Konkursgericht gibt THAI grünes Licht

Passagiere an Bord einer THAI-Maschine auf der Route Bangkok–Frankfurt/Main im September 2022. Foto: Jahner: Jahner
Passagiere an Bord einer THAI-Maschine auf der Route Bangkok–Frankfurt/Main im September 2022. Foto: Jahner: Jahner

BANGKOK: Das zentrale Konkursgericht hat am Donnerstag (20. Oktober 2022) dem Antrag der Fluggesellschaft Thai Airways International (THAI) auf Überarbeitung ihres Sanierungsplans stattgegeben. Die Entscheidung fiel nach der Ankündigung von THAI, dass die Zahl der Fluggäste in diesem Monat um 80 Prozent gestiegen ist und dass sie die Zahl der Flüge nach Melbourne (Australien) im Dezember aufgrund der gestiegenen Nachfrage verdoppeln wird.

Die Airline erhielt vom Gericht grünes Licht, nachdem die meisten ihrer Gläubiger den überarbeiteten Plan unterstützt hatten.

Einem Bericht der thailändischen Tageszeitung „The Nation“ folgend haben etwa 79 Prozent der Gläubiger der Fluggesellschaft, einschließlich des Finanzministeriums, den überarbeiteten Sanierungsplan unterstützt.

THAI hat in den letzten Jahren – wie die meisten Unternehmen – stark unter den Auswirkungen und Beschränkungen der Covid-19-Pandemie gelitten.

Die Fluggesellschaft beantragte Ende 2019 Insolvenzschutz, nachdem sie massive Schulden in Höhe von 245 Milliarden Baht angehäuft hatte. Im Mai 2020 gab das Kabinett grünes Licht für den Sanierungsplan nach dem Konkursgesetz, der später vom zentralen Konkursgericht genehmigt wurde. In den letzten Monaten gab es jedoch erste Anzeichen einer Erholung.


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Im Juli gab THAI bekannt, dass sie im Rahmen ihrer Umstrukturierungspläne drei weitere Flugzeuge mietet und 600 neue Mitarbeiter einstellt. Und nach Kostensenkungen, dem Verkauf von Aktien, der Schuldentilgung und dem Verkauf von Flugzeugsitzen aus ihren ausgemusterten Boeing-747-Flugzeugen stieg der Umsatz.

THAI gab bekannt, dass sie in den ersten 10 Tagen dieses Monats einen Anstieg der Passagierzahlen um 80 Prozent verzeichnete, wie das Nachrichtenportal „Thai Enquirer“ berichtete.

Die Fluggesellschaft gab an, dass ihr durchschnittliches Passagieraufkommen bei 17.554 Personen pro Tag lag, gegenüber 2.092 Personen pro Tag im Januar 2022.


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THAI fügte hinzu, dass die Reisenachfrage in den ersten neun Monaten dieses Jahres aufgrund der Lockerung und Aufhebung von Reisebeschränkungen und -einschränkungen in Ländern auf der ganzen Welt weiter anstieg.

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Marc Müller 25.10.22 00:17
Thai 2.0
Ich bin in diesem Sommer nach einigen Jahren mal wieder mit der Thai geflogen. Es ist schon traurig wenn man sieht wie es nun ist. Früher wurde man mit Getränken "belästigt", heute muss man sich selbst bei einem 10 Stündigen Flug dahinterklemmen um außerhalb der Mahlzeiten etwas zu bekommen.
Die Politik mit den Sitzen am Notausgang ist auch nicht schlüssig, einen überschaubaren Aufpreis zu verlangen um dort sitzen zu dürfen ist ja meines Erachtens in Ordnung, dann sollte das aber auch richtig vermarketet werden und es sollten nicht ALLE Plätze an den Notausgängen während des Fluges freibleiben.
Ole Bayern 23.10.22 15:20
@ Wolfgang ....
.... die Thai steckt in einem echten Dilemma .
Ein schier unabtragbarer Schuldenberg schiebt die Thai vor sich her.
Der Aktienkurs ist derzeit NULL .
Gläubigerschutz ist schon seit 3 Jahren beantragt ( ähnlich des Chapter 11 in den USA ) .
Ein Gewinn ist auch jetzt mit etwaigen steigenden Passagierzahlen keiner zu erwirtschaften, bei 245 Mrd B Schulden bzw. Gesamtverbindlichkeiten .
In die reguläre Insolvenz kann die Thai gehen , dann braucht diese später , entgegen Ihren Annahmen nichts mehr zurückzuzahlen , bei einer ggf. Neugründung.
Nur in diesem Fall würde das gesamte Anlagenvermögen erst einmal verwertet zur Gläubigertilgung.
Da die Verbindlichkeiten derzeit das Anlagevermögen übersteigt, wäre keinerlei neu aufgelegter Flugbetrieb mehr möglich. ( ähnlich dem Fall Air Berlin )
Möglichkeit 2..... Kapitalerhöhung über den Bezug neuer Aktien : Dies ist nahezu unmöglich bei derzeitigen Aktienkurs NULL. Kein Altaktionär wird in dieses Fass ohne Boden weitere Geldmittel einbringen , und dies dann nur zum großen Teil für die Schuldentilgung .
Möglichkeit 3 .... Der Staat springt komplett zur Rettung ein und übernimmt den ganzen Laden . Das kann ich mir aber auch beim besten Willen nicht vorstellen wenn man die Vergangenheit der Thai mit Vetternwirtschaft usw. mit betrachtet .
In dem Fall müßte erst einmal der gesamte Altvorstand entsorgt werden , und dies auch politisch durchsetzbar sein.

Es sieht tatsächlich nicht gut aus für die Airline .... leider !

VG Ole
Wolfgang 23.10.22 03:50
Lieber Insolvenz gehen .....
... und neu anfangen! Mit dem ganzen Gewinn von jetzt und später tilgt man nur die alten Schulden!
Eric Lang 23.10.22 00:40
Die Thai Airways war schon vor der Pandemie massiv verschuldet.
Ob sich die Fluggesellschaft, von den Milliardenschulden befreien kann, darf stark bezweifelt werden.
Vermutlich werden sich die Gläubiger damit abfinden, lieber ein paar Prozent der Ausstände zu erhalten, als gar nichts!
Und aufgepasst, die Flugzeuge gehören derzeit zu den am schlechtesten unterhaltenen Transportmittel.
Stefan Maiwald 21.10.22 14:10
Ist doch erfreulich.
Sollte die Thai Airways es auch wieder hinbekommen, den Service zu verbessern, würden sie mich vielleicht auch wieder sehen.