Jeder ist seines Glückes Schmied

Wie wir unsere Glückshormone ankurbeln können

Auch wenn es abgedroschen klingt: Wir haben unser Glück in der eigenen Hand. © UNSPLASH.COM, BRUCE MARS
Auch wenn es abgedroschen klingt: Wir haben unser Glück in der eigenen Hand. © UNSPLASH.COM, BRUCE MARS

Es ist doch wirklich erstaunlich, wie das menschliche Gehirn funktioniert. Es kann uns in tiefste Angst versetzen, Stress auslösen und es ist dafür verantwortlich, dass wir Glück empfinden. Seit jeher setzen Forscher alles daran, wie man die Ausschüttung von Glückshormonen, wie Dopamin oder Endorphinen, beeinflussen kann. Natürlich ist die Forschung noch weit davon entfernt, alle Geheimnisse herausgefunden zu haben. Dennoch sind heute schon einige Tricks bekannt, wie man seine Glückshormone ankurbeln kann.

Welche Hormone sind für unser Glück verantwortlich?

Gefühle sind wirklich interessant, denn sie entstehen nicht einfach so im Körper. Verantwortlich ist unser Gehirn, das mit Hormonen und Botenstoffen die verschiedenen Gefühle steuern kann. Für unsere Glücksgefühle sind eine ganze Reihe an Hormonen verantwortlich. Je nach Situation, in der wir Glück empfinden, wird ein bestimmter Cocktail dieser Stoffe in unserem Körper ausgeschüttet.

• Serotonin: verantwortlich für Schlaf, Sex, Schmerzen und den emotionalen Zustand
• Dopamin: verantwortlich für das Weiterleiten von Glücksgefühlen
• Noradrenalin: macht uns wach und aufmerksam, steigert die Motivation und die geistige Leistung
• Endorphine: lindern Schmerzen im Körper und versetzen uns in eine Art Rausch
• Phenethylamin: verantwortlich für Lust- und Glücksempfindungen, beispielsweise beim Verliebtsein
• Oxytocin: reduziert Stress und steigert das Wohlbefinden sowie die soziale Kompetenz

Gewinnen, um das Belohnungssystem zu aktivieren

Wir alle kennen das Gefühl, wenn wir beispielsweise bei einem Spiel gewinnen. Es fühlt sich an wie ein triumphierendes Hochgefühl. Es sorgt dafür, dass wir denken, etwas Großes erreicht zu haben. Das Belohnungssystem im Gehirn wird aktiviert und sagt uns, dass wir etwas gut gemacht haben. Für dieses Hochgefühl ist der Botenstoff Oxytocin verantwortlich.

Das Hochgefühl selbst lässt sich auf verschiedenen Wegen herbeiführen. Zum Beispiel geht das bei einem Brettspieleabend mit der Familie. Bereits währenddessen wird durch die Aussicht auf das Gewinnen das Belohnungssystem aktiviert. Das Ergebnis ist der Spaß am Spielen. Beim Gewinnen wird dieses Gefühl dann vervielfacht. Allerdings sollte man aufpassen, dass beim Verlieren daraus kein Frust wird.

Wenn man sich das Gefühl ohne fremde Hilfe geben will, kann man auch allein zocken. Das geht beispielsweise bei Videospielen oder bei sogenannten Online-Casinos. Bei Letzterem ist es sogar möglich Geld zu gewinnen und somit das Glücksgefühl noch weiter zu steigern. Allerdings sollte man hier auf seriöse Anbieter im Netz achten. Anzeichen für sichere Portale sind beispielsweise eine gültige Lizenz, Informationen zum Nutzerschutz oder die Möglichkeit eines Bonus ohne Einzahlung.

Sport setzt Endorphine frei

Sport ist nicht unbedingt Mord. Im Gegenteil! Regelmäßige Bewegung kann uns sogar wirklich glücklich machen. Dabei werden nämlich Endorphine im Körper ausgeschüttet. Das sind körpereigene Morphine, also Rausch- und Schmerzmittel.

Endorphine werden vor allem bei intensivem Ausdauersport freigesetzt. Man kennt es auch unter dem „Runner’s High“. Je länger man läuft, desto näher kommt man an dieses Hochgefühl ran. Der Körper reagiert dann nämlich auf Schmerzen und Müdigkeit, die der Sport hervorrufen. Endorphine werden ausgeschüttet, damit man länger durchhält. Das hat zur Folge, dass man während des Laufens in eine Art Euphorie verfällt.

Bei einem langsamen Tempo stellt sich das Gefühl etwa nach einer Stunde ein. Schneller geht es mit kurzen schnellen Sprints. Die sorgen dafür, dass der Körper und die Muskeln übersäuern. Je höher die Übersäuerung, desto intensiver das Hoch. Bei Laufanfängern braucht es jedoch Geduld. Ein richtiges Hoch wird sich erst nach etwa zwei Monaten einstellen.

Sex hilft gegen schlechte Laune

Dass Sex glücklich macht, brauchen wir wohl nicht zu sagen. Viel interessanter ist doch eher, warum das Liebesspiel für gute Laune sorgt. Zunächst spielen bei Paaren erst einmal die Sexualhormone Östrogen und Testosteron eine große Rolle. Die sorgen für die Anziehung beider Geschlechter. Das Stresshormon Cortisol ist dafür verantwortlich, dass wir uns auf das Gegenüber konzentrieren, noch bevor es überhaupt zur ersten Berührung kommt.

Nach dem ersten Kuss weicht das Cortisol dem Oxytocin, was die Bindung des Paares intensiviert. Beim Höhepunkt blenden wir durch Adrenalin alles aus. Psychische und körperliche Schmerzen sind wie weggeblasen. Oxytocin lässt uns danach zufrieden kuscheln.

Sex ist also wirklich ein schlechter Laune-Killer und wirkt sich nachhaltig auf unser Befinden aus. Denn noch 24 Stunden danach kann das Liebesspiel nachwirken.

Lachen, auch wenn man sich nicht danach fühlt

Normalerweise ist es doch so, dass wir lachen, wenn wir fröhlich sind oder etwas lustig finden. Es ist also ein Zeichen dafür, dass wir im Moment glücklich sind. Aus dem Hormoncocktail ist vor allem das Serotonin dafür verantwortlich, dass wir uns gut fühlen und uns zum Lachen zumute ist. Die ausgeschütteten Endorphine sorgen dafür, dass das Lachen schmerzlindernd wirkt. Dieses Gefühl lässt sich reproduzieren, auch wenn wir uns nicht danach fühlen.

Laut der Autorin Vera Birkenbihl können wir so ein Glücksgefühl selbstständig auslösen, wenn wir die Muskeln nutzen, die für ein Lachen oder Lächeln im Gesicht verantwortlich sind. Dazu zwingt man sich einfach 60 Sekunden lang zu einem Lächeln und schon werden entsprechende Glückshormone ausgeschüttet. Klar ist allerdings, dass die nicht so stark wirken als bei einem echten herzlichen Lachen, wie etwa bei einer unserer humorvollen Geschichten


Vera Birkenbihl und das Lachen. © YOUTUBE, INGO LANZERATH
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