Mindestens 200 Tote bei Himalaya-Erdbeben

Foto: epa/Narendra Shrestha
Foto: epa/Narendra Shrestha

KATHMANDU: Bei dem schweren Erdbeben im Himalaya sind nach offiziellen Angaben allein in Nepal mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen.

Mehr als 400 Menschen seien außerdem verletzt worden, sagte Nepals Innenministeriumssprecher Laxmi Dhakal am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Kathmandu. «Wir fürchten, dass noch viele Menschen unter alten Häusern und Gebäuden begraben sind», sagte Dhakal. Auch in Indien, Bangladesch und China starben Menschen.

Wegen des Erdbebens habe sich eine Lawine am Mount Everest gelöst und mehrere Bergsteiger verschüttet, sagte Tempa Tsheri Sherpa von der Organisation Dreamers Destination. Er konnte zunächst nicht sagen, wie viele Kletterer betroffen waren. Die meisten Toten wurden bislang in Kathmandu gemeldet. Dort stürzten laut Augenzeugen zahlreiche Gebäude ein. Straßen rissen auf. Tausende Menschen saßen verängstigt vor ihren Häusern, da auch Stunden nach dem ersten Stoß die Erde weiter bebte.

Indische Behörden sprachen von vier Toten auf indischer Seite, jeweils zwei in den Bundesstaaten Bihar und Westbengalen. In China starb laut staatlichen Medien eine 83-Jährige, als ihr Haus einstürzte. Auch in Bangladesch kam eine Frau ums Leben. 25 Textilarbeiterinnen wurden nach offiziellen Angaben außerdem verletzt, als sie aus ihrer Fabrik in Savar vor den Toren der Hauptstadt Dhaka flüchteten. Aus Pakistan wurden zunächst keine Toten gemeldet.

Das Beben um 11.56 Uhr lokaler Zeit habe die Stärke 7,6 bis 7,9 gehabt, sagte Lokbijay Adhikari, Chef des Geologischen Zentrums in Nepal, der dpa. Die Nachbeben seien bis 5,5 stark gewesen.

Die schwersten Beben seit 1900:

  • Stärke 9,5 in Chile, Mai 1960, 1.655 Tote.

  • Stärke 9,2 in Alaska (USA), März 1964, 125 Tote

  • Stärke 9,1 vor Sumatra (Indonesien), Dezember 2004, mit Tsunami etwa 230.000 Tote

  • Stärke 9,0 vor der Ostküste Japans, März 2011, mit Tsunami rund 15.800 Tote

  • Stärke 9,0 in Kamtschatka (Russland), November 1952, keine Toten

  • Stärke 8,8 in Chile, Februar 2010, 524 Tote

  • Stärke 8,8 in Kolumbien und Ecuador, Januar 1906, 1.000 Tote

  • Stärke 8,7 in Alaska (USA), Februar 1965, keine Toten

  • Stärke 8,6 in Assam (Indien), August 1950, 1.526 Tote

  • Stärke 8,6 auf Sumatra (Indonesien), März 2005, 1.313 Tote

  • Stärke 8,6 auf Sumatra (Indonesien), April 2012, keine Toten

  • Stärke 8,6 in Alaska (USA), März 1957, keine Toten.

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