Die Rückkehr der Bettler entfacht eine Online-Debatte

Foto: Pattaya News
Foto: Pattaya News

PATTAYA: Während die Covid-19-Pandemie den Tourismus in Thailand zum Erliegen gebracht hat - zum Schaden von Millionen von Menschen und der Wirtschaft des Landes -, ist eine Sache, die die Mehrheit der Menschen nicht zu vermissen scheint, nun wieder aufgetreten. In den sozialen Medien kam es zu einer heftigen Debatte über die Rückkehr des viel geschmähten Bettler-Trends, da Fotos von einem solchen in Pattaya für hitzige Diskussionen sorgten.

In den sozialen Medien gepostete Fotos eines ausländischen Touristen, der auf der Pattaya Beach Road mit einem Schild sitzt, auf dem er anbietet, Perlen zu verkaufen, um seine Weltreise zu finanzieren, haben die Kontroverse über den vor dem Covid-Trend aufgekommenen Trend angeheizt.

Die Fotos wurden gestern Abend am Strand von Pattaya aufgenommen und zeigen einen ausländischen Mann, der auf dem Boden sitzt und Perlen zum Preis von 1 Baht pro Stück sowie Halsketten zum Verkauf anbietet. Außerdem trug er Schilder in Thai und Englisch, auf denen er um Hilfe bittet, seine Reise, um die Welt mitzufinanzieren.

Einige argumentieren, dass Betteln eine legitime Art des Reisens sei und dass es nicht schlimm sei, wenn jemand um freiwillige Spenden oder Käufe bittet. Sie sagen, dass niemand gezwungen wird, etwas zu kaufen oder ihnen Geld zu geben.

Andere nehmen heftig Anstoß daran, dass ein Bettler andere Leute bittet, für seinen Urlaub zu bezahlen, obwohl niemand ohne Versicherung und ausreichende Mittel zum Überleben reisen sollte. Die Diskutierenden weisen darauf hin, dass es gegen das Gesetz verstoßen könnte, wenn Ausländer ohne ein ordnungsgemäßes Visum und ohne Arbeitserlaubnis betteln oder Waren verkaufen. Vielleicht gehen gutherzige Spenden an diese Touristen-Bettler und nehmen die Spenden den einheimischen Bürgern weg, die wirklich Nahrung oder Unterkunft benötigen.

Von allen Arten von Touristen, die im Zuge der weltweiten Pandemie ausbleiben, ist der Bettler vielleicht derjenige, dem man am meisten wünscht, dass man ihn loswird. Angesichts der komplexen Covid-Reisebeschränkungen und der gestiegenen Preise für Reisen während der Pandemie waren ausländische Bettler ein seltener Anblick. Doch die im Internet geteilten Fotos lassen vermuten, dass mit der Rückkehr des Tourismus nach Thailand auch die Bettler zurückkehren werden.

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Thomas Sylten 14.09.22 21:10
Wozu die Aufregung?
Wenn es nicht erlaubt ist, wird sich die Polizei drum kümmern. Wenn es erlaubt ist, dann kann man Bettler immerhin leicht ignorieren - steht jedem frei: Im Zweifel geht es denen schlechter als uns. Wer sich aufregt - schadet nur seiner eigenen Gesundheit. Besser selber leben wie man will und andere leben lassen wie sie wollen.
Ingo Kerp 14.09.22 12:30
Da prallen halt 2 Welten aufeinander. die eine sagt, gehe arbeiten und Geld verdienen, wenn du reisen willst und schnorre nicht. Die andere Seite sagt, muß er/sie selbst wissen, ich muß ja nichts geben und nicht bei dem Bettler kaufen. Die Frage ist, wie verhalten sich die Behoerden bei so jemandem? Offensichtlich kein Geld, somit auch wahrscheinlich keines für einen evtl. Arztbesuch oder Hospitalaufenthalt. Was passiert nach 30 Tagen und kein Geld für einen Weiterflug vorhanden ist mit dem abgelaufenen Besuchervisum? Scheint alles sehr riskant zu sein, so in TH zu leben.
Dieter Kowalski 14.09.22 10:10
@ Egon 09:10
Sie sind das falsch angegangen! Sie hätten auch etwas vom Knoblauch essen sollen, denn dann hätten sie ihn nicht mehr gerochen ;-)
Abgesehen davon frage ich mich was sie hier so in Thailand essen. Es gibt ja fast kein Gericht ohne Knoblauch.
Norbert K. Leupi 13.09.22 20:40
Blumenkinder / Herr Rudolf Lippert
Ich sehe das genauso wie Sie ! Ich reiste als Gymnasiast anfangs sechziger Jahre auch per Autostop nach Spanien / Portugal oder in die skandinavischen Länder ! Danke für Ihren preisgekrönten Beitrag ! " Als Bettler und Tramper schlägt man weder ein Almosen noch eine Bratwurst aus ! "
Rudolf Lippert 13.09.22 20:00
Das Bild ist ganz im Stil der Blumenkinder
will sagen diese Art des "primitiven" Reisens gab es doch schon vor meiner Generation. 1 Perle 1 Baht, nun ja, klingt extrem human. Wenn sich da jemand 20 Perlen kauft, wo ist das Problem? Bettelt einer nur um Geld ist es auch nicht gut, so gibt er etwas zurück für eine Spende. Passt doch. Wer damit nichts zu tun haben will, geht ohnehin weiter. So what?

Herr Egloff, woran erkennen Sie angebliches Gesindel? Zu meiner Jugendzeit noch sind viele Gymnasium Absolventen anschliessend per Daumen (Tramper) um die Welt gereist. Ich selbst war auf diese Art rel. locker in den USA und Kanada unterwegs. Gut, betteln musste ich nicht. Man kann eben nur schwer in einen Menschen hineinsehen. Wer weiss, vielleicht hat dieser Mensch auch schon viel Gutes getan in seinem Leben? In seine Seele schaut ohnehin nur Gott.
Marco Egloff 13.09.22 18:00
Keinen Satang an solches Gesindel ! (Wie hier im Bild und Artikel beschrieben )
Es gibt genug richtig arme, die würden nie betteln!