STOCKHOLM: Nach dem Mord an der zwölfjährigen Adriana in Schweden hat ein Berufungsgericht die lebenslangen Haftstrafen für zwei Männer bestätigt, diejenige gegen einen dritten aber aufgehoben. Er werde von dem Verbrechen freigesprochen, stattdessen aber unter anderem wegen Vorbereitung zum Mord zu neun Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt, teilte das Svea hovrätt am Freitag in Stockholm mit. Die Beweislage gegen ihn reiche für eine Verurteilung wegen Mordes und Mordversuchs nicht aus.
Adriana wurde am 2. August 2020 in der Gemeinde Botkyrka südlich von Stockholm in der Nähe einer Tankstelle aus einem vorbeifahrenden Auto heraus erschossen, als sie mit ihrem Hund Gassi ging. Das Mädchen soll dabei einem Konflikt zwischen rivalisierenden Gangs in der Gegend zum Opfer gefallen sein. Der Fall führte in Schweden zu großer Fassungslosigkeit, auch weil das Land seit langem mit einer um sich greifenden Bandenkriminalität ringt, bei der immer wieder Unbeteiligte in die Schusslinie geraten.
Die drei Männer hatten im April vom Amtsgericht Södertörn südlich von Stockholm lebenslange Haftstrafen erhalten. Sie wurden damit nicht nur für den Mord an Adriana, sondern auch wegen Mordversuchs an sieben weiteren Menschen bei demselben Vorfall sowie weiterer Straftaten verurteilt. Die Angeklagten hatten den Mord abgestritten.
