Gaza-Konflikt: Aktuelles Geschehen am Freitag

Menschen nehmen an einer Protestkundgebung gegen die Regierung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu auf dem Habima-Platz in Tel Aviv teil. Foto: EPA-EFE/Abir Sultan
Menschen nehmen an einer Protestkundgebung gegen die Regierung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu auf dem Habima-Platz in Tel Aviv teil. Foto: EPA-EFE/Abir Sultan

Mutter von Hamas-Opfer Shani Louk wartet weiter auf Leichnam

TEL AVIV: Der Tod von Shani Louk beim Hamas-Terroranschlag vom 7. Oktober bewegte viele Menschen. Die Mutter der Deutsch-Israelin konnte sie bis heute nicht beerdigen.

Ein halbes Jahr nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel wartet die Familie der Deutsch-Israelin Shani Louk weiter auf den Leichnam der jungen Frau. Die sterblichen Überreste ihrer Tochter seien noch immer im Gazastreifen, sagte Louks Mutter dem WDR. «Sie gilt immer noch als Geisel. Ihr Körper wird immer noch dort festgehalten», erklärte Ricarda Louk in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Ihre Angehörigen hätten nach der Nachricht der israelischen Streitkräfte vom Tod der jungen Frau eine Trauerfeier abgehalten, eine Beerdigung habe es aber bis heute nicht gegeben.

«Wir warten immer noch darauf, den Körper doch noch zurückzubekommen. Wir werden ein Jahr abwarten, bis zum 7. Oktober. Wenn der Körper zurückkommt, dann werden wir noch ein richtiges Begräbnis machen, wenn nicht, werden wir wahrscheinlich ein leeres Grab aufstellen», so Louk weiter. Derweil hoffe sie auch weiter darauf, dass Shani Louks Freund Orion lebendig aus der Geiselhaft der Hamas freikomme. Diesen habe ihre Tochter ihr eigentlich noch im Oktober vorstellen wollen, doch dann kam es zu dem Massaker.

Louk wollte in der Nacht zum 7. Oktober wie Tausende andere junge Menschen beim Supernova-Festival im Süden Israels feiern und tanzen. Doch das Fest endete in dem Hamas-Blutbad. Mehrere Hundert Menschen wurden alleine auf der Party in der Negev-Wüste getötet - insgesamt brachten die Terroristen mehr als 1200 Menschen um. Die Familie Louk geht davon aus, dass die Leiche der 22-Jährigen in den Gazastreifen verschleppt wurde. Von ihrem Tod ist die Familie überzeugt, weil Splitter eines lebensnotwendigen Schädelknochens gefunden wurden, mit denen eine DNA-Probe gemacht wurde.


Cameron: Israel sollte Angriff auf Helfer unabhängig prüfen lassen

LONDON: Der britische Außenminister David Cameron hat angekündigt, die ersten Untersuchungsergebnisse zu Israels tödlichem Angriff auf mehrere Helfer im Gazastreifen genau prüfen zu wollen. «Diese Ergebnisse müssen in vollem Umfang veröffentlicht werden und ihnen muss eine vollkommen unabhängige Prüfung folgen, um die größte Transparenz und Verantwortlichkeit sicherzustellen», teilte Cameron am Freitag bei der Plattform X (früher Twitter) mit. Er begrüßte zudem die Suspendierung von zwei Offizieren.

Bei dem Angriff auf einen Konvoi der Organisation World Central Kitchen waren sieben Menschen getötet worden, darunter drei Briten. Die israelische Armee veröffentlichte am Freitag Ergebnisse einer eigenen Untersuchung, die unter anderem ergab, dass der Vorfall ein «schwerwiegendes Versagen» der israelischen Einsatzkräfte darstellte.

Daraus müssten Lehren gezogen werden, forderte Cameron. Es brauche eine umfassende Reform von Israels Mechanismen, um die Sicherheit von Helfern zu gewährleisten. «Der Tod dieser mutigen Helden ist eine Tragödie und das darf niemals wieder passieren.»

Cameron begrüßte auch Israels Ankündigung, mehr Hilfe in den Gazastreifen zulassen zu wollen. Das Kriegskabinett hat entschieden, den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen zu öffnen. Das britische Außenministerium sprach von einem wichtigen Fortschritt. Es müssten aber noch mehr Schritte unternommen werden, damit mehr Hilfe über die Grenze gelange und in den Gazastreifen geliefert werden könne, teilte Cameron mit.


Nasrallah: Angriff auf iranisches Botschaftsgelände ist «Wendepunkt»

BEIRUT: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat den mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien als «Wendepunkt» mit Folgen bezeichnet. In einer Rede am Freitag sagte der Generalsekretär der proiranischen Schiitenorganisation, die iranische Antwort werde unweigerlich kommen. Die Hisbollah habe keine Angst und sei auf jeglichen Krieg «bestens vorbereitet». Noch habe die Miliz ihre stärksten Waffen nicht angewandt. Zur Beziehung der Hisbollah zum Iran sagte Nasrallah: «Unsere Beziehungen und unsere Unterstützung für den Iran sind eine Medaille auf unserer Brust.»

Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Zudem kamen nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim sechs syrische Staatsbürger ums Leben. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht und werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte. Der Iran machte den Erzfeind Israel für den Angriff verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Israel kommentierte den Vorfall nicht.

Die libanesische Hisbollah gilt als Irans wichtigster nicht staatlicher Verbündeter im Nahen Osten. Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es täglich zu teils tödlichen Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah. In beiden Ländern wurden durch gegenseitigen Beschuss auch Zivilisten getötet.


Tötung von Helfern: UN-Chef fordert von Israel Strategiewechsel

NEW YORK: Nach dem tödlichen Angriff auf internationale humanitäre Helfer im Gazastreifen hat UN-Generalsekretär António Guterres einen grundlegenden Strategiewechsel des israelischen Militärs gefordert. Israel habe Fehler eingeräumt und einige disziplinarische Konsequenzen angekündigt, sagte Guterres am Freitag in New York am Hauptsitz der Vereinten Nationen. «Aber das grundlegende Problem ist nicht, wer die Fehler gemacht hat, es sind die bestehende militärische Strategie und die Vorgehensweise, die es ermöglichen, dass diese Fehler immer wieder passieren», sagte Guterres weiter. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast sechs Monaten seien bereits rund 200 humanitäre Helfer getötet worden, etwa 175 davon UN-Mitarbeiter, sagte Guterres. Der jüngste Angriff sei «entsetzlich».

Am Montag waren bei einem Luftangriff der israelischen Armee im Gazastreifen sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen ums Leben gekommen. Dies hatte scharfe internationale Kritik und ein Schuldeingeständnis Israels zur Folge

Die israelischen Fehler zu beheben, bedürfe einer unabhängigen Untersuchung und messbaren Veränderungen vor Ort, forderte Guterres. «In seiner Geschwindigkeit, dem Ausmaß und der unmenschlichen Brutalität ist der Gaza-Krieg der tödlichste Konflikt - für Zivilisten, für humanitäre Helfer, für Mitarbeiter im Gesundheitswesen und für unsere eigenen Kollegen», sagte der UN-Generalsekretär weiter.


FAO liefert erstmals seit Kriegsbeginn wieder Tierfutter nach Gaza

ROM/GAZA: Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) liefert erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs wieder größere Mengen an Tierfutter in den Gazastreifen. Die ersten 150 Tonnen von insgesamt 1500 Tonnen Tierfutter wurden an mehr als 2400 Haushalte mit Viehhaltung in dem abgeriegelten Küstenstreifen verteilt, wie die UN-Organisation am Freitag mitteilte. Damit soll inmitten einer drohenden Hungersnot die lokale Produktion von Lebensmitteln wie Milchprodukten, Eier und Fleisch unterstützt werden.

Der Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette nach Kriegsbeginn habe zu einer raschen Verschlechterung der akuten Ernährungssicherheit im Gazastreifen geführt. Zuvor versorgten nach FAO-Angaben lokale Nahrungsmittelproduzenten die Bevölkerung nahezu autark mit Milch, Eiern, Fleisch, Gemüse und Obst. Seit dem 7. Oktober seien etwa 55 Prozent der Fleisch- und Milchviehbestände geschlachtet und verzehrt worden oder seien verendet. Im März waren laut FAO nur noch etwa 30.000 Schafe und Ziegen vorhanden.

«Es reicht nicht aus, nur Brot zu essen. Man muss auch Gemüse essen. Die Menschen müssen Zugang zu Proteinen haben. Man muss auch Zugang zu Milch haben», sagte der FAO-Direktor für Notfälle und Widerstandsfähigkeit, Rein Paulsen. Deswegen sei die Lieferung des Tierfutters so wichtig. Die insgesamt geplanten 1500 Tonnen könnten demnach dafür sorgen, dass alle Kinder unter zehn Jahren in Gaza rund 50 Tage lang mit Milch versorgt werden und damit etwa 20 Prozent des empfohlenen Mindestbedarfs an Kalorien decken.


UN-Chef Guterres zu Gaza: Kinder sterben an Wasser- und Nahrungsmangel

NEW YORK: Ohne zusätzliche Hilfslieferungen droht im Gazastreifen nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres eine katastrophale Hungerkrise. «Kinder in Gaza sterben heute an Nahrungs- und Wassermangel», sagte Guterres am Freitag in New York. Dies sei komplett vermeidbar. «Wenn die Tür für Hilfe geschlossen ist, öffnet sich die Tür für das Verhungern.» Mehr als eine Million Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung des abgeriegelten Küstenstreifens, seien von katastrophalem Hunger bedroht. «Nichts kann die Kollektivstrafe für die Palästinenser rechtfertigen», sagte Guterres weiter.

Internationalen Experten zufolge droht vor allem im Norden Gazas eine Hungersnot, die schlimmste Form der Hungerkrise. Guterres äußerte sich eher zurückhaltend zu den jüngst von Israel angekündigten Schritten, mehr Hilfslieferungen zu ermöglichen. Er hoffe, dass die Ankündigungen «effektiv und schnell» umgesetzt würden, denn die Lage im Gazastreifen sei «absolut verzweifelt». «Es braucht wegen der dramatischen humanitären Bedingungen einen Quantensprung bei den Lieferungen lebensrettender Hilfe, einen wirklichen Paradigmenwechsel», sagte Guterres.

Der Gaza-Krieg begann vor fast sechs Monaten mit dem verheerenden Massaker, das die islamistische Hamas und andere extremistische Gruppen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet verübten. Israel reagierte zunächst mit massiven Luftangriffen, dann auch mit einer Bodenoffensive in den meisten Teilen des Gazastreifens.


EU-Kommission fordert schnelle Umsetzung von Gaza-Hilfsankündigung

BRÜSSEL: Die EU-Kommission hat Israel aufgefordert, angekündigte Maßnahmen für mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen schnell umzusetzen. Man habe zur Kenntnis genommen, dass Israel weitere Zugangsstellen für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen - insbesondere den Hafen von Aschdod und den Grenzübergang Erez - öffnen wolle, damit Hilfsgüter direkt in den nördlichen Gazastreifen fließen können und man auch die Lieferungen aus Jordanien erheblich steigern wolle, hieß es von der Brüsseler Behörde. Diese Schritte sollten rasch und vollständig umgesetzt werden.

Man appelliere auch an alle Akteure in der Region, den Zustrom humanitärer Hilfe in den Gazastreifen dringend deutlich zu erhöhen. Die Kommission werde «ihre intensive Arbeit mit regionalen und globalen Partnern, den Vereinten Nationen und Partner-Nichtregierungsorganisationen fortsetzen, um die Hilfslieferungen nach Gaza über alle möglichen Wege» zu erhöhen.

EU-Ratspräsident Charles Michel gehen die geplanten Maßnahmen Israels nicht weit genug. «Die Ankündigung Israels, den Grenzübergang Erez vorübergehend wieder zu öffnen und die Einfuhr von Hilfsgütern über den Hafen Aschdod zuzulassen, reicht nicht aus», teilte er auf der Plattform X (früher Twitter) mit. «Kinder und Kleinkinder im Gazastreifen sterben an Unterernährung. Um dem Hunger als Kriegsinstrument im Gazastreifen ein Ende zu setzen, bedarf es dringender und erheblicher Anstrengungen.»

Israel hatte nach einer deutlichen Warnung des Verbündeten USA «sofortige Schritte» zur Erhöhung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen beschlossen. Das Kriegskabinett entschied am Freitagmorgen (Ortszeit), den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen zu öffnen, wie die israelischen Zeitungen «Haaretz» und «Times of Israel» unter Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldeten. Dadurch kann leichter Hilfe in den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Küstengebiets gelangen.


Viele israelische Botschaften weltweit geschlossen

TEL AVIV: Wegen der Befürchtung eines iranischen Vergeltungsschlags sind Medienberichten zufolge am Freitag weltweit 28 israelische Botschaften geschlossen geblieben. Das berichteten die Zeitung «Times of Israel» sowie die Nachrichtenseite ynet. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten am Montag hatte der Iran Vergeltung angekündigt. Israels Außenministerium wollte sich auf Anfrage nicht zu den Berichten äußern.

Bei dem Angriff in Syrien Anfang der Woche waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei sagte am Tag nach dem Angriff mit Blick auf Israel, «das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden». Wie und wann Irans Staatsmacht reagiert, ist völlig offen. Beobachter deuteten die Aussagen von Chamenei aber dahin gehend, dass eine militärische Aktion der eigenen Streitkräfte erfolgen könnte.

Grund für die Botschafts-Schließungen sind der «Times of Israel» zufolge auch weltweite Demonstrationen im Rahmen des Al-Kuds-Tags. Die 1979 vom damaligen iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini eingeführten und staatlich organisierten Kuds-Kundgebungen finden immer am letzten Freitag des muslimischen Fastenmonats Ramadan statt. Die geistliche und politische Führung des Landes ruft zur Eroberung Jerusalems auf. Hintergrund ist die Besetzung des Ostteils von Jerusalem durch Israel während des Sechstagekrieges 1967. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.


Bundesregierung an Israel: Ankündigung zu Gaza-Hilfen rasch umsetzen

BERLIN: Die Bundesregierung hat Israel zur raschen Umsetzung seiner Ankündigung aufgefordert, mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen. Dass Israel den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen öffnen und auch den jordanischen Korridor für Hilfslieferungen ausbauen wolle, «ist wichtig und richtig, aber es ist natürlich auch überfällig», sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin. Die Bundesregierung erwarte nun, dass den Ankündigungen der israelischen Regierung rasch Taten folgten. «Die Menschen in Gaza brauchen jedes Hilfspaket und deshalb erwarten wir, dass die israelische Regierung ihre Ankündigungen rasch umsetzt», fügte der Sprecher hinzu.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sagte, die Bundesregierung begrüße die Ankündigung Israels. «Es ist für uns zentral und wichtig, dass sich die humanitäre Situation in Gaza verbessert und dass vor allen Dingen Zugänge für humanitäre Güter und humanitäre Hilfe eröffnet werden.» Man gehe davon aus, dass mindestens ein Äquivalent von 500 Lastwagen erforderlich sei, um eine minimale Versorgung sicherstellen zu können und den humanitären Mindestbedarf zu decken. «Wichtig und entscheidend» sei nun, «dass eben mindestens diese 500 Lastwagen-Äquivalente tatsächlich Zugang bekommen und die Hilfe massiv ausgeweitet wird».

Israel hatte nach einer deutlichen Warnung des Verbündeten USA «sofortige Schritte» zur Erhöhung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen beschlossen. Das Kriegskabinett entschied am Freitagmorgen (Ortszeit), den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen zu öffnen, wie die israelischen Zeitungen «Haaretz» und «Times of Israel» unter Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldeten. Dadurch kann leichter Hilfe in den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Küstengebiets gelangen.


US-Außenminister Blinken mahnt Israel zu Resultaten bei Gaza-Hilfe

BRÜSSEL: US-Außenminister Antony Blinken macht weiter Druck auf Israel und verlangt Resultate für mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen. Die USA würden unter anderem prüfen, wie viele Lastwagen tatsächlich dauerhaft in der Krisenregion ankämen, sagte er am Freitag in Brüssel. Er betonte, dass es nicht nur darauf ankomme, wie viele Lkw den Gazastreifen erreichten, sondern auch, dass Hilfsgüter im gesamten Küstengebiet verteilt würden, einschließlich des Nordens, was besonders wichtig sei. Israel müsse Ergebnisse liefern.

Nach einer deutlichen Warnung des Verbündeten USA hatte Israel am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) «sofortige Schritte» zur Erhöhung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen beschlossen. Das Kriegskabinett entschied, den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen zu öffnen, wie die israelischen Zeitungen «Haaretz» und «Times of Israel» unter Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldeten. US-Präsident Joe Biden hatte Netanjahu am Donnerstag in einem Telefonat nach Angaben des Weißen Hauses aufgefordert, eine Reihe «spezifischer, konkreter und messbarer Schritte» zu unternehmen, um das Leid für die Menschen in Gaza zu verringern und den Schutz von Helfern zu erhöhen.

Blinken betonte, es sei auch von entscheidender Bedeutung, dass eine unabhängige, gründliche und öffentliche Untersuchung zum Tod der Helfer von World Central Kitchen durchgeführt werde. Zu Wochenbeginn waren bei einem Luftangriff des israelischen Militärs sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation im Gazastreifen getötet worden. Blinken sprach davon, dass das Team unter schwierigsten Umständen heldenhafte Arbeit geleistet habe, um die Menschen, die verzweifelt Hilfe bräuchten, zu unterstützen. Zudem beobachte man immer wieder, dass eine schreckliche Zahl unschuldiger Kinder, Frauen und Männer im Verlauf der Militäroperationen getötet würden.

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