Lewandowski und Müller führen Bayern an

Knappes 3:2 bei Piräus

Foto: Sven Hoppe/Dpa
Foto: Sven Hoppe/Dpa

PIRÄUS (dpa) - Drittes Spiel, dritter Sieg - die Bayern liegen in der Champions League klar auf Achtelfinalkurs. Beim Sieg in Griechenland ist neben Lewandowski auch Startelf-Rückkehrer Müller ein Matchwinner. Aber die Defensive bleibt anfällig - und es gibt dort weitere Verletzte.

Dank Tormaschine Robert Lewandowski und dem starken Vorbereiter Thomas Müller bleibt der FC Bayern zumindest in der Champions League voll auf Kurs. Nach zwei Bundesliga-Frusterlebnissen bejubelten die Münchner am Dienstagabend vor allem wegen des Offensivduos ein 3:2 (1:1) bei Olympiakos Piräus. Lewandowski traf doppelt (34./62. Minute), Corentin Tolisso erhöhte auf 3:1 (75.). Der in die Startelf zurückgekehrte Müller war an allen Toren beteiligt.

Wie beim 1:2 gegen Hoffenheim und dem 2:2 in Augsburg tat sich der deutsche Fußball-Rekordmeister auch in der griechischen Hafenstadt schwer und kassierte wieder zwei Tore von Youssef El-Arabi (23.) und Guilherme (79.). Nach drei Siegen sind die Bayern vor dem Rückspiel gegen Olympiakos in zwei Wochen dem Achtelfinale nahe. Drei Tage nach dem Kreuzbandriss von Niklas Süle musste Verteidigerkollege Lucas Hernández allerdings verletzt ausgewechselt werden.

«Wir haben uns wieder schwer getan. Wir haben jetzt neun Punkte», kommentierte Kapitän Manuel Neuer bei Sky. «Wir müssen wieder zu Bayern-like hinkommen, mit der Selbstverständlichkeit in unserem Spiel. Wir müssen drei Tore schießen, um die Spiele zu gewinnen. In der Champions League sind wir im Soll.» Sportdirektor Hasan Salihamidzic bewertete ebenfalls allein das Ergebnis als erfreulich: «Man wird verrückt, wenn man so ein Spiel sieht. Wir haben nicht die Kontrolle. Es muss alles besser werden.»

Bayern-Coach Niko Kovac brachte den «frischen» Müller nach sechs Partien als Bankdrücker wieder mal von Anfang an. Es war eine gute Maßnahme. Es kam so auch zur Premiere mit Müller und Philippe Coutinho in der Startelf. Die Münchner knüpften im Hexenkessel des Karaiskakis-Stadion aber nicht an die 7:2-Gala bei Tottenham Hotspur an, sondern mehr an den Durchhänger im Bundesliga-Alltag seitdem.

Der frühe Rückstand verkomplizierte die Aufgabe. Gegen aufgerückte Bayern schaltete Olympiakos schnell um. Müllers Grätsche gegen Kostas Tsimikas ging ins Leere. Der Grieche flankte, und Hernández stand schlecht im Kopfballduell mit Landsmann El-Arabi. Neuers Rettungstat erfolgte hauchdünn hinter der Torlinie, der Treffer war korrekt.

Kovac setzte im ersten Spiel ohne den am Kreuzband verletzten Nationalspieler Niklas Süle auf Benjamin Pavard statt Jérôme Boateng als Nebenmann von Hernández im Abwehrzentrum. Weltmeisterlich agierte das Franzosen-Duo nicht. Nach dem 0:1 steigerten sich die Bayern, vor allem als Müller ins Zentrum rückte, Coutinho nach links und Serge Gnabry auf den rechten Flügel wechselte. Denn dann fiel das 1:1.

Der von Bayern-Präsident Uli Hoeneß befürwortete Defensivabräumer Javi Martínez zeigte zwar Mängel im Spielaufbau, aber den Ausgleich leitete der Spanier mit einer guten Flanke ein. Lewandowski legte mit dem Kopf ab auf Müller, dessen Volleyschuss der Portugiese José Sá so eben abwehrte. Lewandowski staubte reaktionsschnell ab. «Thomas ist präsent, mit ihm verändert sich das Spiel», bemerkte Neuer.

Zur Pause blieb der offenbar muskulär angeschlagenen Martínez in der Kabine. Tolisso kam ins Mittelfeld. Die Gastgeber wurden von ihren Fans weiter lautstark angetrieben. Die Bayern offenbarten defensiv weiter - zunächst nicht bestrafte - Anfälligkeiten.

Das Verletzungspech schlug zudem wieder zu: Hernández humpelte nach einem Zusammenprall mit Olympikos-Kapitän Omar Elabdellaoui in die Kabine. Boateng musste ran (58.) - und konnte gleich das 2:1 mit bejubeln. Nach Coutinhos Ecke war Müller der Kopfballvorbereiter für Lewandowski, der den Ball artistisch ins Tor stocherte. Bayerns Tormaschine liefert und liefert in dieser Saison: Treffer Nummer 18 im 13. Pflichtspiel, Tore 57 und 58 beim 83. Königsklasseneinsatz.

Glanzvollen Fußball oder eine bemerkenswerte Spielkontrolle boten die Bayern nicht. Aber sie agierten im Hexenkessel cool und effektiv. Beim 3:1 war wieder Müller der Ausgangspunkt. Coutinhos Schuss wurde abgeblockt, aber Tolisso zirkelte den Ball hoch ins Toreck. Die fehlende Souveränität belegte das Anschlusstor von Guilherme, dessen Schuss von Thiago entscheidend abgefälscht wurde.

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