BANGKOK: Mit Etagenbetten will die Regierung Häftlingen den Aufenthalt in überfüllten Gefängnissen ein wenig komfortabler gestalten.
374.052 Insassen, darunter 14.275 Ausländer aus 102 Ländern, schlafen in 143 Strafanstalten auf 305.000 Quadratmetern. Mehr als 254.000 Häftlinge sollten auf diesen Flächen nicht untergebracht werden. Während ihnen in thailändischen Gefängnissen nicht einmal ein Quadratmeter zur Verfügung stehen, sollten es nach Angaben der Vereinten Nationen für Männer mindestens 1,2 Quadratmeter und für Frauen 1,1 Quadratmeter sein.
Anstatt neue Haftanstalten zu errichten, stellte die Regierung jetzt 207 Millionen Baht für Etagenbetten in 94 Gefängnissen zur Verfügung. Mit weiteren 877 Millionen Baht sollen elektronische Überwachungsgeräte erworben werden. Ziel ist, Verurteilten mit geringer Haftdauer Fesseln anzulegen und diese so rund um die Uhr zu überwachen: elektronische Fessel statt Strafhaft. Als weitere Maßnahme gegen die Überfüllung der Haftanstalten sollen Ausländer abgeschoben werden und in ihrer Heimat ihre Reststrafe absitzen. Und weil zurzeit 288.648 Frauen und Männer wegen Drogendelikten einsitzen, sollen mehr Häftlinge in Rehabilitations-Programmen aufgenommen werden.