Marcos Jr. gibt Fehlverhalten im Drogenkrieg zu

Ferdinand Marcos Jr., Präsident der Philippinen, in Arlington. Foto: epa/Michael Reynolds
Ferdinand Marcos Jr., Präsident der Philippinen, in Arlington. Foto: epa/Michael Reynolds

MANILA/WASHINGTON: Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. hat Fehlverhalten bei der Kampagne gegen Drogenkriminalität mit Tausenden Toten unter seinem Vorgänger Rodrigo Duterte eingeräumt. «Man kann sagen, dass es Verstöße durch bestimmte Elemente in der Regierung gegeben hat, die von vielen Seiten Besorgnis über die Menschenrechtssituation auf den Philippinen ausgelöst haben», sagte Marcos Jr. am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einem Besuch in Washington.

Bei seiner Wahl 2016 hatte Duterte ein hartes Vorgehen gegen Drogenkriminelle angekündigt. Drogenschmugglern drohte er mit dem Tod. Strafermittler ermunterte er, Verdächtige besser zu erschießen, als sich selbst in Lebensgefahr zu bringen.

Der Polizei zufolge wurden bei Operationen mehr als 6000 Menschen getötet. Jedoch glauben Menschenrechtler, dass die Zahl viel höher liegt - und möglicherweise auch Menschen betroffen waren, die nichts mit Drogen zu tun hatten. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte im Januar angekündigt, sein Ermittlungsverfahren gegen den Inselstaat wegen der mutmaßlichen Morde wieder aufzunehmen.

Seine Regierung versuche nun, nicht mehr «alle zu verfolgen», sondern vor allem die wohlhabenden und einflussreichen Drogensyndikate ins Visier zu nehmen, sagte Marcos Jr., der seit vergangenem Juni im Amt ist. Der 65-Jährige traf bei seiner viertägigen USA-Reise auch Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. Dabei ging es unter anderem um die steigenden Spannungen im Südchinesischen Meer wegen der Gebietsansprüche Chinas.

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