Hotel entschuldigt sich für Angkor-Wat-Fassade

KOH PHANGAN: Die kambodschanischen Kulturikonen wie Angkor Wat nachempfundene Fassade des Hotels Le Palais auf der Koh Phangan ist im Nachbarland das Ziel heftiger Kritik. Das Hotel gehört einem kambodschanischen Ehepaar und einem thailändischen Aktionär.

Die Khmer Times berichtete, dass die kambodschanischen sozialen Medien mit Kritik an dem thailändischen Hotel überflutet wurden. Netizens verurteilen das Hotel für die Aneignung der Khmer-Kultur und der Wahrzeichen - einschließlich des berühmten Tempelkomplexes Angkor Wat - für kommerzielle Zwecke.

Die Leitung des Hotels hat sich inzwischen entschuldigt: „Wir bedauern zutiefst die Frustration, die Ihnen dies bereitet hat, und möchten die Vision aus dem Herzen und der Absicht unseres Gründers verdeutlichen", schrieb das Hotel auf seiner Facebook-Seite. „Das Le Palais Hotel Koh Phangan wurde von der Größe von Angkor Wat in Kambodscha inspiriert. Kambodscha ist das Mutterland unseres Gründers und hat immer einen besonderen Platz in seinem Herzen. Wir haben das Hotel in aller Bescheidenheit nur aus Bewunderung, Wertschätzung und Leidenschaft für die großartige Kunst eröffnet. Der Bau und die Dekoration wurden in thailändischer und kambodschanischer Teamarbeit von Hand und von Herzen gemacht. Nichtsdestotrotz wird die Größe immer dem großen Angkor Wat vorbehalten bleiben und niemals verglichen werden".

Als Reaktion auf die Empörung teilte das Kulturbüro von Surat Thani mit, es habe eine Untersuchung der Vorwürfe der kulturellen Zweckentfremdung durch das Hotel eingeleitet, das am Strand von Haad Rin liegt, der für seine Vollmondpartys bekannt ist.

Angkor Wat - von der Unesco 1992 als Weltkulturerbe anerkannt - ist der berühmteste aller Tempel Kambodschas und wird auf der Nationalflagge Kambodschas geführt. Der riesige Tempel befindet sich in der Provinz Siem Reap und ist Teil des Archäologischen Parks von Angkor, einem noch größeren Ruinenkomplex, der zwischen dem neunten und fünfzehnten Jahrhundert errichtet wurde.

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Oli Walter 06.10.20 16:30
ich kann den Unmut durchaus nachvollziehen.
Ingo Kerp 06.10.20 12:37
Kopfschütteln genügt dabei schon nicht mehr. Vorschlag: alle Länder beschweren sich jetzt in Las Vegas über den Mißbrauch ihrer Denkmäler an den Spielcasinos.