Deutsche Wälder im Klimastress

Nur jeder fünfte Baum gesund

Die Pflanzung ist Teil einer bundesweiten Baumpflanzaktion der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Die Pflanzung ist Teil einer bundesweiten Baumpflanzaktion der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

BERLIN: Die Wälder in Deutschland leiden weiter unter hohem Klimastress: Vier von fünf Bäumen haben sichtbare Schäden in ihren Kronen, wie eine am Dienstag vorgelegte Erhebung des Bundesagrarministeriums für 2022 ergab.

Angesichts häufigerer Zeiten mit Trockenheit und Hitze sind bei etwa jedem dritten Baum die Kronen sogar schon stark gelichtet. Insgesamt gab es demnach keine deutlichen Verbesserungen des Waldzustands, aber auch keine deutliche Verschlechterung im Vergleich zu 2021. Umweltschützer, Waldeigentümer und die Regierung dringen auf einen Umbau zu widerstandsfähigeren Forsten.

Besonders im Blick stehen vier Hauptarten, die zusammen drei Viertel aller Bäume ausmachen. Bei Fichten sank der Anteil mit deutlichen Kronenschäden im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte auf 40 Prozent. Bei Kiefern nahm er von 25 auf 28 Prozent zu. Ohne Lücken in der Krone waren nur noch «historisch niedrige» 13 Prozent der Kiefern. Bei Buchen hatten weiter 45 Prozent deutliche Schäden. Der Anteil mit vollen Kronen stieg von 16 auf 21 Prozent. Bei Eichen zeigten 40 Prozent deutliche Schäden, ein Punkt weniger als 2021. Generell haben ältere Bäume häufiger größere Lücken in ihren Kronen.

Die Daten stammen aus der jährlichen Waldzustandserhebung, die laut Ministerium seit 1984 von den Bundesländern über ein Netz von Stichproben vorgenommen wird. Dabei wird der Zustand der Kronen taxiert und vier «Schadstufen» zugeordnet.

In Deutschland sind etwa 32 Prozent der Landesfläche mit Wald bedeckt, das entspricht mehr als 11 Millionen Hektar.

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