Landesweite Kontrolle von Lastwagen

Ãœberladene Trucks: Polizeichef reagiert auf Korruptionsskandal

Foto: prwstd/Adobe Stock
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BANGKOK: Der Chef der nationalen Polizei, Generalpolizeichef Damrongsak Kittiprapas, hat seine Beamten angewiesen, landesweit gegen überladene Lastwagen vorzugehen, nachdem in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass diese Fahrer Schmiergelder für Aufkleber gezahlt haben.

Der Bestechungsskandal um die Aufkleber kam ans Licht, nachdem Wiroj Lakkhanaadisorn, ein gewählter Abgeordneter der Move Forward Party, sagte, dass überladene Lastwagen mit speziellen Aufklebern weder festgehalten noch ihre Fahrer jemals verhaftet wurden.

Polizeigeneral Damrongsak unterzeichnete am Samstag (3. Juni 2023) ein Memorandum mit den stellvertretenden Polizeichefs, Generalinspektoren und Polizeikommissaren der Provinzabteilungen, um der Öffentlichkeit zu versichern, dass Schritte unternommen werden, um das Problem zu lösen.

Es werden u.a. mehr Kontrollpunkte eingerichtet, um gegen überladene Lastwagen und andere illegale Aktivitäten vorzugehen, wie z.B. Trucks, die sehr lärmen oder schwarze Rauchschwaden ausstoßen, heißt es in dem Memo.

In dem Memo werden die Beamten außerdem angewiesen, keine Bestechungsgelder von Lkw-Fahrern anzunehmen oder zu verlangen. Diejenigen Beamten, die in den Skandal verwickelt sind, werden sowohl rechtlich als auch disziplinarisch bestraft.

Der Move-Forward-Abgeordnete Khun Wiroj und der Präsident des thailändischen Landtransportverbandes werden nächste Woche eingeladen, um weitere Einzelheiten zu der Angelegenheit zu erläutern, kündigte zwischenzeitlich der Generalinspektor der Polizei, Pol Gen Wissanu Prasartthong-osod an.

Die Thailändische Anti-Korruptions-Organisation (ACT) erklärte unterdessen, dass die Kultur der Bestechung tief in der thailändischen Gesellschaft verwurzelt sei und zur gängigen Praxis in verschiedenen Branchen wie Lotterieverkäufern, Reisebüros und Restaurants gehöre.

Mana Nimitmongkol, Generalsekretär der ACT, sagte gegenüber der „Bangkok Post“, dass die Bestechungsaufkleber seit mindestens 20 Jahren existieren.

„Bestechungsgelder sind in diesem Land allgegenwärtig, da die Menschen nicht den Mut haben, Anzeige zu erstatten, während die an dem Verbrechen Beteiligten, einschließlich höherer Beamter, nie zur Verantwortung gezogen werden“, betonte er.

„Ich denke, beide Seiten [Anm. d. Red.: die Geber und die Nehmer von Bestechungsgeldern] sind schuld. Manche Leute zahlen Bestechungsgelder, weil sie illegale Handlungen begehen und nicht erwischt werden wollen, während andere Bestechungsgelder zahlen, um Verfahren zu beschleunigen oder die Behörden, die sie grundlos beschuldigt haben, zu entlasten“, fügte er hinzu.

Die Überwachung der sozialen Medien und ein Erlass über die Agentur für die Entwicklung der digitalen Verwaltung, die Online-Beschwerden entgegennimmt, könnten laut Khun Mana bei der Problemlösung helfen.

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Bernd Wendland 05.06.23 19:35
Etliche Lkw haben derart gestaltete Auspuffe, dass diese extra durchdringenden, röhrenden Lärm verursachen. Selten geworden sind allerdings die alten Hauben-Lkw, die teils ohne jegliche Beleuchtung unterwegs sind. Drollig ist die neue Mode, dass super verchromte Lkw-Kabinen mit so vielen Scheinwerfern zugepflastert werden, dass sie, bis vor die Frontscheibe montiert, die Sicht behindern. Manche haben auch Heulbojen an Bord, deren Klang jeden Sankra in den Schatten stellt. Was den Hinos und Isuzus allerdings des öfteren fehlt, ist ein Allradantrieb und Hochbeingkeit, sodass sie sich mit ihren überladenen Fuhren auf dem tonhaltigen Lateritboden festfahren. Allein das wird mit Gelassenheit ertragen, denn ein bisschen Sanuk muss sein.
Norbert Schettler 05.06.23 17:20
M D M, 16:00
Jetzt übertreiben Sie aber ein wenig. Hier rechts im Isaan werden die neuen Autos immer mehr und selbst mein 8 Jahre alter Vigo lärmt und rußt absolut nicht.
Maximus Decimus Meridius 05.06.23 16:00
Trucks, die lärmen und Autos mit schwarzem Rauch
da würde hier oben im Isaan der ganze Verkehr stillstehen, bis auf einige wenige neuere Autos
Johann Mueller 05.06.23 14:20
@Reto STALDER 05.06.23 13:51 / Bestechung ?
Khun STALDER - als vielgereister, kenne ich nur ein einziges Land auf der Welt, wo es keine Korruption gibt - das nennt sich Legoland !
Norbert Kurt Leupi 05.06.23 14:10
Skandale ?
Ist etwa " Nettsein " schon ein Synonym der Korruption in TH ???
Reto Stalder 05.06.23 13:51
Bestechung
Solange jeder einzelne Thailänder täglich sich nicht an Regeln hält, solange wird die Korruption nie weggehen. Korruption ist allgegewärtig, im täglichen Leben , überall wird geschmiert und bestochen....es fängt ja schon an beim Shopping, bei der Post, bei der Bank, im Spital...kennt man jemanden und bezahlt ihm regelmässig den Café oder ein Lunch, muss man nicht anstehen, wird einem hinter den Kulissen Vorteile gewährt...etc...
Schon das permanente Vordrängen und Dazwischenreden zB. ist der Beginn von Regeln brechen....
Also, es muss ganz mühsam ganz unten , nämlich in der Erziehung in der Schule beginnen.....von oben herab können nur grosse Fische ausgeräumt werden.
Ingo Kerp 05.06.23 11:30
Die Menschen hätten sicher schon den Mut eine Anzeig zu erstatten. was aber bringt das, wenn man Anzeigen erstattet und die landet beim korrupten Beamten, der zuvor die "Bestechungsaufkleber" ausgefüllt hat? Um TH zu "säubern" bedarf es einer eigenen recht umfangreichen Behoerde, die Korruption bekämpfen und ausmerzen koennte. Wahrscheinlich wäre man erstaunt, wer alles darin verwickelt ist und man müßte so einige Behoerdenbüros mangels festgenommenem Personal schließen. Eine Sisyphus Arbeit.