Indonesien richtet Drogenschmuggler hin

Australien ruft nach Hinrichtungen Botschafter aus Indonesien zurück

Der australische Ministerpräsident Tony Abbott und Außenministerin Julie Bishop reagieren entsetzt. Foto: epa/Lukas Coch
Der australische Ministerpräsident Tony Abbott und Außenministerin Julie Bishop reagieren entsetzt. Foto: epa/Lukas Coch

SYDNEY/JAKARTA: Australien wird nach der Hinrichtung zweier in Indonesien als Drogenschmuggler verurteilter Australier seinen Botschafter aus Jakarta zu Konsultationen zurückrufen. Das teilte der australische Ministerpräsident Tony Abbott am Mittwoch in Canberra mit.

Die sehr wichtigen Beziehungen zwischen Indonesien und Australien hätten unter den Hinrichtungen gelitten, erklärte Abbott. Man könne jetzt nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren. Die Regierung in Canberra hatte seit Wochen gegen die Vollstreckung des Urteils protestiert. Außenministerin Julie Bishop hatte mit Konsequenzen gedroht, sollte das Urteil vollstreckt werden.

Indonesien hatte Stunden zuvor trotz weltweiter Proteste insgesamt acht zum Tode verurteilte Drogenschmuggler hingerichtet. Die Hinrichtung einer Philippinerin wurde in letzter Minute gestoppt. Bei den Hingerichteten handelt es sich um einen Indonesier, einen Brasilianer, zwei Australier und vier Nigerianer. Die Todesstrafe wird in Indonesien von einem Erschießungskommando auf der Insel Nusa Kambangan vollstreckt.

Durch die öffentliche Kampagne der Regierung wurden die Australier Myuran Sukumaran (34) und Andrew Chan (31) zu bekannten Persönlichkeiten. Die beiden galten als Anführer der «Bali Neun»-Gang - neun Australier, die im April 2005 versucht hatten, 8,3 Kilogramm Heroin von der Ferieninsel Bali nach Australien zu schmuggeln. Sie wurden 2006 zum Tode verurteilt.

Indonesien, das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt, hatte sich gegen jede Einmischung in Justizangelegenheiten verwahrt.

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Hardy Kromarek 30.04.15 08:25
Indonesien richtet Drogenschmuggler hin!
Die Menschen die in ein Land einreisen und solche schwere Straftaten wie hier es bei um Drogendelikten geht begehen, müssen sich auch mit der Konsequenz nach her befassen was Ihnen passieren tut, wenn Sie gefasst, verurteilt und dann hingerichtet werden! Drogenhändler sind indirekte Mörder! Es ist bestens jeden bekannt, welche Strafen in Indonesien darauf stehen! Man muss die Gesetze jeden Landes-Staates akzeptieren! Man ist ja nicht gezwungen dort einzureisen! Bei Drogenhändlern bin Ich der selben Auffassung wie Herr Armbruster! Bei " nichts ahnenden Drogenkurieren " oder dazu missbrauchten Drogenkurieren wie hier wohl im Falle der noch nicht hingerichteten jungen Frau und zweifachen Mutter in Indonesien bin Ich der Auffassung das, die Todesstrafe hier absolut nicht angemessen ist! Man muss sehr wohl unterscheiden, wie die Straftat zu Stande gekommen ist! Indonesien hat ja auch noch nicht einen französischen Staatsbürger hingerichtert?! Hier kommen wohl mal wieder die guten Beziehungen von Frankreich usw. zu Indonesien wohl ins Spiel?! Auch hier, wenn es sich um einen nachgewiesenen Drogenhändler handelt, sollte Indonesien das Urteil dann auch wie bei den anderen Hingerichteten Drogenhändlern vollstrecken! Ich finde es absolut richtig hart gegen Drogenhändler vom Gesetz vor zu gehen und nicht wie in Deutschland, da sind ja diese Verbrecher " krank "! Genau so die ganzen Sittlichkeitsverbrecher! Alle ab nach Indonesien wo Recht, Gesetz noch in sehr hohem Maße wohl herrscht!
Axel Armbruster 29.04.15 12:50
Tod den Drogenhaendler
Bei 18 000 Drogentoden jedes Jahr in Indonesien ist die Totesstrafe fuer Drogenhaendler gerechtfertigt.
Drogenhaendler sind der Abschaum der Gesellschaft und verdienen den Tod. Die Todesstrafe fuer Grogenhaendler sollte auch in Thailand eingefuehrt werden.