Migrantenboot vor Sizilien gekentert - mindestens fünf Tote

Beamte inspizieren die Umgebung des Bootes, mit dem Dutzende von Migranten das Mittelmeer überquert haben, am Strand von Marinella di Selinunte, Sizilien. Foto: epa/Max Firreri
Beamte inspizieren die Umgebung des Bootes, mit dem Dutzende von Migranten das Mittelmeer überquert haben, am Strand von Marinella di Selinunte, Sizilien. Foto: epa/Max Firreri

MARINELLA DI SELINUNTE: Ein Boot mit Migranten an Bord ist am Samstag vor der Küste Siziliens in Seenot geraten und gekentert. Fünf Leichen seien danach am Strand der Gemeinde Marinella di Selinunte im Westen der italienischen Mittelmeerinsel angespült worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Küstenwache. Anschließend wurde das Gewässer vor dem Küstenabschnitt von Einsatzkräften der Küstenwache und Finanzpolizei nach möglichen Vermissten abgesucht.

Italienischen Medienberichten zufolge kippte das alte und seeuntaugliche Fischerboot aus noch ungeklärter Ursache einige Meter vor der Küste von Marinella di Selinunte um und riss die Menschen an Bord ins Wasser. Das Boot war bereits Mitte der Woche von Tunesien aus in Richtung Italien gestartet, hieß es. Wie viele Menschen ursprünglich auf dem Boot waren und möglicherweise unverletzt an Land gingen, war zunächst unklar. Es ist daher auch offen, ob mehr Menschen bei dem Unglück ums Leben gekommen sind.

Viele Migranten versuchen immer wieder über das zentrale Mittelmeer nach Lampedusa, Malta, Sizilien oder auf das italienische Festland zu gelangen. Dabei kommt es mitunter zu verheerenden Bootsunglücken mit teils vielen Toten. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr bereits knapp 142.400 Menschen, die auf Booten Italien erreichten - im Vorjahreszeitraum waren es rund 82.100 (Stand 27. Oktober).

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