Früherkennung kann lebensrettend sein

Die führende Rolle der Koloskopie bei der Prävention von Darmkrebs

Werden Polypen bei der Koloskopie entdeckt, können diese noch während des Verfahrens entfernt werden. Foto: Gettyimages
Werden Polypen bei der Koloskopie entdeckt, können diese noch während des Verfahrens entfernt werden. Foto: Gettyimages

BANGKOK: Dickdarm- und Enddarmkrebs, zusammen als kolorektales Karzinom bezeichnet, stellen weltweit die dritthäufigste Krebserkrankung dar und die vierthäufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle. Es wird geschätzt, dass fast 60 Prozent aller durch Darmkrebs verursachten Todesfälle mit Hilfe von regelmäßigen Screenings, einschließlich der Koloskopie, verhindert werden könnten.

1. Screening: Je früher desto besser

Je früher ein Darmkrebs-Screening durchgeführt wird, desto höher sind die Überlebenschancen. Da Darmkrebs sehr langsam wächst und in der Wachstumsphase meistens keine Symptome hervorruft, wird die Krankheit erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt, wenn sich bereits Metastasen gebildet haben. In diesem Stadium können nachfolgende Symptome auftreten:

Unterleibsschmerzen, Blähungen, Krämpfe, blutiger Stuhl, Veränderung der Darmgewohnheiten, Verstopfung, Müdigkeit, Völlegefühl, Übelkeit und/ oder Erbrechen, Darmschmerzen, unerklärlicher Gewichtsverlust.

2. Koloskopie erkennt und entfernt zugleich

Durch die lange Symptomfreiheit ist die Koloskopie (Darmspiegelung) die einzige Möglichkeit, Darmkrebs oder seine Vorstufen frühzeitig zu erkennen. Der Vorteil der Koloskopie ist, dass sie die einzige Methode ist, mit der sich potenziell gefährliche Polypen im Darm nicht nur rechtzeitig erkennen, sondern in den meis­ten Fällen auch gleich entfernen lassen. Bei der sogenannten Polypektomie geschieht dies unter Verwendung eines durch das Koloskop eingeführten speziellen Werkzeuges, an dem eine Drahtschleife angebracht ist, mit dem Krebsgeschwüre im frühen Stadium entfernt werden können. Damit dient die Koloskopie nicht nur der Früherkennung, sondern auch der Prävention.

Vorausgesetzt, dass das gesamte krebsbefallene Gewebe erfolgreich entfernt wird, benötigt der Patient meistens keine weitere Behandlung, wie z.B. Chemotherapie oder Bestrahlung. Bei der Durchführung einer nachfolgenden Koloskopie, ca. sechs bis 12 Monate später, wird nach etwaigem Auftreten neuer Polypen Ausschau gehalten.

In den meisten Fällen führt die Darmspiegelung zur Heilung bzw. zur Verminderung des hohen Behandlungsaufwandes im fortgeschrittenen Stadium, weshalb sie die zuverlässigste Methode zur Darmkrebsfrüherkennung ist.

3. Sigmoidoskopie und FOBT als Alternativen

Es gibt Alternativen zur Koloskopie, deren Fähigkeit jedoch in Bezug auf die Erkennung von krebsartigen Darmpolypen eingeschränkter ist. Zu diesen Alternativen gehören z.B.:

Die Sigmoidoskopie ist ein Verfahren, bei dem der Arzt ein biegsames Instrument durch den After in den unteren Teil des Dickdarms einführt, das kleiner ist als ein Koloskop, um ihn nach Polypen, Anomalien und Krebserkrankungen zu untersuchen. Bei einem positiven Befund in der Sigmoidoskopie wird im Anschluss eine Koloskopie angeordnet.

Bei der Durchführung von fäkalen okkulten Bluttests (FOBT) wird nach Polypen oder Krebszellen im Stuhl gesucht. Ärzte empfehlen normalerweise, das FOBT-Screening in jährlichen Abständen zu wiederholen, wodurch das Sterblichkeitsrisiko bei Darmkrebs nachweislich reduziert wird.

4. Polypen als Krebsvorstufe

Einige Arten von Polypen sind gutartig und die Wahrscheinlichkeit hiervon an Krebs zu erkranken ist relativ gering, wobei bei anderen Arten von Polypen diese Wahrscheinlichkeit jedoch weit größer ist. Diese Arten von Polypen gelten als Krebsvorstufe und werden als Adenome bezeichnet. Obwohl sich die meisten Polypen letztendlich nicht zu Krebs entwickeln, werden fast alle Darmkrebsarten von Polypen verursacht. Bei einigen Menschen liegt möglicherweise eine genetische Veranlagung für Darmpolypen vor, während bei anderen Menschen dies gegebenenfalls mit Faktoren des Lebensstils oder sonstigen chronischen Gesundheitsproblemen zusammenhängen kann. In Einzelfällen bleibt die Ursache der Erkrankung auch ungeklärt.

5. Alarmsymptome beachten

Bestimmte Symptome, sogenannte Alarmsymptome, sind wichtige Signale des Körpers und können auf ein ernstes gesundheitliches Problem hinweisen, das dringend medizinisch behandelt werden muss. Hierzu zählen, u.a.: Rektale Blutungen; chronische Bauchschmerzen und Beschwerden, die nicht von selbst verschwinden; eine ungewollte Gewichtsabnahme von 10 Pfund (ca. 4,5 kg) oder mehr oder eine Veränderung der normalen Darmgewohnheiten.

Es wird empfohlen, dass Männer und Frauen ohne besondere Risikofaktoren in Bezug auf Darmkrebs um das 50. Lebensjahr eine Koloskopie durchführen lassen sollten, während bei jenen Personen, bei denen aufgrund der Familienanamnese oder eines anderen Risikofaktors ein Risiko für Dickdarm- und Enddarmkrebs besteht, bereits um das 40. Lebensjahr eine Koloskopie zu empfehlen ist.

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