Engpässe im Luftraum werden noch Jahre dauern

Foto: epa/Marius Becker
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FRANKFURT/MAIN (dpa) - 1000 zusätzliche Leute beim Flughafenbetreiber Fraport, rund 600 bei der Lufthansa: Die Luftverkehrsbranche in Deutschland betreibt einigen Aufwand, um in der diesjährigen Hauptsaison ein Chaos am Himmel wie im Sommer 2018 zu verhindern.

Allerdings bleibt der Platz im europäischen und speziell auch im oberen deutschen Luftraum so knapp, dass bei steigendem Verkehr noch über Jahre hinweg mit Engpässen gerechnet werden muss.

Die bereits 2018 begonnenen Verlagerungen von Flügen in den unteren Luftraum und um Zentraleuropa herum werden nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) intensiviert: Rund 1100 von bis zu 38 000 täglichen Europaflügen können so auf Weisung von Eurocontrol aus den besonders engen Sektoren herausgehalten werden. «Damit ist dieses Instrument aber auch weitgehend erschöpft», sagte der DFS-Betriebsgeschäftsführer Robert Schickling am Montag in Frankfurt.

Der von der Flugsicherung verursachte Verspätungswert pro Flug könne sich der Prognose zufolge im deutschen Luftraum von zuletzt 1,23 Minuten auf 2,6 Minuten verdoppeln, erklärte der Manager. Ohne die Verlagerung würden es in Deutschland sogar 6 Minuten werden, in Europa rund 4 Minuten.

Nach Schicklings Angaben fehlen der DFS derzeit rund 200 von 1800 benötigten Lotsen. Viele Kräfte seien im Moment auch in die zuletzt intensivierte Ausbildung neuer Lotsen eingebunden. Erst 2020 sei hier unter dem Strich eine personelle Entlastung zu erwarten, wenn verstärkt fertig Ausgebildete in den eigenständigen Dienst treten können. «2019 wird ein sehr schwieriges Jahr», sagte Schickling. Die verfehlten Personalplanungen seien Folge der wirtschaftlichen Vorgaben durch die EU-Kommission, die bei ihrer Planung von viel zu niedrigen Flugzahlen ausgegangen sei.

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