Keine Hinweise auf neue Gefangene für Guantánamo

Wachturm auf dem Areal des US-Gefangenenlagers Guantánamo. Foto: epa/John Riley
Wachturm auf dem Areal des US-Gefangenenlagers Guantánamo. Foto: epa/John Riley

GUANTÁNAMO BAY (dpa) - Die militärische Führung des umstrittenen US-Gefangenenlagers Guantánamo hat derzeit keine Hinweise darauf, dass neue Häftlinge in das Lager geschickt werden sollen. Man sei dafür gerüstet, neue Gefangene aufzunehmen, falls es einen entsprechenden Befehl geben sollte, sagte Konteradmiral John Ring in einem Interview mit Journalisten. Derzeit gebe es aber keine Anweisung und er habe keine Hinweise darauf, dass das passieren könnte, erklärte er am Dienstagabend (Ortszeit) auf Nachfrage.

US-Präsident Donald Trump hatte im Januar verfügt, dass das umstrittene Lager weiter existieren soll. Er erklärte in dem Erlass auch, dass neue Gefangene nach Guantánamo verlegt werden könnten, wenn dies rechtmäßig sei. Derzeit befinden sich 40 Insassen dort. Der Jüngste von ihnen ist 37, der Älteste 71.

Das US-Lager auf Kuba war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten. Trumps Vorgänger Barack Obama wollte es schließen, scheiterte aber.

Ring erklärte, seine Aufgabe sei es, sicherzustellen, dass die Einrichtungen des Gefängnisses für weitere 25 Jahre bestehen bleiben können. Der Konteradmiral ist Kommandeur der «Joint Task Force Guantanamo», die das Lager leitet.

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Ingo Kerp 18.10.18 13:24
Der intern. Gerichtshof wird von den USA nicht anerkannt, da außer den USA selbst keine andere Institution oder anderes Land über Amerikaner urteilen soll und kann. Der rechtsfreie Raum in Guantanamo, wird trotz der Menschenrechtsverletzung aber weiter geführt. Sind ja keine amerik. Gefangenen ohne Verurteilung im Lager. Soweit das "Land of the free".