Helfer auf Philippinen suchen weiter

Foto: epa/Francis R. Malasig
Foto: epa/Francis R. Malasig

MANILA (dpa) - Vor drei Tagen ist Taifun «Mangkhut» über den Norden der Philippinen gezogen, hat viele Menschen getötet und enormen Schaden angerichtet. Helfer suchen weiterhin nach Verschütteten - auch wenn die Hoffnung, Überlebende zu finden, sinkt.

Auf den Philippinen sind nach einer Opfer-Bilanz vom Dienstag mindestens 74 Menschen durch Taifun «Mangkhut» gestorben. 55 Menschen würden noch vermisst, teilte die Polizei mit. Die meisten der Todesopfer und Vermissten stammen demnach aus der nördlichen Region Cordillera. Der Supertaifun hatte am Samstag etwa 20 Stunden lang über den Philippinen gewütet, bevor er Richtung Südchina zog.

In der Stadt Itogon suchten Hunderte Polizisten, Soldaten und Rettungskräfte auch am Dienstag mit Schaufeln und Hacken weiter nach Verschütteten. Eine Schlammlawine hatte dort eine Unterkunft von Bergbauarbeitern unter sich begraben, bis zu 50 Menschen seien in dem Gebäude eingeschlossen, sagte der hochrangige Polizeibeamte Benigno Durana.

«Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben, und mit unseren Gebeten werden wir nicht aufhören, bis wir den letzten unserer Mitbürger gefunden haben», sagte Durana zu Reportern. «Es kann noch immer Wunder geben.» Bereits am Sonntag hatte Itogos Bürgermeister Victorio Palangdan gesagt, man gehe davon aus, dass die verschütteten Menschen höchstwahrscheinlich tot seien. Mehrere Leichen wurden seitdem gefunden.

Wegen des Taifuns hatten mehr als 230.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Mindestens 1200 Häuser wurden zerstört. Die Katastrophenschutzbehörde rechnete mit landwirtschaftlichen Schäden im Wert von 270 Millionen Dollar (etwa 230 Millionen Euro). Flug- und Schiffsverbindungen wurden gestrichen. Von Stromausfällen waren vier Millionen Menschen betroffen.

Derweil kündigte sich Unterstützung aus anderen Teilen der Welt an: Die Europäische Union, Japan, China und Kanada boten den betroffenen Regionen ihre Hilfe an. Die EU sagte ein Hilfspaket im Wert von zwei Millionen Euro zu. «Die EU hilft den Menschen auf den Philippinen, von denen viele nach dem verheerenden Auswirkungen des Zyklons dringend Hilfe brauchen», sagte Christos Stylianides, EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz.

Auch in China und in der Millionenmetropole Hongkong richtete «Mangkhut» am Sonntag vielerorts große Verwüstung an. Mindestens vier Menschen in der Küstenprovinz im Südosten des Landes starben laut Behördenangaben.

Drei Menschen wurden von umfallenden Bäumen getroffen, ein Mensch starb beim Zusammensturz eines Gebäudes, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Der Sturm fällt Hunderte Bäume und zerstörte Straßen. In Hongkong wurden mehr als 200 Menschen verletzt. Insbesondere auf den Inseln vor Hongkong gab es enorme Schäden durch Fluten.

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