Festnahmen bei Protesten gegen Wahlergebnisse in Pakistan

Anhänger von Mitgliedern der Muslim Talba Mahaz Pakistan versammeln sich, um gegen ein kürzlich ergangenes Urteil zu protestieren. Foto: epa/Sohail Shahzad
Anhänger von Mitgliedern der Muslim Talba Mahaz Pakistan versammeln sich, um gegen ein kürzlich ergangenes Urteil zu protestieren. Foto: epa/Sohail Shahzad

ISLAMABAD: In Pakistan sind Medienberichten zufolge Dutzende Demonstranten bei Protesten gegen die Wahlergebnisse festgenommen worden. Die Festnahmen erfolgten am Rande der Vereidigung von Abgeordneten der Abgeordnetenkammer in der südlichen Provinz Sindh, wie die Zeitung «Dawn» und der Sender «ARY» am Samstag berichteten. Zahlreiche Anhänger der Oppositionspartei PTI und islamischer Parteien hatten sich nach Polizeiangaben in der Millionenmetropole und Hafenstadt Karachi trotz eines Demonstrationsverbots versammelt.

Ein Oppositionsbündnis rief unterdessen zu einem «Schwarzen Tag» mit Protestaktionen am Dienstag auf. Die Parteien werfen dem mächtigen Militär in der südasiatischen Atommacht vor, die Wahlen manipuliert zu haben. Nähere Details waren zunächst nicht bekannt.

Pakistans Wahlen am 8. Februar waren überschattet von massiven Interneteinschränkungen und Vorwürfen des Wahlbetrugs. Die Oppositionspartei PTI durfte ihre Mitglieder nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs nur als unabhängige Kandidaten ins Rennen schicken. Wider aller Erwartungen wurden sie trotz großer Benachteiligung stärkste Kraft. Inzwischen haben sich die Abgeordneten einer kleinen konservativen islamischen Partei angeschlossen.

Pakistans Wahlverlierer - die Muslimliga PML-N der Polit-Dynastie Sharif und die Volkspartei PPP um Ex-Außenminister Bilawal Bhutto Zardari - wollen die Regierung stellen. Dafür nominierte das Bündnis den früheren Ministerpräsidenten Shehbaz Sharif als Kandidaten. Vor dem 29. Februar muss die Nationalversammlung gemäß der Gesetze erstmals zusammenkommen. Pakistans Oppositionsführer und Kricket-Legende Imran Khan ist unter anderem wegen einer Verurteilung nach Korruptionsvorwürfen seit Monaten inhaftiert.

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