Handballer über Mission EM-Halbfinale

«Schwer, wenn wir so spielen»

Der Deutsche Kai Hafner in Kairo. Archivfoto: epa/Anne-Christine Poujoulat
Der Deutsche Kai Hafner in Kairo. Archivfoto: epa/Anne-Christine Poujoulat

KÖLN: Routinier Häfner spricht von «kompletter Katastrophe», Kapitän Golla von einer «Riesen-Enttäuschung». Gegen Ungarn muss eine Baustelle geschlossen werden.

Deutschlands Handballer glauben nach dem ernüchternden Remis gegen Österreich weiter an den Einzug ins EM-Halbfinale, benötigen dafür aber eine massive Leistungssteigerung. «Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und die zwei Spiele gewinnen. Aber es wird schwer, wenn wir so spielen», sagte Routinier Kai Häfner nach dem 22:22 im Prestigeduell mit dem weiter ungeschlagenen Nachbarland.

Nach zwei Hauptrunden-Spieltagen befindet sich die DHB-Auswahl auf Platz vier. Aus der Sechser-Gruppe qualifizieren sich nur die besten zwei Teams fürs Halbfinale. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason ist auf Schützenhilfe angewiesen.

Um am Montag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) gegen Ungarn zu gewinnen, muss das DHB-Team vor allem im Angriffsspiel deutlich zulegen. Gegen Österreich vergab das DHB-Team zu viele einfache Chancen und leistete sich häufig technische Fehler.

«Es war ein verrücktes und wildes Spiel, in dem wir nur Stückwerk verrichtet haben. Es waren unfassbar viele Fehlwürfe», übte Rechtsaußen Timo Kastening Selbstkritik und stellte salopp fest: «Manchmal hast du die Kacke an der Hand.»

«Wenn wir im Angriff so weiterspielen und unsere Chancen vergeben, werden wir weder gegen Ungarn noch gegen Kroatien gewinnen», prognostizierte Gislason. Häfner legte nach: «Die zweite Halbzeit war eine komplette Katastrophe. Wir haben heute alle Scheiße gemacht».

DHB-Sportvorstand Axel Kromer bezeichnete das Ergebnis als «Schlag vor die Stirn». Kapitän Johannes Golla berichtete von einer «Riesen-Enttäuschung» im ganzen Team und räumte ein: «Das reißt einem schon ein wenig den Boden unter den Füßen weg.»

Er sei aber optimistisch, «dass wir den Kopf hochnehmen. Aber das reicht eigentlich nicht. Wir müssen auch besser Handball spielen als heute und auch gegen Island», forderte der Kreisläufer. Und Kastening gab die Marschroute vor: «Wer jetzt Trübsal bläst, kann auch direkt nach Hause fahren. Jetzt zeigt sich, wer mit Druck umgehen kann. Solche Situationen machen einen Mann aus dir.»

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