Harley Davidson baut Fabrik in Thailand

Foto: epa/Anindito Mukherjee
Foto: epa/Anindito Mukherjee

BANGKOK: Der US-amerikanische Motorradhersteller Harley Davidson will einen Teil seiner Produktion nach Thailand verlagern.

Harley hatte den Beschluss für den Bau einer Fabrik in Thailand mit der Entscheidung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump begründet, dass sich die USA aus dem transatlantischen Freihandelsabkommen TPP zurückziehen. Ein Freihandelsabkommen hätte die Zölle für Motorräder in einigen der am schnellsten wachsenden asiatischen Märkte gesenkt. Harley-Davidson hatte am Montag zudem angekündigt, wegen der EU-Strafzölle – die in Reaktion auf die US-Zölle auf Aluminium und Stahl erhoben wurden – die Produktion für den europäischen Markt ins Ausland zu verlegen. Für den Motorradbauer ergeben sich offenbar deutliche Kostenvorteile durch die Produktion in Thailand. Amerikas Präsident Donald Trump hat die geplante Produktionsverlagerung scharf kritisiert, weil Harley-Davidson bereits im Januar angekündigt habe, einen Großteil der Anlagen in Kansas City nach Thailand zu verlegen. Das sei lange gewesen, bevor die Zölle bekanntgegeben wurden. Das Unternehmen nutzte die Handels- und Zollauseinandersetzung als Ausrede.

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Jürgen Franke 28.06.18 22:39
Lieber Michael, Du kannst beruhigt davon ausgehen,
dass die Amis genau wissen, was sie tun und wie sie ihr Investment absichern. Abgesehen davon, haben einige andere Autobauer hier seit vielen Jahren Fabrikationsstätten. Übrigens für den Planungshorizont der Firmen weltweit gibt es bereits auch eine Zeit nach Trump
Rudolf Lippert 28.06.18 22:38
Klar
das ist weltweite Strategie. Es geht nicht um "Länder" oder "Staaten", sondern um Produktionskosten und internationales Handelsrecht und Zölle. Harley wird sich sicher nicht der mit dumm-doofen Thai Art abspeisen lassen wie wir Expats das oft müssen Wer die Musik bezahlt bestimmt was gespielt wird. Thailand ist ohnehin schon rel. teuer gegenüber seinen Mitbewerbern. In dieser Liga braucht niemand Thailand. Es sei denn es gibt ein Agreement. Gibt es das nicht, gibt es andere Panther- oder Tigerstaaten..
Das ist ohnehin nur der Schnee von gestern. Ein Konzern wie Harley Davidson wird ohnehin weltweit produzieren und plant Jahre im Voraus. Die hohen US-Kosten müssen für jeden, der ausser Landes gehen kann, kein Hinderungsgrund oder "Problem" sein, wieso auch? Man hat ja Füsse und kann gehen. Es ist so einfach und so natürlich wie Energie vom + Pol zum - Pol der Batterie fliesst, anders herum geht es ja kaum. Jeder von uns Farangs hier, aber wohl auch jeder vernünftige Mensch, wird für dasselbe Produkt nicht massiv mehr bezahlen nur weil es aus Thailand, Vietnam, der Schweiz, Deutschland usw, kommt. Ja, auch die renommierten Länder bekommen langsam Probleme mit ihrem teuren National-Branding. Das Ding hatte Harley Davidson schon lange in der Pipeline gehabt. For sure. UND: Trump weiss das sicher auch. Alles abgekartetes Gewäsch.
Ingo Kerp 28.06.18 16:04
Es kam was kommen mußte, auch wenn Trump auf Twitter jetzt vor Wut schäumt. Er wird sicherlich noch mehr Gelegenheiten zum Wüten bekommen.
Hardy Kromarek Thanathorn 28.06.18 13:59
Donald hat sich verzockt!!!
Donald Trump vor ins eigene Tor! Ausgerechnet noch das Kult-Motarrad aus Amerika!!! Thailand und den Kaüfern einer Harley in Zukunft wird es freuen! Aus Strafe müsste Donald jetzt ein BMW Motorrad fahren! Wenn Er es überhaupt kann?!
Beat Sigrist 28.06.18 10:42
Dies ist keine Ausrede von
Harley sondern ein weises Vorausdenken und Insderwissen von US Firmen welche genau wussten wohin Trump die USA steuern wird mangels Erfahrung und falschen Beratern.Harley ist nicht die erste und zu 100% auch nicht die letzte Firma welche den Produktionsstandort ins Ausland verlagern wird.Ob die vielen Investoren nach einer Trumpzeit wieder in die USA zurück kehren werden oder nicht steht in den Sternen geschrieben.Einige Völkergruppen auf diesem Planeten waren schon einmal eine sogenante Weltmacht und alle sind in der Realität und auf dem Boden angekommen und die USA ist auf dem bestem Wege dazu die nächste zu sein.Ein miteinander statt gegeneinander würde sicher mehr Erfolg bringen in der heutigen Zeit.Trump und seine Berater werden den eigenen Sargdeckel bald selbst schliessen.