Feuer bei Jüterbog: Lage «dramatisiert»

Großschadenslage ausgerufen

Feuerwehrkräfte sind neben einem Löschhubschrauber in einem Waldstück nahe Jüterbog im Einsatz. Foto: Sven Kaeuler/Tnn/dpa
Feuerwehrkräfte sind neben einem Löschhubschrauber in einem Waldstück nahe Jüterbog im Einsatz. Foto: Sven Kaeuler/Tnn/dpa

JÜTERBOG: Der vor rund eineinhalb Wochen ausgebrochene Waldbrand bei Jüterbog bleibt weiter eine Herausforderung für die Einsatzkräfte. Die Lage habe sich «dramatisiert, deshalb wurde die Großschadenslage ausgerufen», sagte ein Sprecher der Einsatzleitung des Landkreises Teltow-Fläming am Freitagabend. Zunächst hatte der RBB berichtet. Am Samstag sollen die Einsatzkräfte nach Angaben des Sprechers Unterstützung von Bundespolizei und Bundeswehr erhalten, dann sollen drei Hubschrauber helfen, die Flammen zu löschen.

Bei einer Großschadenslage gebe es einen «überdimensionierten Kräfte-Mittel-Einsatz», erklärte der Sprecher. Die Größe der Brandfläche belaufe sich nun auf 718 Hektar im bisherigen Brandgebiet. Dazu zählen bereits verbrannte Areale ebenso wie aktuell brennende Gebiete. Doch nach wie vor gelte: «Auch durch das neue Feuer sind keine Ortschaften bedroht.» Neu hinzugekommen seien 10 Hektar in einem Gebiet in Richtung Frankenförde.

Aktuell seien 100 Einsatzkräfte und 18 Löschfahrzeuge vor Ort, hieß es am Freitagabend. Bislang hatte die Einsatzleitung bei der Stadt Jüterbog gelegen, nun ist auf Grund der Großschadenslage der Landkreis Teltow-Fläming zuständig.

Eigentlich hatten die Feuerwehrkräfte dieser Tage auf eine Entspannung gehofft. Doch am Freitag hatte auffrischender Wind das Feuer erneut angefacht. Es stünden zahlreiche abgelöschte Bereiche wieder in Flammen, hatte die Leiterin des städtischen Ordnungsamts Jüterbog, Christiane Lindner-Klopsch, am Freitagnachmittag erklärt.

Auf dem munitionsbelasteten Gebiet brennt es seit dem 31. Mai. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran.

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Jürgen Franke 11.06.23 17:30
Letzter Absatz verdeutlicht die Problematik
denn das Gebiet war viele Jahre Übungsplatz der Russen.
Ingo Kerp 11.06.23 11:40
Na, jetzt aber nichts wie hin nach Jüterbog, ihr Klimaktivisten und protestiert gegen den Brand. Jütebog ist klimaneutral mit dem Fahrrad zu erreichen. Den Großbrand in Kanada und den Kilauea Ausbruch koennt ihr klimaneutral nur schwimmend erreichen. bis ihr da ankommst, ist alles wieder vorbei, schade. Also doch wieder Flieger und Hotels beschmieren?
Andreas Dubek 11.06.23 10:52
Waldbrand Jüterbog
Als Bewohner einer Waldgemeinde, die ca. 45 km von Jüterbog entfernt liegt, ist dies schon jährlicher Alltag. In den letzten zehn Jahren haben derart trockene Zeiträume, die sich vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst ziehen, die Wälder ringsum ausgetrocknet. Jahrzehntelange Nutzung, durch Beschuss von jeglicher Art von Munition auf diesem Areal des ehemaligen TrÜbPl´es, der u.a. bereits zu Kaisers Zeiten und die GUS Staaten genutzt wurde, haben für eine Unzahl von nicht umgesetzter Munition und Munitionsteile. Munition, die sich aufgrund ihrer Zusammensetzung, bei großer Hitze nach und nach selbst entzündet. Zwar wurden bereits in den vergangenen Jahren eine Reihe von Brandschutzschneisen und Streifen geräumt, so kann aber die gesamte Fläche nicht im ganzen frei geräumt werden. Es ist einfach schier unmöglich, auch in finanzieller Hinsicht nicht. Nun brennt es bereits seit gut 10 Tagen dort und Anwohner leiden teils extrem unter die immer wieder aufflammenden Brandstellen und dem Brandrauch, der u.a. bis nach Berlin reicht. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren sind ausschließlich damit beschäftigt, genügend Löschwasser für die Hubschrauber und Löschflugzeuge bereitzustellen und die Ausbreitung der Flammen an den Innenflanken zu löschen. ein tieferes Eindringen ist nicht möglich, da man die Sicherheit der Einsatzkräfte als oberste Priorität sieht. Bleibt zu hoffen, dass sich ein 2019 nicht emrh so schnell wiederholt.