Erbärmliche Bedingungen in der Abschiebehaft

Foto: Thethaiger
Foto: Thethaiger

BANGKOK: Die Union of Catholic Asian News (UCAN) hat über das Wochenende Fotos aus dem berüchtigten Bangkoker Abschiebegefängnis der Immigration (IDC) veröffentlicht.

In dem Artikel heißt es laut „The Thaiger“, im Zentrum würden Insassen, darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen, unter „erbärmlichen und überfüllten“ Bedingungen monatelang und sogar jahrelang inhaftiert. Die Fotos wurden offenbar aus dem IDC herausgeschmuggelt und zeichnen ein dunkles Bild der Lebensbedingungen in der Haftanstalt. Mehr als 1.000 Insassen würden dicht gedrängt in Zellen gepresst, die keine Privatsphäre und kaum Platz böten. Bangkoks IDC, ironischerweise im schicken Stadtteil Sathorn gelegen, sollte nicht mehr als 500 Häftlinge aufnehmen, aber selbst Beamte müssten zugeben, dass dort häufig bis zu 1.200 Personen untergebracht seien. Der Artikel besagt weiter, dass die Insassen für ein paar Stunden am Tag aus ihren beengten Zellen entlassen würden, um frische Luft in einem Außenbereich zu atmen. Dort hätten sie Zugang zu einer Kantine, in der diejenigen, die das Glück hätten, Geld geschickt zu bekommen, Lebensmittel kaufen könnten, um die mageren Verpflegungsrationen zu ergänzen.

Ein Großteil des Wissens über die Bedingungen innerhalb des IDC ist auf Aussagen ehemaliger und aktueller Inhaftierter zurückzuführen. Kameras und Mobiltelefone sind strengstens untersagt. Werden Geräte gefunden, werden diese sofort beschlagnahmt und der Speicher gelöscht. Die Fotos aus dem Inneren des IDC, die die UCA News erhielten, sind wahrscheinlich die größte Anzahl von Bildern, die jemals veröffentlicht wurden. Die Fotos zeigen laut UCA News „das Leben von Häftlingen, deren einziges Verbrechen darin bestand, ihr Visum zu überschreiten".

Zahlreiche Insassen seien Asylsuchende „wie Katholiken aus Pakistan, deren das Recht auf Flüchtlingsstatus und angemessene Behandlung von den thailändischen Behörden verweigert wurde“. In dem Artikel werden weitere Inhaftierte als Insassen mit ungültigen Pässen oder abgelaufenen Visa, Wanderarbeiter ohne Arbeitserlaubnis und Flüchtlinge aufgeführt, die vor der Verfolgung in ihrem Land geflohen seien und als illegale Migranten in Thailand inhaftiert würden. Das IDC unterscheide sich nicht von einem thailändischen Gefängnis, in dem die Umstände bekanntermaßen ähnlich entsetzlich seien. Im November berichtete ein britischer Häftling, im IDC sei ein Insasse nach einer brutalen Prügelstrafe „in seinen Armen gestorben".

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Jürgen Franke 16.02.20 20:29
Offensichtlich müssen die Grenzen
Thailands besser bewacht werden, damit derartige Zustände nicht erst eintreten können
TheO Swisshai 16.02.20 20:29
@Mark Schneider / Menschenverachtend
Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Einfach nur primitiv.
frisettiAirlines 04.02.20 15:02
Dieses Foto spricht Bände...
...Es bleibt die Hoffnung auf eine adäquate Reaktion aller Angesprochenen...
Benno Schönholzer 04.02.20 13:33
Unzumutbar!!