GrabBike muss Fahrer ohne Lizenz feuern

Unternehmen bittet ​Department of Land Transport (DLT) um Aufschub

Foto: epa/Ritchie B. Tongo
Foto: epa/Ritchie B. Tongo

BANGKOK: Viele regelmäßige GrabBike-Fahrgäste werden sich schon bald nach einer alternativen Beförderungsmöglichkeit umsehen müssen, wenn die nicht registrierten Motorradtaxis Mitte Juli 2022 auf Anordnung des Department of Land Transport (DLT) aus dem Verkehr gezogen werden.

Und Zehntausende von GrabBike-Fahrern werden dadurch ihren Job verlieren.

Grab Thailand hat seine Fahrerpartner kürzlich darüber informiert, dass das Unternehmen seine Geschäftsbeziehung mit allen Fahrern beenden muss, die nicht für den öffentlichen Personentransport zugelassene Motorräder für den öffentlichen Personennahtransport benutzen. Die Maßnahme tritt 30 Tage nach ihrer Verkündung in Kraft – am 15. Juli 2022. Worachat Luxkanalode, geschäftsführender Direktor von Grab Thailand, informierte die Presse, dass dieser Schritt, zu dem das Unternehmen gesetzlich verpflichtet ist, Zehntausende von GrabBike-Fahrern betreffen würde, die damit ihre Existenzgrundlage verlieren würden.

Grab sei verpflichtet, der Forderung des DLT nachzukommen, dass GrabBike-Fahrer einen Führerschein für öffentliche Verkehrsmittel besitzen müssen und ihre Motorräder für den öffentlichen Verkehr zugelassen sein müssen, erklärte er. Für den öffentlichen Personentransport in Thailand zugelassene Motorradtaxis haben ein gelbes Kennzeichen.

Die Fahrer sind außerdem verpflichtet, nur in dem Gebiet zu fahren, in dem sie beim DLT gemeldet sind, wobei die Fahrpreise mit denen an den Motorradtaxiständen übereinstimmen müssen.

Khun Worachat sagte, wenn die staatlichen Behörden Zehntausende von GrabBike-Fahrern in Bangkok und den umliegenden Provinzen nicht unterstützen, würden diese Fahrer im Stich gelassen und hätten kein Einkommen, um ihre Familien zu ernähren.

Dies würde sich auf Hunderttausende Fahrgäste auswirken, die dann nur noch eine begrenzte Auswahl an Transportmöglichkeiten hätten.

Khun Worachat sagte, dass Grab diese Woche erneut mit dem DLT zusammentreffen und die Behörde bitten wird, Möglichkeiten zur Abmilderung der Auswirkungen und des Zeitrahmens zu prüfen.

„Das Unternehmen ist bereit, die Fahrerpartner in vollem Umfang zu unterstützen“, sagte Khun Worachat. Laut dem Benachrichtigungsschreiben von Grab an die Fahrer hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten alle Anstrengungen unternommen, um das Problem mit dem DLT zu lösen und die Auswirkungen auf Fahrer und Fahrgäste zu mildern, aber es gab immer noch keine klare Lösung seitens des DLT.

Auf change.org wurde zwischenzeitlich eine Online-Petition gestartet, die sich gegen die Maßnahme wendet.

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Thailand Fan 23.06.22 22:50
Wo ist das Problem? Wenn die Fahrer einen speziellen Führerschein und eine Zulassung brauchen, so wird in einigen Wochen ein "Geschäftsmodell" entstehen, wo für überschaubare Kosten eben genau diese "Unterlagen" beschafft werden.
Welcome to the land of smiles.
Derk Mielig 23.06.22 17:40
@Mond - Vielen Dank
Dass Sie es mal auf den Punkt bringen, was das Leben in Thailand, u.a., so frei und lebenswert macht. Ist eben doch nicht das 18./9. Bundesland (D/A) oder der 26. Kanton.
Wildfried Mond 23.06.22 17:30
Soweit die Theorie
die Praxis wird zeigen, dass es auch weiterhin unregistrierte Motorradtaxis geben wird. Vielleicht dann nicht mehr offiziell unter Grab..

Thais sind sehr produktiv and einfallsreich, wenn es darum geht Gesetze zu umgehen… bzw. nur sporadisch an zu wenden.

Das macht das Leben hier auch so frei und lebenswert.
Jomtien Franky 23.06.22 14:00
Geil...
...es wird eine Petition unterschrieben, um das Gesetz zu brechen. Ich reiche jetzt auch mal in D eine Petition ein, um alle unsinnigen Geschwindigkeitsbegrenzungen abzuschaffen, 555
Ingo Kerp 23.06.22 13:50
Bei Grab scheinen, so ist zumindest der Eindruck im Verkehr, nur verhindere Rennfahrer tätig zu sein. Wenn die Hitzigsten von denen nicht mehr am Verkehr teilnehmen würden, wäre schon mehr Sicherheit garantiert. Es gibt Vorschriften und Vorgaben für jeden, der geschäftl. tätig sein moechte. Das gilt auch für Grab-Fahrer und sie haben sich danach zu richten oder fahren nicht mehr.
Norbert Schettler 22.06.22 19:50
leschim alex
Die Fahrer werden wohl einen Führerschein haben, aber eben keinen P-Schein. So habe ich das verstanden. Und auch das gelbe Nr. Schild fehlt.
Hier in Ubon kenne ich Grab eigentlich nur als Food Lieferanten und die fahren tatsächlich wie die Henker.
Ansonsten sehe ich das wie Sie auch, P-Schein machen, Bike registrieren (schon alleine wegen Versichrungstechnischen Gründen) und dann Geld verdienen.
leschim alex 22.06.22 18:30
"Grab" beschäftigt also wissentlich .....
..... 10.000e Bike-Fahrer die keinen Führerschien haben und deren Motobikes nicht für den öffentlichen Personentransport zugelassen sind. Das ist vorsätzlich fahrlässig und damit kriminell. Eigentlich müsste der ganze Betrieb zugemacht und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden - damit hätte sich "Grab" sein eigenes Grab geschaufelt.
Ich weiß : Wir sind in Thailand, da gilt sowas als Kavaliersdelikt und wird nicht sanktioniert.
Es gibt nur eine Maßnahme : Die Fahrer müssen - wenn sie weiter ihren Lebensunterhalt verdienen wollen - eine Führerscheinprüfung ablegen - und bestehen ! - sowie ihre Motobikes für den öffentlichen Personentransport anmelden und zulassen, das kostet halt Geld, aber : You must spend money to make money. Ist nunmal so.
BTW : Die Grab-Fahrer benehmen sich im Strassenverkehr wie die Axt im Walde, wäre für die Sicherheit auf den Strassen gut wenn ein Großteil dieser "Rowdies" verschwinden würde.