Mehr Rechte für schwangere Schülerinnen

Valentinstag an einer thailändischen Schule. Am „Tag der Liebenden“ wurde das brisante Thema „Teenager-Schwangerschaften“ wieder aktuell. Foto: epa/Barbara Walton
Valentinstag an einer thailändischen Schule. Am „Tag der Liebenden“ wurde das brisante Thema „Teenager-Schwangerschaften“ wieder aktuell. Foto: epa/Barbara Walton

BANGKOK: Schulen und Hochschuleinrichtungen können nicht mehr auf eine Gesetzeslücke zurückgreifen, die sie bisher genutzt haben, um schwangere Schülerinnen und Studentinnen gegen ihren Willen zu versetzen.

Dies geht aus einer neuen ministeriellen Verordnung hervor, die gemeinsam vom Bildungsministerium und dem Ministerium für Hochschulbildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation erlassen wurde. Die Richtlinie wurde am Freitag in der im Gesetzesanzeiger der Königlich Thailändischen Regierung – „Royal Gazette“ – veröffentlicht.

Beide Minister machten von ihrer Befugnis im Rahmen des Gesetzes von 2016 zur Verhinderung und Lösung von Jugendschwangerschaften Gebrauch.

Die neue Richtlinie ist eine Überarbeitung der Richtlinie aus dem Jahr 2018, die den Bildungseinrichtungen den Ausschluss von schwangeren Schülerinnen und Studentinnen untersagte. Die vorherige Richtlinie erlaubte es jedoch, schwangere Schülerinnen an andere Schulen oder Hochschulen zu versetzen, was später als Gesetzeslücke genutzt wurde.

Nach der überarbeiteten Richtlinie dürfen Bildungseinrichtungen eine schwangere Schülerin nur dann versetzen, wenn die werdende Mutter dies wünscht.

In der Fußnote der neuen Verordnung heißt es, dass die Überarbeitung notwendig gewesen sei, weil es viele Fälle gegeben habe, in denen schwangere Frauen gegen ihren Willen von ihren Schulen oder Hochschulen versetzt worden seien.

„Die jüngste Änderung ist notwendig, um das Recht schwangerer Schülerinnen auf eine Ausbildung in einer Einrichtung, in einer Form und in einem Zeitraum zu schützen, die ihren Wünschen entsprechen“, heißt es in dem Vermerk.

Die ministerielle Richtlinie gilt für Grundschulen, Gymnasien, Berufsschulen und Hochschulen.

Sie verbietet nicht nur die Entlassung schwangerer Studentinnen, sondern verpflichtet die Bildungseinrichtungen auch, ein System zur Betreuung der jungen Mütter zu entwickeln, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen können. Schulen und Hochschulen sind außerdem verpflichtet, jungen Müttern Mutterschaftsurlaub zu gewähren und ihren Stundenplan entsprechend anzupassen.

Um sicherzustellen, dass schwangere Schülerinnen und Studentinnen eine angemessene medizinische Versorgung erhalten, müssen die Schulen und Hochschulen ein System entwickeln und sie zu den entsprechenden Orten begleiten, indem sie sich entweder an die zuständigen Regierungsstellen oder an Dienstleistungseinrichtungen wenden.

Aufzeichnungen des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen zeigen, dass die Zahl der Teenagerschwangerschaften in Thailand zwischen 2002 und 2014 stetig gestiegen ist. Im Jahr 2002 waren 32 von 1.000 Mädchen unter 19 Jahren mindestens einmal schwanger gewesen. Diese Zahl stieg auf 53 im Jahr 2014. Nach Angaben des Bureau of Reproductive Health ist die Zahl der Kinder, die von Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren geboren werden, von 31 im Jahr 2019 auf 28 pro 1.000 Personen im Jahr 2020 gesunken. Die Zahl der schwangeren Teenager stieg jedoch im Jahr 2021 auf 47 pro 1.000 Mädchen.

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Hans-Dieter Volkmann 21.02.23 17:50
Jürgen Franke 21.02.2023 17:20
Werter Herr Franke, dieses persönliche Empfinden zweier Herren ändert doch nicht die Umgangsformen. Es sollte auch ihnen bekannt sein, dass Menschen welche sich heute mit "Sie" ansprechen, morgen schon mit "du A.........." titulieren. Das "Du" ist, zumindest für mich, eine deutliche Verweigerung des Respekts. Daran ändert sich auch nicht, das von ihnen genannte Beispiel.
Jürgen Franke 21.02.23 17:20
Herr Volkmann, zum Thema DUZEN
Zwei Herren der deutschen Regierung, die sich normalerweise duzen, reden sich seit gestern schriftlich nur noch mit "Sie" an. So schnell können sich Regeln der Kinderstube und der Umgangsformen ändern. Wie diese Witzfiguren jetzt miteinander reden, wenn sie sich begegnen, ist noch unbekannt.
Hans-Dieter Volkmann 21.02.23 16:20
Joe Bachmann 21.02.2023 06:10
Sie bewegen sich seit 35 Jahren im Internet und duzen sich, natürlich respektvoll. Das sagt doch schon alles. Weil die meisten Teilnehmer im Internet sich duzen, muss man das natürlich auch machen. Das nennt man das Leithammelprinzip. Nur wenn man einen fremden Menschen mit "Sie" anspricht, erweist man den nötigen Respekt. Alles eine Frage der Umgangsformen bzw. Anstandsregeln und die lernt man, wenn überhaupt, schon in der Kinderstube.
joe bachmann 21.02.23 06:10
@andreas, es geht hier um teenager schwangerschaften. ich hoffe doch sehr, dass da kein erwachsener touri den männlicher part gemacht hat.

und weiter, du schreibst wilfried, dass ihr nicht per du seid. ich bewege mich seit rund 35 jahren im internet oder eben schon in den vorgängern vom internet. eins der vielen dinge die ich hier gelernt habe ist, dass man sich duzt. natürlich respektvoll wie das ewachsene im normalfall tun. aber man ist per du.
dann kommt noch als zweites hinzu, dass sich gäste in einem fremden land ebenfalls duzen. das ist in etwa vergleichbar mit dem du im flugzeug oder auf bergen wo es das ungeschrieben gesetz gibt, dass man sich über 2'000 meter mit allen im respektvollen du unterhält.
die "sie" kultur hier in den leserkommentaren wundert mich schon lange. ganz offensichtlich haben viele noch nachholbedarf in sachen zwischenmenschlichem verhalten.
michael von wob 20.02.23 02:10
@ Mond
Die Antwort ist ......Kein Farang ! Das schaffen die Teenager alleine.
Wildfried Mond 19.02.23 22:50
Die Frage ist
Wieviel von den schwangeren Frauen wurden von Ausländern geschwängert, die erst die grosse Liebe vorgegaukelt und sich dann der Verantwortung entzogen haben ?
Jomtien Franky 19.02.23 12:10
Vielleicht...
...wäre es doch mal an der Zeit, so ein Alimente Gesetz auf den Weg zu bringen, dass die Mädchen und Frauen eine Mindestversorgung vom Erzeuger bekommen, und wenn er nicht löhnt, gibts Beugehaft. Das würde vielleicht bei den Eltern einen kleinen Spannungsstoss erzeugen, um ihren kleinen Prinzen mal die Köpfe waschen, BEVOR sie diesen Unsinn bei den Mädchen erzeugen...
Ingo Kerp 19.02.23 11:50
Schade das, aus welchen Gründen auch immer, die jungen Mnschen nicht aufgeklärt werden. So nimmt man es einfach hin, wenn Kinder / Jugendliche schwanger werden und sich der Erzeuge nicht darum kümmert, kümmern kann, da zu jung.
michael von wob 19.02.23 06:40
@ Stefan
Hab gegoogelt wo du lebst und es sieht da super schön und enspannt aus.
Stefan Maiwald 18.02.23 23:00
@ michael
Hast recht. Ich springe nochmal in den Pool mit HongTong Cola und Du guckst BL. Mein Herzensverein, der FCN spielt erst Sonntag gegen Heidenheim. Gucke ich mir auch live an. Viel Spass.
Jürgen Franke 18.02.23 22:05
Als Gäste dieses Landes haben wir
zu akzeptieren, dass wir in Thailand in einem anderen Kulturkreis gelandet sind, wo viele Dinge eben anders sind, als in Europa. Die Aufklärung eines Kindes über die Sexualität sollte im Elterhaus beginnen und in der Schule fortgesetzt werden. Es ist zu bedauern, dass die Realität anders aussieht.
michael von wob 18.02.23 22:00
@ Stefan
Hast mich mißverstanden. Die Teenies sammeln überall auf der Welt ihre sexuelle Erfahrungen und es hat mit uns nix zu tun. Die Besuche der Forumer hier war eine Antwort auf die Frage ob der Isaan "der wilde Westen ist" . Jetzt ist Schluß, Bundesliga Konferenz auf Sky :-))
Stefan Maiwald 18.02.23 21:10
Doch, dieser Kommentar ist zweideutig.
Wenn jemand schreibt, ist normal dass hier ab 13 Jahren ungeschützt gev.. lt wird um im selben Atemzug schreibt, dass sich Forumer, welche Sie besucht haben, sich niemals beschweren konnten, dann ist diese Aussage im Kontext des Berichtes durchaus fragwürdig. Viellleicht nächstes mal bisschen klarer formulieren. Danke, nix für ungut.
michael von wob 18.02.23 20:10
@ Stefan
Meine Ausdrucksweise ist manchmal schwer zu verdauen, aber bestimmt nicht zweideutig. Die junge Mütter aus dem Isaan sind später die Frauen die in den Touri-Centren Geld verdienen müssen um uneheliche Kinder zu ernähren.


Stefan Maiwald 18.02.23 19:40
@ michael von wob 19:20
Wie muss ich Ihren Kommentar interpretieren? Zumal Ihre Wortwahl doch sehr zweideutig ist. Ich hoffe sehr , ich interpretiere ihn falsch.