Gruppe im Nachbarland Pakistan beschossen, wo sich ihre Rückzugsgebiete befinden sollen. Dies führte vorübergehend zu einer schweren Verstimmung zwischen Teheran und Islamabad. Pakistans Außenministerium verurteilte die Angriffe vom Donnerstag als «abscheuliche und heimtückische terroristische Attacken», wie aus einer Erklärung hervorging.

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