Hohe Verschuldung wegen Corona-Krise

LONDON: Der britische Staat hat im vergangenen Monat so viele Schulden aufgenommen wie nie zuvor. Das teilte die Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) am Freitag in London mit. Demnach belief sich die Neuverschuldung der öffentlichen Hand im April auf rund 62 Milliarden Pfund (knapp 69 Mrd Euro), das sind 51 Milliarden mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die britische Regierung hat wegen der Coronavirus-Pandemie ein großzügiges Programm für Unternehmen aufgelegt, die ihre Arbeitnehmer freistellen. Die Gehälter werden noch bis Ende Juni zu 80 Prozent vom Staat gezahlt. Vergangene Woche kündigte Schatzkanzler Rishi Sunak an, das Programm werde bis Oktober verlängert, wenn auch mit geringerer Beteiligung vom Staat. Gleichzeitig sind die Steuereinnahmen eingebrochen.

In Großbritannien starben bisher etwa 36.000 Menschen, nachdem sie positiv auf das neue Coronavirus getestet wurden. Die Zahl der Todesfälle, bei denen Covid-19 als Ursache festgestellt wurde, liegt bei mehr als 41.000. Kein anderes Land in Europa hat bisher so viele Sterbefälle durch die Pandemie verzeichnet.

Ende März führte die Regierung weitgehende Ausgangsbeschränkungen ein, die nun nur sehr vorsichtig aufgehoben werden sollen. Läden und Restaurants sind weiterhin geschlossen. Entsprechend fiel auch der Umsatzeinbruch beim Einzelhandel aus. Die Erlöse seien im April im Vergleich zum Vormonat um 18,1 Prozent gefallen, teilte das Statistikamt mit - so stark wie nie zuvor.

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