Chinesinnen lassen Diamantenhändler strahlen

Foto: epa/Alex Hofford
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MÜNCHEN (dpa) - Amerikaner und junge Chinesinnen bringen das lange stagnierende Geschäft mit Diamanten wieder in Schwung. Wie die Unternehmensberatung Bain und das Antwerp World Diamond Center am Donnerstag mitteilten, wuchs die Branche im vergangenen Jahr um zwei Prozent. Die Minen hätten mit 151 Millionen Karat «sogar fast 20 Prozent mehr Rohdiamanten geschürft».

In China, wo die Nachfrage seit 2013 stagniert hatte, begeisterten sich plötzlich vor allem gut verdienende junge Frauen für Brillantschmuck. «Diesen lassen sie sich nicht wie üblich schenken, sondern kaufen ihn zunehmend selbst.» Diese für die Branche neuen Kundengruppen orientieren sich bei ihrer Kaufentscheidung vor allem an Influencern, Bewertungen und Likes in den sozialen Netzwerken.

Auch wohlhabende US-Amerikaner kauften wieder viel mehr Diamanten, teilte Bain mit. Der europäische Markt habe sich dank dem stärkeren Euro und der Nachfrage von Touristen belebt. In Japan sorgte der positive Arbeitsmarkt für stärkere Nachfrage. Der positive «Trend wird sich voraussichtlich bis in die 2030er Jahre fortsetzen», sagte Bain-Luxusmarktexperte Oliver Merkel.

Der deutliche Anstieg der Produktion habe sich zunächst auf Steine niedriger Qualität beschränkt. Inzwischen seien die Preise pro Karat jedoch gestiegen, «da zunehmend größere Steine von noch dazu höherer Qualität gefragt waren». Künstliche, im Labor erzeugte Diamanten hätten sich ebenfalls am Markt etabliert. Selbst Traditionshersteller wie DeBeers vertrieben die Kunststeine.

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