Bebauungsplan für Tesla-Erweiterung könnte 2024 stehen

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Die Brüsseler Automobilausstellung Autosalon 2023. Foto: epa/Stephanie Lecocq
Die Brüsseler Automobilausstellung Autosalon 2023. Foto: epa/Stephanie Lecocq

GRÜNHEIDE: Tesla will nicht nur die Produktion ausweiten, sondern auch Gelände zukaufen, um sich zu erweitern. Dafür ist erst noch ein Bebauungsplan notwendig. Ein Entwurf für einen möglichen Zeitplan liegt vor.

Der US-Elektroautobauer Tesla plant die Erweiterung seines Geländes in Grünheide bei Berlin - dafür will die Gemeinde beim Bebauungsplan Tempo machen. Bürgermeister Arne Christiani (parteilos) hält eine Aufstellung des Bebauungsplans bis zum ersten Quartal 2024 für möglich. Allerdings: «Dafür müsste alles sehr gut klappen», sagte Christiani der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit warte die Gemeinde auf Informationen der zuständigen Planungsbüros. Dann würden die Träger öffentlicher Belange einbezogen, ihre Stellungnahmen müssten dann noch ausgewertet werden.

Tesla will einen eigenen Werkbahnhof für den Güterverkehr, Logistikflächen und eine Betriebs-Kita auf einer angrenzenden Fläche errichten, da das bestehende Gelände dafür nicht reicht. Die Gemeindevertretung Grünheide stimmte im Dezember mit Mehrheit für die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans. Der Autobauer kann nun eine Fläche von über 100 Hektar kaufen. Dafür muss weiterer Wald gerodet werden.

Die Brandenburger Landesregierung hatte Tesla laut Umweltministerium bei Vertragsverhandlungen 2019 bereits einen Erwerb einer weiteren Fläche in Aussicht gestellt - vorbehaltlich des Bebauungsplanrechts. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) rechnet im Zuge der Erweiterung mit einem weiteren Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung am Standort. Umweltschützer warnen jedoch vor einer Erweiterung, weil ein Teil des Areals im Wasserschutzgebiet liegt. Tesla hatte Bedenken von Umweltschützern stets zurückgewiesen.

Auf dem bestehenden Gelände plant Tesla einen Ausbau des Werks, um die Produktion zu erweitern. Der Zeitplan dafür ist bisher offen. Für den Ausbau ist eine neue umweltrechtliche Genehmigung des Landes Brandenburg notwendig. «Es ist noch kein immissionsschutzrechtlicher Antrag für den Ausbau des Standortes eingegangen», sagte die Sprecherin des Umweltministeriums, Frauke Zelt.

Tesla produziert seit März in Grünheide in Brandenburg Elektroautos. Das bisherige Tesla-Gelände umfasst rund 300 Hektar. Das Unternehmen von Tesla-Chef Elon Musk baut dort auch eine Batteriefabrik. Bei Tesla in Grünheide arbeiten derzeit mindestens 8500 Mitarbeiter. In der ersten Ausbauphase sollen es 12.000 Beschäftigte sein. Die IG Metall hatte sich besorgt über die Arbeitsbedingungen bei Tesla in Grünheide gezeigt.

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