Macron lobt in Corona-Krise Frankreichs Berufstätige

Der französische Präsident Emmanuel Macron (L), seine Frau Brigitte (C) und Christian Chenay (R), mit 98 Jahren der älteste und immer noch aktive Arzt Frankreichs, bei der traditionellen Zeremonie
Der französische Präsident Emmanuel Macron (L), seine Frau Brigitte (C) und Christian Chenay (R), mit 98 Jahren der älteste und immer noch aktive Arzt Frankreichs, bei der traditionellen Zeremonie "Maiglöckchen" im Paris... Foto: epa/Alain Jocard

PARIS: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat in der Corona-Krise die Berufstätigen im Land gelobt. «Die Nation behauptet sich dank der Arbeit, die heute gefeiert wird», sagte der 42-Jährige anlässlich des Mai-Feiertags. «Dieser 1. Mai 2020 gleicht keinem anderen», sagte der Staatschef in einem Video, das über soziale Netzwerke verbreitet wurde.

In Frankreich ist es eher ungewöhnlich, dass sich ein Präsident zum Tag der Arbeit äußert. Macron erinnerte daran, dass die traditionellen Mai-Demonstrationen wegen der strengen Ausgangsbeschränkungen ausfallen.

Macron und seine Frau Brigitte empfingen im Élyséepalast den Arzt Christian Chenay, mit 99 Jahren ältester noch praktizierender Mediziner im Land. «Das Beispiel, dass Sie geben, ist wirklich inspirierend», sagte Macron zu dem Arzt, der seine Praxis laut Medien in einem Pariser Vorort hat.

Frankreich ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen. Nach offiziellen Angaben vom Abend starben 24 594 Menschen, das waren 218 mehr als am Vortag. Die Ausgangsbeschränkungen im Land sollen vom 11. Mai an schrittweise gelockert werden. Mit einer raschen Rückkehr zum normalen Leben wird aber nicht gerechnet.

Die Chefin der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN/früher: Front National), Marine Le Pen, legte am Denkmal der Nationalikone Jeanne d'Arc ein Blumengebinde nieder. Le Pens Vater und Front-National-Mitgründer Jean-Marie Le Pen, der üblicherweise an der Zeremonie im Herzen von Paris teilnimmt, sei wegen der Pandemie nicht gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Auf Bildern war die RN-Chefin mit Mundschutz zu sehen.

Parteien und Gewerkschaften riefen angesichts der Ausgangsbeschränkungen zu anderen Protestformen auf. In einigen Stadtvierteln der Hauptstadt schlugen Menschen mittags auf Kochtöpfe - und folgten damit einem Appell der Linkspartei La France Insoumise.

Im vergangenen Jahr war es in Paris am Rande einer Mai-Demonstration zu schweren Ausschreitungen gekommen, mehrere Hundert Menschen wurden damals festgenommen.

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