Kartell stiehlt beschlagnahmte Drogen

Methamphetamin-Tabletten, Ya Ba genannt. Symbolbild: Fotolia.com
Methamphetamin-Tabletten, Ya Ba genannt. Symbolbild: Fotolia.com

SONGKHLA: Einen denkbar schlechten Tag hatten die Beamten einer Drogenbekämpfungseinheit der Polizei in der Provinz Songkhla im tiefen Süden des Landes. Ihnen wurde nicht nur das von einem Drogendealer beschlagnahmte Rauschgift von einem Drogenkartell gestohlen, sondern auch ihr Polizeifahrzeug, ihre Waffen und Mobiltelefone.

Der stellvertretende Leiter des Sondereinsatzkommandos der Provinzpolizei Songkhla, Pairat Kaewmanee, und fünf Beamte des Freiwilligen Verteidigungskorps meldeten der Polizeistation Rattaphum in der Provinz Songkla, dass sie am Montag (17. Oktober 2022) um 21.30 Uhr von Mitgliedern eines Drogenkartells ausgeraubt worden seien.

Khun Pairat berichtete, dass er und die fünf Beamten sich als Drogendealer ausgaben und am Montag um 19.45 Uhr vor der Baan-Kuan-Sator-Schule 20.000 Methamphetamin-Tabletten von einem 35-jährigen Drogendealer kauften. Sie nahmen den Verdächtigen noch am Tatort fest und versuchten, mit Hilfe des Drogenhändlers eine weitere Verhaftung zu veranlassen.

Pairat forderte den Verdächtigen zur Kontaktaufnahme mit einem weiteren Dealer auf. Als Treffpunkt sollte die Sala-Khiao-Kreuzung dienen.

Die Beamten fuhren getrennt in zwei Autos zu dem verabredeten Treffpunkt. Pairat und die vier Beamten fuhren in einer Limousine, während ein weiterer Beamter mit dem Festgenommenen in einem Pick-up hinterherfuhr.

Khun Pairat erzählte, dass seine Limousine nach der Ankunft am vereinbarten Ort plötzlich von vier Autos umringt wurde und etwa 20 Männer aus den Fahrzeugen stiegen, die mit Pistolen und einem Strumgewehr bewaffnet waren.

Die Gruppe behauptete, sie seien Beamte der Polizeistation Rattaphum. Sie zwangen Pairat und die vier Beamten, sich bis zur Hüfte auszuziehen. Dann nahmen sie ihre Telefone und Waffen an sich und machten sich mit ihrer Limousine davon, in deren Kofferraum sich die beschlagnahmten Drogen befanden.

Der Beamte, der mit dem festgenommenen Dealer im Pick-up unterwegs war, kam zu spät am Tatort an.

Berichten zufolge schmieden die ihr „Gesicht verlorenen“ Beamten bereits einen Plan, wie sie die Bande festnehmen und die Drogen zurückholen können.

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Rene Meyer 25.10.22 20:00
GESTOHLEN?
Wer glaubt denn an Märchen?
thomas covenant 22.10.22 07:00
@ingo
doch, doch kann man. wenn man die beschlagnahmnung inszeniert hat, um sie dann zu verkaufen. ausserdem wird die rtp sicher einen schuldigen ausserhalb finden.
Ingo Kerp 21.10.22 11:40
Als Teil eines Polizei- oder Drogenfilms taugen die geschilderten Szenen nicht. Zu unwahrscheinlich würden sie auf den Betrachter wirken. Aber, es scheint Realität zu sein, bei sich die Polizei bis auf die Knochen blamiert hat. Soviel "Gesicht verlieren" kann man gar nicht, um unbeschadet aus dieser Situation zu kommen.