Duterte wettert gegen geplanten UN-Bericht zum Anti-Drogen-Krieg

Foto: epa/Rolex Dela Pena
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MANILA (dpa) - Wegen eines geplanten Berichts zur Lage in den Philippinen hat Präsident Rodrigo Duterte den UN-Menschenrechtsrat angegriffen. «Diese Hurensöhne verstehen nicht, dass wir hier ein Problem haben», sagte er am Freitag (Ortszeit) in einer Rede vor Gefängnisbeamten.

Der Rat hatte am Donnerstag mit knapper Mehrheit beschlossen, wegen des Anti-Drogen-Krieges mit Tausenden Toten eine umfassende Untersuchung bei der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, in Auftrag zu geben.

«Diese Trottel, sie verstehen die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Probleme der Philippinen nicht», sagte Duterte. Er kritisierte insbesondere auch Island, das die Resolution eingebracht hatte. «Welches Problem hat Island? Nur Eis», sagte er. Deshalb habe man dort auch keine Probleme mit Kriminalität.

Im sogenannten Krieg gegen illegale Drogen, den Präsident Rodrigo Duterte nach seiner Wahl 2016 ausgerufen hatte, wurden nach offiziellen Zahlen bereits mehr als 6.600 Menschen getötet. Andere sprechen von bis zu 27.000 Toten.

18 der 47 Ratsmitglieder hatten für die Resolution gestimmt. 14 stimmten dagegen, und 15 enthielten sich.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Beat Sigrist 13.07.19 13:20
Eine kleine Hilfe zur Bildungskücke
an den Diktator und Mörder aus den Philippinen. Island besteht nur zu 10 aus Eis. Und Island hatte ein grosses Drogenproblem welches aber in den letzten 15 Jahren fast ausgerottet wurde. Und dies ohne einen einzigen Konsumenten zu ermorden. In Island wurden die Produzenten und Hersteller von Drogen gesucht und denen wurde das Handwerk gelegt! Vielleicht sind aber im Land von Duterte zu viele Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft an diesem Business beteiligt und darum ermordet man lieber tausende von Konsumenten statt die Produzenten und Finanzgeber im Drogengeschäft dort.
Ingo Kerp 13.07.19 13:15
Unter den Augen der Oeffentlichkeit wird es jetzt schwieriger, Menschen zu toeten.