Das Studium in Deutschland ist zu Ende, an der feuchtfröhlichen Abschlussfeier kommt es zu einer kuriosen Wette: Kai Kurzbein und Maren Körner, etwas gar naive angehende Journalisten, werden ins exotische und ihnen völlig unbekannte Laos reisen und möglichst einen „Knüller“ produzieren.
Dieser Rahmen liefert dem Autor, Journalist und Laos-Kenner Michael A. Schultze den Vorwand, seine zwei sympathischen jungen Protagonisten aus dem biederen Deutschland Ende der 90er Jahre in die ferne Demokratische Volksrepublik reisen zu lassen.
Laos, das ist ein seltsames Land, gerade dabei sich behutsam zu öffnen, etwa den vielen Rucksacktouristen unter die sich Kai und Maren problemlos mischen, weil sie dieselbe Denkungsart haben.
Anschaulich führt der 1956 geborene Autor die beiden aus Deutschland über Bangkok nach Vientiane und von dort zu den interessanteren Laos-Zielen wie Vang Vieng, Luang Prabang und die Ebene der Tonkrüge. Thematisch geht es den Jungjournalisten um das Bergvolk der Hmong, die bekanntlich während des Vietnamkriegs Verbündete der USA waren und deswegen von der kommunistischen Regierung bis heute verfolgt werden.
Zeitreise durch die jüngste Vergangenheit
Michael A. Schultze lebt und arbeitet seit mehr als dreißig Jahren in Laos und ist einer der bestinformierten Kenner des südostasiatischen Binnenlandes. Sein Abenteuer Roman hat auch etwas von einem Kriminal-Roman mit Journalisten als Ermittler. Dank seiner umfassenden Kenntnisse von Laos und dessen Geschichte nimmt der Autor Erstreisende an der Hand und führt sie in einer spannenden Zeitreise durch die jüngere Vergangenheit.
Der Autor verfügt über eine „flotte Schreibe“, das Buch liest sich zügig und es gibt auch für Reisende, die schon öfters in Laos waren durch das Wiedererkennen noch immer existierender oder inzwischen untergegangener Institutionen durchaus einen Lust- und Erkenntnisgewinn.
Und wem es denn gefallen hat, kann sich nach „Falscher Ruhm“ schon auf ein neues Abenteuer mit Kai Kurzbein freuen, es ist offenbar eine ganze Serie angedacht, allerdings ist die etwas gar zickige Maren nicht wieder mit dabei. Kai wird sich bestimmt zu trösten wissen, wie die Leser auch.