Düstere Prognose der Tourismusbehörde

Verwaistes Einkaufszentrum im Herzen Bangkoks. Die ersten sechs Monate der Schließung des Landes für ausländische Besucher sind nicht nur in Thailands Hauptstadt allgegenwärtig. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Verwaistes Einkaufszentrum im Herzen Bangkoks. Die ersten sechs Monate der Schließung des Landes für ausländische Besucher sind nicht nur in Thailands Hauptstadt allgegenwärtig. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Die staatliche Tourismusbehörde (TAT) rechnet im kommenden Jahr mit 6 bis 20,5 Millionen ausländischen Touristen – je nachdem, wann die Grenzen wieder für Ausländer geöffnet werden.

Die Vorhersagen zeichnen ein düsteres Bild dessen, was auf die gesamte Tourismusbranche zukommen könnte. Im schlimmsten Fall, wenn ausländische Urlauber erst im vierten Quartal nächsten Jahres (Oktober bis Dezember) nach Thailand einreisen dürfen, sollen es nur 6,14 Millionen werden, ein enormer Rückgang gegenüber den fast 40 Millionen ausländischen Touristen im letzten Jahr. Dann würden die Einnahmen auf nur 296 Milliarden Baht schrumpfen, auf 16 Prozent der Einnahmen in 2019.

Beim mittleren Szenario würden es ab dem dritten Quartal kommenden Jahres etwa 12,5 Millionen Ausländer sein. Im besten Fall sagt die TAT 20,5 Millionen ausländische Urlauber voraus, wenn sie bereits zu Beginn des Jahres 2021 einreisen können. Dann kann das Land mit Einnahmen in Höhe von 1,5 Billionen Baht rechnen.

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Francis Light 12.08.20 18:52
Blick in meine Kristallkugel
Es wird noch eine zeitlang so dahingehen, so bis Oktober oder November, dann wenns unerträglich wird, gehts Schlag auf Schlag, plötzlich sind wieder alle touristen willkommen, trotz vereinzelter Fälle. In der Zwischenzeit könnens ja Hotezimmer renovieren. Ob ich mit der Prognose sicher bin? Nach langen Berechnungen: nein, nur zu 44,3% mit einer Schwankungsbreite von +/-42,7%
Norbert Kurt Leupi 12.08.20 16:34
Düstere Prognose
Vor 20 und mehr Jahren hiess noch , die Thais brauchen keine teuren Uhren , denn man hat ja Zeit - heute heisst es jedoch , Profit first , die Zeit ist reif für Gold !
Francis Light 12.08.20 15:37
@Thomas Sylten
Es wird nicht als Argument durchgehen, wenn ich sage, dass ich das schon viele sagen gehört habe, dass in den letzten 10, 15 Jahre zunehmend als Geldquelle behandelt wird. Geldquelle gut, wenn eben Gegenleistung mit ausreichender Freundlichkeit quittiert wird. Wenn sich Thailand schon als Land of smile rühmt, sollte es auch versuchen, diesen Ruf beizubehalten.

Natürlich gibt es widerliche Westler, die mir auch sauer aufstossen. Aber die gibt es bei anderen auch, Inder, Araber, ...

Ist schon klar, wie man in den Wald hineinruft... Wenn einige ihre schlechte Laune an mir auslassen, ohne dass ich aber vorher in den Wald gerufen habe, dann sehe ich das nicht mehr ein.

Wenn mich aber zweimal schon ein Taxler, der unbedingt meinte aus der Soi vor mir herauszukriechen oder mich zum wegspringen nötig, dann werde ich grantig, aber richtig. Wegen so einem dann vielleicht schwer verletzt im Krankenhaus landen?

Früher war nicht alles besser, aber einiges, wie kein noch so organisierter Massentourismus. Man war auch noch jünger, klar.
Thomas Sylten 12.08.20 14:37
@einige: Dieses ständige Lamentieren über mangelnde Freundlichkeit der Einheimischen ist aber auch anstrengend - vielleicht schallt es ja einfach aus dem Wald so zurück, wie reingerufen wurde ?
Ich bin hier verheiratet und komme viel rum -
aber komme mir nie (!) wie ein ATM vor, und die Einheimischen sind freundlich, weil sie mich als "ständigen Begleiter" meiner Frau anerkennen. Dabei spreche ich nicht mal sonderlich gut Thai.

Dass man als alleinreisender Herr von den Barladies evtl. einfach als Kunde wahrgenommen wird, ist eine andere Situation und kann man doch niemandem vorwerfen - oder behandelt man Sie in DACH als Kunde im Laden stets gleich wie einen persönlichen Freund ?

Früher war natürlich alles besser -
allerdings waren wir da ja auch noch jünger und möglicherweise einfach selber auch noch unverkrampfter, lustiger: Ihr wisst doch dass hier alles steht und fällt mit "Sanook".. :)
Coppo 11.08.20 23:31
düstere Prognose der Tourismus Behörde
Ich bin gerade in einem Mittelklassehotel im Isaan /Mukdahan . Vielleicht 40 Zimmer . Anständig , sauber- Familienbetrieb .
2 Zimmer sind belegt ! Nach bereits 3 Monaten Schließung naht das Ende.
Indochin Market - ein Drittel der Läden ist geschlossen .
Masken tragen? Max 25 % . Komme ich als Farang ohne Maske auf denMorgenmarkt ,wie alle anderen Thais auch , starrt mich alles an .
Aber ich bin der einzigste Fremde ( wohne seit 6 Jahren in Thailand ) hier in der Stadt .
Thailand ruiniert sich selbst !
Schade
Norbert Kurt Leupi 11.08.20 21:37
Ist doch auch... Herr Stefan Siebert
nicht anders in deutschen Ferienorten ! Da muss ich Ihnen leider widersprechen : ich war am Sonntag im Schwarzwald, zuerst am Titisee : Bratwurst vom Grill mit Bratkartoffeln 6.80 Euro , dann am Schluchsee : kleine Flasche Bier ohne Alkohol ,3,3 dl Flasche für 2.50 Euro ! Sehr gut - Billig - Schnell und sensationell für diesen Preis in den zwei überfüllten Urlaubsorten ! Chapeau für die Gastronomie im Hochschwarzwald !
Francis Light 11.08.20 20:37
@Stefan Siebert
Nun, ich hab mir das jetzt überlegt.
Ein ATM (drastischere Bezeichnung), eine Geldquelle ist man praktisch überall auf der Welt. Betuchte Ausländer in A werden auch so gesehen und ist ja auch ok soweit kein Problem.

Ich würde eine Abstufung, Skala von null bis hundert heranziehen. 0 ist nur ausgenommen zu werden, kaum Gegenwert und unfreundlich behandelt zu werden; 100 hervorragender Gegenwert, fairer Preis, sehr freundlich, wo man sich hinterher denkt, das Geld gerne ausgegeben zu haben, good value for money.

Das schwankt in Thailand sehr, m. M. nach zwischn 30 und 90. Da würde ich den Mittelwert, 60 hernehmen. Früher, vor fünf Jahten und mehr, hätte ich das mit 70 bis 80 bewertet, da warens noch smarter, entspannter, weniger Tip fordernd (bilde ich mir ein). Da fragte noch kaum ein Mopedtaxler um einen Tip beispielsweise.
Albert Keller 11.08.20 15:37
Leonhard Becker
Bin gleicher Meinung. Die wirtschaftlichen folgen werden verherend sein. Leider. Den ich liebe dieses Land.
Ingo Kerp 11.08.20 13:37
Wieso geht TAT eigentlich von einem Automatismus aus, das nach Grenzoeffnung sofort wieder Millionen von Touristen ins Lnd stroemen, wie zuvor? Kommt bei denen mit den tollen Zahlen keiner auf die Idee, das die Touris mit den Füßen abstimmen, wohin sie reisen wollen? Alle Zahlenspiele sind null und nichtig und dienen nur der Spielerei.
Leonhard Becker 11.08.20 10:02
Vorhersagen mit der "Glaskugel"
Wenn man sich die Vorhersage der TAT durchliest, so hat man den Eindruck diese entstammen aus der "Glaskugel". Fakt ist, dass es niemals eine 100% Sicherheit geben wird vor diesem Virus, auch nicht, wenn in einem Jahr eine Impfung möglich sein sollte. Man muss lernen sich anzupassen und mit dem Virus zu leben. Die Schließung der Grenze für Ausländer verursacht mehr Schaden wie der Virus verursachen kann. Die Öffnung für Ausländer unter Auflagen scheint die einzige vernünftige Möglichkeit zu sein die Wirtschaft mittelfristig einigermaßen zu stabilisieren und den Menschen wieder Hoffnung und Arbeit zu geben (meine persönliche Meinung). Aktuell sollen 30% der Hotels Bankrott sein, der Rest hofft auf die Hauptsaison, sollte diese nun ebenfalls ausfallen, wie vorhergesagt, so werden wohl noch weitere Betriebe folgen und Investitionen in die Länder verteilt, welche sich zuerst dem internationalen Tourismus wieder öffnen werden. Wie bereits erwähnt handelt es dich um meine persönliche Meinung, eine "Glaskugel" besitze ich nicht.
Norbert Kurt Leupi 11.08.20 00:59
Rankomanie bei der TAT
Durch die leichte Verfügbarkeit von Daten, dem fast spielerischen Umgang mit Kalkulationsprogrammen und die komfortable Vermittlung über das www. scheint eine Rankomanie in der Touribranche ausgebrochen zu sein , der sich die TAT dauernd bedient ! Täglich und zu kaum mehr noch vorstellbaren Themen werden Touristen-Rankings angeboten ! Die Gewinner und Teilgewinner nutzen das, was sie selbst in ein gutes Licht stellt zur positiven Selbstdarstellung ! Es scheint dabei keine Rolle zu spielen , was die vielen Superlativen überhaupt aussagen und wie sie ermittelt wurden ! Und die Verlierer zweifeln selbstverständlich die Ergebnisse wegen methodischer Mängel an , weil " nicht sein kann , was nicht sein darf " !
Jörg LOHKAMP 10.08.20 23:52
Prognosen haben Hochkonjunktur (+ Wahrsager )
Eine staatliche Tourismusbehörde - die ganz lustig - so eine unterschiedliche Prognose rausposaunt - es könnten 6 Millionen sein - oder auch 20,5 Millionen ( also ca. 3,4x soviel ), erhebt sicher - KEINEN ANSPRUCH - auf seriösität, das ist nicht anderes als " stochern im Nebel " - genauso könnte man auch im Kaffesatz etwas herauszulesen versuchen, jeder natürlich etwas anderes.
Wetten -die nächste Prognose- ist hier schon in wenigen Wochen zu finden ?