BANGKOK: Das Gesundheitsministerium will ein Strafverfahren gegen das Hospital Rama 2 einleiten, weil es die Behandlung einer mit Säure übergossenen Frau abgelehnt hatte.
Eine Untersuchung des Ministeriums ergab, dass das Krankenhaus Standards nicht einhält und offenbar gegen fünf Verordnungen verstoßen hat. Das habe möglicherweise zum Tod der Frau beigetragen, sagte Nattawuth Prasertsiripong, Generaldirektor des Ministeriums. Zu den Verstößen gehöre die Weigerung, einen Patienten in einem kritischen Zustand zu behandeln. Verantwortliche müssten mit einer Haft von maximal neun Jahren und einer Geldstrafe von 180.000 Baht rechnen.
Laut Nattawuth wurde die Frau nur von einer Krankenschwester beurteilt, die ihren Zustand nicht einem Arzt gemeldet hatte. Sie wurde ohne ordnungsgemäße Dokumentation oder geeigneten Transport zum Bangmod Hospital gebracht, wo sie starb. Die 38-Jährige war am 10. November von ihrem Ehemann mit Lötsäure angegriffen worden. Ihre 12-jährige Tochter sagte aus, Mitarbeiter von Rama 2 hätten ihre Mutter in der Notaufnahme abgewiesen, sie hätten mit dem Taxi zum Krankenhaus Bangmod fahren müssen. Der Taxifahrer sagte Reportern, die Frau habe auf dem Weg zum Hospital Rama II vor Schmerzen geschrien.
Laut Nattawuth wird die Krankenschwester, die die Behandlung der Frau verweigert hatte, wegen Ethikverstößen vor den Pflegerat kommen. Protokolle des Krankenhauses hätten gezeigt, es sei unwahrscheinlich, dass es in der Notaufnahme keinen Arzt auf Abruf gegeben habe.