Gaza-Konflikt: Aktuelles Geschehen am Mittwoch

Angehörige trauern während der Beerdigung des israelischen IDF-Soldaten Shimon Asulin auf dem Militärfriedhof Mount Herzl in Jerusalem. Foto: EPA-EFE/Abir Sultan
Angehörige trauern während der Beerdigung des israelischen IDF-Soldaten Shimon Asulin auf dem Militärfriedhof Mount Herzl in Jerusalem. Foto: EPA-EFE/Abir Sultan

Israels Armee will Reservisten für Luftverteidigung mobilisieren

TEL AVIV: Israels Armee will Reservisten der Raketenabwehr mobilisieren. Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten für die Luftverteidigung einzuberufen, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit. Die Gründe dafür nannte die Armee nicht explizit. Israelische Medien berichteten, Hintergrund seien Drohungen aus Teheran.

Nach einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten kündigte der Iran am Mittwoch erneut Vergeltung an. Der Angriff werde «nicht unbeantwortet bleiben», sagte Irans Präsident Ebrahim Raisi.

Bei dem Angriff am Montag waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Zudem kamen nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim sechs syrische Staatsbürger ums Leben. Die IRGC sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte. Irans Außenministerium geht davon aus, dass Erzfeind Israel den Angriff ausgeführt hat. Auch nach Einschätzung der US-Regierung ist Israel verantwortlich. Israel kommentierte den Vorfall nicht.


Biden-Berater verschiebt Reise nach Saudi-Arabien

WASHINGTON: Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, hat eine Reise nach Saudi-Arabien verschoben. Er erhole sich von einem Rippenbruch und könne deshalb nicht wie geplant in dieser Woche reisen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Mittwoch in Washington.

Die US-Regierung bemüht sich als Vermittler um eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel. Der einflussreiche Ölstaat hatte die Gespräche über eine Annäherung an Israel nach Beginn des Gaza-Krieges gestoppt. Die USA machten daraufhin deutlich, dass ihre Vermittlungsbemühungen «langfristiges Ziel» blieben. Eine Normalisierung der Beziehungen könnte Experten zufolge folgenreiche Veränderungen in der Region auslösen.


Irans Präsident Raisi droht Israel nach Angriff erneut mit Vergeltung

TEHERAN/DAMAKUS: Nach einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten hat der Iran erneut mit Vergeltung gedroht. Der Angriff werde «nicht unbeantwortet bleiben» und man werde natürlich Vergeltung und Rache nehmen, sagte Irans Präsident Ebrahim Raisi am Mittwoch in einer Ansprache im iranischen Fernsehen. Der Angriff habe gezeigt, dass Israel vor keinem «Verbrechen» zurückschrecken werde, sagte er.

Bereits am Dienstag hatte Raisi gesagt, dass der Angriff nicht unbeantwortet bleibe. Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei drohte zudem mit Vergeltung.

Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Zudem kamen nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim sechs syrische Staatsbürger ums Leben. Die IRGC sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte. Irans Außenministerium machte den Erzfeind Israel für den Angriff verantwortlich. Israel kommentierte den Vorfall nicht.

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er-Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit verbündeten schiitischen Milizen in verschiedenen arabischen Ländern eine sogenannte «Achse des Widerstands» gegen Israel zu schaffen.


UN-Friedenstruppen: Explosion im Libanon war «kein direkter Treffer»

BEIRUT: Bei der Explosion im Libanon mit drei verletzten UN-Beobachtern am vergangenen Wochenende gehen die Blauhelme im Land nicht von einem gezielten Angriff aus. Vorläufigen Ermittlungen zufolge habe es keinen «direkten oder indirekten Treffer» dieser Art gegeben, sagte ein Sprecher der UN-Beobachtermission Unifil am Mittwoch - eine Andeutung, dass offenbar keine israelische Drohne oder Artillerie zum Einsatz kam. «Wir setzen unsere Ermittlungen fort, um die genaue Ursache zu klären».

Am Samstag war es im Libanon nahe der israelischen Grenze zu einer Explosion gekommen, bei der auch ein libanesischer Übersetzer verletzt wurde. Die Gruppe war auf Fußpatrouille entlang der Blauen Linie - der Grenze zu Israel - unterwegs. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor berichtet, ein Unifil-Fahrzeug sei von einer Drohne angegriffen worden. Libanesische Berichte sprachen von einem Angriff des israelischen Militärs. Die Armee in Israel wies die Vorwürfe zurück.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es am Mittwoch, ein Sprengsatz oder eine Landmine am Straßenrand seien explodiert. Es sei ausgeschlossen, dass es sich um einen israelischen Drohnenangriff oder israelischen Beschuss handle.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es täglich zu teils tödlichen Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie etwa der Hisbollah. In beiden Ländern wurden als Folge des gegenseitigen Beschusses auch Zivilisten getötet. Unifil überwacht seit 1978 das Grenzgebiet zwischen beiden Ländern.


Polen bittet Israels Botschafter nach Tod von Helfer zum Gespräch

WARSCHAU: Im Verhältnis zwischen Polen und Israel knirscht es. Grund sind Äußerungen der israelischen Seite nach dem Tod eines polnischen Helfers im Gazastreifen. Warschau verlangt Klarstellung.

Nach dem Tod eines polnischen Mitarbeiters der Hilfsorganisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen hat das Außenministerium in Warschau Israels Botschafter zum Gespräch gebeten. Bei der Unterredung solle es um die «neue Situation in den polnisch-israelischen Beziehungen und die moralische, politische und finanzielle Verantwortung» für den Vorfall gehen, sagte Vize-Außenminister Andrzej Szejna am Mittwoch. Zuvor hatten die Äußerungen von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Botschafter Jakov Livne in Polen für Verstimmung gesorgt.

Am Dienstag waren bei einem Luftangriff der israelischen Armee sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen ums Leben gekommen, darunter der polnische Staatsbürger Damian Sobol. Netanjahu hatte in einer Videobotschaft gesagt, Israel sei für den Luftangriff verantwortlich. Er sprach von einem «tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen» und erklärte, so etwas passiere im Krieg. Botschafter Livne wiederum hatte auf den Post eines rechtsradikalen polnischen Oppositionspolitikers, in dem dieser das Verhalten Israels im Gazastreifen als Kriegsverbrechen bezeichnete, mit Antisemitismus-Vorwürfen reagiert.

Polens Regierungschef Donald Tusk rügte daraufhin das Verhalten Israels. «Herr Premierminister Netanjahu, Herr Botschafter Livne, die überwiegende Mehrheit der Polen hat sich nach dem Angriff der Hamas mit Israel solidarisch gezeigt. Heute stellen Sie diese Solidarität auf eine harte Probe. Der tragische Angriff auf die Freiwilligen und Ihre Reaktion wecken verständliche Wut», schrieb Tusk auf der Plattform X (vormals Twitter). Botschafter Livne lenkte später ein und schrieb, er bemühe sich um Kontakt zur Familie des polnischen Opfers.


Leichen getöteter Helfer aus Gaza nach Ägypten überführt

KAIRO/GAZA: Nach Israels tödlichem Angriff auf ausländische Helfer im Gazastreifen sind sechs der sieben Leichen nach Ägypten überführt worden. Das berichtete der staatsnahe Fernsehsender Al-Kahira News am Mittwoch. Krankenwagen hätten die Leichen aus Gaza über den Übergang Rafah nach Ägypten gebracht. Die Leichen der aus Großbritannien, Polen und Australien stammenden Todesopfer sowie eines US-Kanadiers sollten in ihre Heimatländer überführt werden. Die Leiche des palästinensischen Fahrers wurde an dessen Familie zur Bestattung in Gaza übergeben.

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es, dass Vertreter der jeweiligen Botschaften die Leichen zunächst in Kairo in Empfang nehmen sollten. Danach sei die Überführung über den Flughafen der ägyptischen Hauptstadt geplant.

Am Dienstag waren bei einem Luftangriff der israelischen Armee sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen (WCK) getötet worden. Die Fahrzeuge waren mit dem Logo der Organisation gekennzeichnet. Israels Generalstabschef Herzi Halevi bezeichnete den Angriff als «schweren Fehler», der nicht hätte passieren dürfen. Die israelische Zeitung «Haaretz» berichtete unter Berufung auf Militärkreise, dass beteiligte Kommandeure und Streitkräfte dabei gegen Anweisungen und Regeln gehandelt hätten.

WCK-Gründer José Andrés schrieb in einem Beitrag für die israelische Zeitung «Yediot Ahronot»: «Die israelische Regierung muss heute Landwege für Essen und Medizin öffnen. Sie muss heute aufhören, Zivilisten und humanitäre Helfer zu töten.» Der Angriff auf die WCK-Fahrzeuge sei nicht «irgendein unglücklicher Fehler im Nebel des Krieges. Er war eine direkte Attacke auf klar markierte Fahrzeuge, deren Bewegungen der (israelischen Armee) bekannt waren».


Angriff auf Team im Gazastreifen: Familien trauern um getötete Briten

LONDON: Nach dem tödlichen Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen haben die Familien an die britischen Opfer erinnert. Bei einem Luftangriff des israelischen Militärs waren sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Männer aus Großbritannien. Sie hätten militärische Erfahrung gehabt und für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, die die Hilfsorganisation World Central Kitchen unterstützt habe, meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Mittwoch.

Die Familie eines Mannes teilte PA zufolge mit, sie sei verzweifelt über seinen Tod. «Er starb, während er versuchte, Menschen zu helfen, und wurde Opfer einer unmenschlichen Tat.» Er sei ein unglaublicher Vater, Ehemann, Sohn und Bruder gewesen. «Er wurde von vielen geliebt und wird immer ein Held sein. Er wird schmerzlich vermisst werden.»

Die BBC zitierte die Familie eines weiteren Mannes. Er sei sich der Gefahren bewusst gewesen, die mit einem Einsatz in Gaza verbunden gewesen seien, habe auf seine Erfahrung bei den britischen Streitkräften zurückgreifen können, sei in Bosnien und Afghanistan gewesen. Er sei beim Versuch gestorben, andere zu retten. «Er wird nie wissen, welche Lücke er hinterlässt, unsere Familie wird nie wieder dieselbe sein.»

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte nach dem tödlichen Angriff von einem «unabsichtlichen Treffer» gesprochen. Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak sprach von einer furchtbaren Tragödie, würdigte die Männer als mutig und verlangte eine umfassende Aufklärung des Angriffs. Seine Gedanken seien bei der Familie und den Freunden der Opfer, sagte Sunak in einem Interview mit der britischen Zeitung «Sun».


Britischer Premier zu Israels Regierung: Lage zunehmend intolerabel

LONDON: Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat nach dem tödlichen Angriff auf Mitarbeiter einer Hilfsorganisation im Gazastreifen an die israelische Regierung appelliert und eine umfassende Untersuchung gefordert. Er habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Gespräch sehr deutlich gesagt, dass die Lage zunehmend intolerabel sei, sagte Sunak am Mittwoch der britischen Zeitung «Sun». In den Gazastreifen müssten deutlich mehr Hilfsgüter gelangen. Es brauche auch eine engere Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen, damit so etwas nicht wieder passiere.

Sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen waren im Gazastreifen durch einen Luftschlag des israelischen Militärs getötet worden. Unter den Opfern sind auch drei Männer aus Großbritannien. Israels Botschafterin in Großbritannien, Tzipi Hotovely, drückte ihr Beileid aus. Es sei ein tragischer Fehler gewesen, der nicht hätte passieren dürfen, teilte sie auf der Online-Plattform X (früher Twitter) mit.

In dem Interview mit der «Sun» wurde Sunak gefragt, ob er Forderungen unterstütze, keine Waffen mehr nach Israel zu liefern, bis Hilfe nach Gaza gelange. Sie hätten schon immer ein sehr vorsichtiges Exportgenehmigungssystem gehabt, antwortete Sunak. Es gebe Regeln und Vorgehensweisen, an die sie sich hielten. «Und ich habe Premierminister Netanjahu seit Beginn des Konflikts durchgehend klargemacht, dass wir natürlich das Recht Israels unterstützen, sich und seine Bevölkerung gegen Angriffe der Hamas zu schützen, sie sich dabei aber an humanitäres Völkerrecht halten müssen.»


Bundesregierung zurückhaltend bei Bewertung von Angriff in Damaskus

BERLIN: Die Bundesregierung hat sich zurückhaltend zu dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus geäußert. «Uns liegen dazu keine eigenen Erkenntnisse vor, die eine vollständige oder abschließende Bewertung dieses Vorfalls ermöglichen», sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin. Zugleich rief er alle Akteure in der Region - ausdrücklich auch Israel - dazu auf, «eine regionale Eskalation unbedingt zu vermeiden».

Der Sprecher des deutschen Außenministeriums ergänzte, militärische Operationen, die sich gegen Botschaften oder Konsulate richteten, würden ein gefährliches Eskalationspotenzial bergen. «Jeder bestätigte bewaffnete Angriff gegen eine Botschaft oder ein Konsulat wäre ein Grund zur Sorge», sagte er. Der Sprecher betonte allerdings, das Auswärtige Amt kenne den genauen Status des angegriffenen Gebäudes nicht. Man kenne die Berichte, nach denen es sich um das iranische Konsulatsgebäude gehandelt habe. Er fügte hinzu: «Wir kennen auch Äußerungen aus anderer Quelle, die das bestreiten.» Da Deutschland keine eigene Botschaft in Syrien habe, «können wir das jetzt auch nicht abschließend überprüfen».

Nach Einschätzung der US-Regierung ist Israel für den Angriff verantwortlich. Das hatte das Pentagon am Dienstag in Washington deutlich gemacht. Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Die IRGC sind Irans Elitestreitmacht. Sie werden als mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte. Der Iran verurteilte die Attacke scharf und drohte Erzfeind Israel mit Vergeltung.


«ABC»: Das unerträgliche Gemetzel in Gaza

MADRID: Zur Tötung mehrerer ausländischer Helfer im Gazastreifen durch einen israelischen Luftangriff schreibt die spanische Zeitung «ABC» am Mittwoch:

«Am Sonntag wird es sechs Monate her sein, dass die palästinensische Terrororganisation Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, den Süden Israels überfallen und dabei Tausende Menschen getötet und vergewaltigt hat. Aber inzwischen ist der Kredit, den Israel nach dieser verabscheuungswürdigen Aggression von der Weltöffentlichkeit bekommen hatte, völlig aufgebraucht. In Gaza geschieht ein unerträgliches Gemetzel, das gegen alle humanitären Grundsätze verstößt. (...)

(Premierminister Benjamin) Netanjahu hat sich für den Fehler seiner Militärs entschuldigt, einen Konvoi einer Hilfsorganisation angegriffen zu haben, die mit dem Wissen Israels operierte. Das verhindert jedoch nicht die weltweite Empörung und die Kritik an der Tatsache, dass sein Land weiter an der vollständigen Zerstörung Gazas festhält. Die von den Vergeltungsaktionen zerrissene Region ist zu einer Schande für die ganze Welt geworden.»


«de Volkskrant»: Iran scheut direkte Konfrontation mit Israel

AMSTERDAM: Zum mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Damaskus heißt es am Mittwoch in der niederländischen Zeitung «de Volkskrant»:

«Was diese Aktion noch brisanter macht als frühere israelische Operationen, ist die Tatsache, dass sie sich gegen eine diplomatische Vertretung richtete. Es war zwar nicht die Botschaft selbst, die zerstört wurde, aber immerhin das angrenzende Konsulat. Botschaften und Konsulate haben in den internationalen Beziehungen einen geschützten Status, man lässt die Hände davon. (...)

Steht nun also eine ernsthafte, bewaffnete Eskalation zwischen Iran und Israel bevor? Wahrscheinlich nicht. Die beiden Länder beschießen sich seit Jahrzehnten gegenseitig mit martialischen Worten, und manchmal kommt es zu echten Schlägen, aber nie direkt gegeneinander. Der Iran überlässt die Schmutzarbeit in der Regel seinen Unterauftragnehmern in der Region, wie der Hisbollah und den Huthis, und die Aktionen Israels spielen sich in Drittländern ab, wie jetzt wieder in Syrien.

Insbesondere der Iran ist nicht auf eine direkte Konfrontation aus, denn er weiß, dass Israel militärisch viel stärker ist (und über Atomwaffen verfügt). Außerdem weiß Teheran, dass ein Krieg mit Israel auch ein Krieg mit den USA wäre. Eine solche Auseinandersetzung kann nicht gewonnen werden. Aber auch Israel kann eine militärische Konfrontation mit dem Iran jetzt nicht brauchen. Es hat alle Hände voll zu tun mit dem Krieg in Gaza und dem Raketenbeschuss durch die Hisbollah an seiner Nordgrenze.»


Vier Polizisten bei Anschlag verletzt - Täter getötet

TEL AVIV: Bei einer Auto-Attacke in Israel sind am Mittwoch vier Polizisten verletzt worden.

Ein aus der arabischen Stadt Tira im Norden Israels stammender 26-Jähriger habe mit seinem Fahrzeug absichtlich eine Gruppe von Polizisten gerammt, die an einer Straßensperre nordöstlich von Tel Aviv gestanden hätten, teilte die Polizei mit. Anschließend sei er zunächst weitergefahren und habe dann versucht, andere Sicherheitskräfte mit einem Messer zu verletzen. Daraufhin sei er «ausgeschaltet» worden, hieß es weiter. Sein Tod sei noch vor Ort festgestellt worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor sechs Monaten kommt es auch in Israel verstärkt zu Anschlägen.

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