Uran-Anreicherung im Iran wird weiter überwacht

​IAEA stellt klar 

Pressekonferenz des IAEO-Generaldirektors Grossi in Wien. Foto: epa/Christian Bruna
Pressekonferenz des IAEO-Generaldirektors Grossi in Wien. Foto: epa/Christian Bruna

WIEN: Die jüngsten Probleme bei der internationalen Überwachung des iranischen Atomprogrammes betreffen nicht die heikle Uran-Anreicherung. Der in jüngster Zeit verwehrte Zugang zu Überwachungskameras würde andere Einrichtungen wie Werkstätten betreffen, stellte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, am Montag klar.

Bei einem Treffen zwischen Grossi und Irans neuem Atomchef Mohammed Eslami am Sonntag in Teheran einigten sich die beiden darauf, dass IAEA-Inspektoren wieder Zugang zu einigen Aufzeichnungsgeräten erhalten sollen, um sie zu reparieren und digitale Speichermedien auszutauschen. Anders sei die Situation in den Anreicherungsanlagen. Dort könnten die IAEA-Geräte schon jetzt «so oft wie nötig» betreut werden, sagte Grossi am Rande des IAEA-Gouverneursrates.

Irans Anreicherung von Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent bereitet vielen Ländern Sorgen, weil solches Material sehr schnell zu waffenfähigem Uran für Atomsprengköpfe weiterverarbeitet werden könnte.

Auch wenn IAEA-Kameras weiterhin aufzeichnen, hat die Wiener Atombehörde derzeit keinen Zugriff auf die Aufnahmen selbst. «Solange in den Atomverhandlungen keine für den Iran akzeptable Lösung erzielt worden ist, bleiben die IAEA-Kameras offline,» sagte Irans Außenamtssprecher Said Chatibsadeh am Montag. Seit Monaten laufen diplomatische Versuche, das Atomabkommen von 2015 zu retten, das den Bau iranischer Atomwaffen verhindern sollte. Die indirekten Verhandlungen zwischen Teheran und Washington stocken seit Wochen.

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